Ich hatte die Tage ein längeres und sehr interessantes Gespräch mit dem Händler meines Vetrauens bzgl. der aktuellen Politik von Richemont/IWC. Stand heute, werden die Konzessionäre nicht mehr mit den Keramik (Sonder) Modellen und auch nicht mehr mit limitieren Stücken beliefert. Diese können zukünftig nur noch in den Boutiquen angefragt werden. Eine Auslieferung an Hinz und Kunz ist somit eher fraglich. Für die treuen Händler, welche jahrelang den Absatz der Marke gewährleistet haben bleiben somit nur noch die Brot und Butter Modelle. Durch die letzten, nicht gerade schlanken Preiserhöhungen wird der Absatz bei den Standardmodellen vermutlich geringer werden und den Rahm schöpft das Mutterhaus in den Boutiquen ab. Vermutlich wird der ein oder andere bisherige Freund der Marke damit die Lust an weiteren Käufen verlieren. Wer fährt schon gerne 100te Kilometer zu einer Boutique um sich dann dort eine Abfuhr zu holen. Ich für meinen Teil bin Lokalpatriot und bleibe meine Händler treu. Ein langjährig aufgebautes Vertrauensverhältnis mit Wohlfühlatmosphäre ist mir wichtig und bringt meiner Ansicht nach für beide Seiten nur Vorteile. Allerdings sind das nur persönliche Empfindungen und für die Entscheidungsträger der Hersteller eher unwichtig.
Mit Panerai hatte man seinerzeit fast ausnahmslos auf Asien und RUS gesetzt. Der alteingesessene Freundeskreis in Europa ist damals fast zu Bedeutungslosigkeit verkommen. Die völlig überzogene Modell- und Preispolitik ist ihnen in der letzten „Wirtschaftskrise“ in Asien auf die Füße gefallen und kaum jemand wollte hier dann Kohlen aus dem Feuer reissen. Ich kann mich noch sehr gut an die immer kleiner werdenden Auslageflächen bei den hiesigen Panerai Konzessionären erinnen. Und bis auf die Bronze Modelle, waren zu der Zeit wohl kaum noch Uhren ohne ordentliche Abschläge an den Kunden zu bringen. Es würde mich nicht wundern, wenn es IWC in Zukunft ähnlich ergeht.