Zitat Zitat von lordbre Beitrag anzeigen
Mir geht bei dem Tasting bisher das Konzept ab… Was wollt ihr denn genau gegeneinander verkosten bzw. was wollt ihr denn vergleichen oder Rausschmecken? Das solltet ihr euch vorher überlegen.
Ich bin Team Markus. Wenn man etwas lernen möchte, dann macht es durchaus Sinn, das etwas strukturierter anzugehen.

Natürlich kann und sollte man erst mal die Standard Champagner ausprobieren. Trotzdem ist es auch da wichtig, wie Markus sagt, sich ungefähr immer in einer Preisregion aufzuhalten. Denn es macht irgendwie keinen Sinn, einen Standard-Champagner mit einem Vintage-Krug oder Dom Perignon zu vergleichen. Selbst wenn prinzipiell einem beide Champagner zusagen, wird der Unterschied schon sehr deutlich sein und man ist dann doch beeinflusst und sagt, der eine schmeckt der andere nicht. Das passiert selbst, wenn man große Champagner miteinander vergleicht und der eine halt besonders gut gereift oder schon „weiter“ ist, dann mag man eigentlich den andern gar nicht mehr trinken. Das Bessere ist der Feind des Guten, wie immer.

Dann würde ich mal Champagner kleiner Winzer mit den Standard Champagnern gegenüberstellen (damit meine ich kein Aldi oder Lidl Champagner). Da wird man feststellen, dass man für gleiches Geld oftmals sehr gut (oder vielfach besser) unterwegs ist.

Bis hierhin ist es auch überhaupt noch gar keine Wissenschaft.

Darauf könnte man aufbauen und zunächst mal Champagner mit unterschiedlichen Rebsorten probieren, um festzustellen, welche Richtung einem grob am meisten zusagt. Dann kann man ja in die einzelnen Rebsorten eintauchen und dort beispielsweise nur Blanc de Blancs oder Blanc de Noir verkosten. Und dann geht die Reise automatisch weiter.

Mir jedenfalls hat geholfen, zu Beginn meiner Reise verschiedene Themenabende bei meinem Champagnerladen (dem hier schon angesprochen Champagne Characters) besucht zu haben. So hat man die Möglichkeit, viel zu probieren ohne alles Flaschenweise kaufen zu müssen. Das ist bei mir aber auch schon lange Zeit her und damals gab es noch Verkostungen, die elf oder zwölf verschiedene Champagner beinhalteten. Das ging um 18:00 Uhr los und war quasi open end und war eigentlich immer eine nette (wechselnde) Runde. Runde Füße inbegriffen. Heute sind die Seminare oder Verkostungen bei meinem Händler (leider) kürzer, aber immer noch interessant und gut zusammengestellt.

Das wäre (und war) meine Vorgehensweise, wenn man sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzen will. Will man nur einen guten Champagner haben, dann kann man auch beim Michael kaufen, der gut kuratierte Champagner im Portfolio hat. Wenn man die mit den Standards vergleicht, wird man vermutlich auch erstaunt sein.