Hallo Roland,
da muss ich Dir widersprechen. Ich will es kurz machen:
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, da denke ich sind wir uns einig und du sollst ja auch trinken, was Dir schmeckt, alles andere wär ja auch etwas dämlich
Ad1: Es dürfte genau 2 Gründe geben, warum Dir Champagne mit weniger dosage nicht schmeckt.
Der erste ist, dass es Dir einfach nicht (nie) schmeckt/schecken (wird), der zweite ist, dass du dich da noch nicht "herangetrunken" hast.Denn Geschmack ist eine Entwicklung, die man durchmacht. Man entwickelt Präferenzen und bekanntlich ist das Bessere der Feind des Guten. Es gibt Champagne mit sehr wenig dosage, dem man das "wenige" überhaupt nicht anmerkt.
Ad2: Es geht nicht um "Bohei", wer das behauptet, kennt sich mit der Champagne und dem, was dort passiert rein gar nicht aus.
Die wenige dosage wird dem Getränk genau und gerade erst gerecht! Denn je weniger Zucker ich zum "maskieren" des Geschmackes habe, desto mehr kann ich das Terror, die Herkunft, den Boden und dergleichen herausarbeiten und in der Nase und am Gaumen abbilden.
Das passiert nicht nur in der Champagne, sondern in vielen Gebieten, wo Wein angebaut wird. Es ist teilweise auch kein neumodischer Trend, schau Dir nur mal die Mosel an, einen Moselriesling, der von einer Steillage mit Blauschiefer kommt schmeckt eben anders (und einmalig auf der Welt), als ein Riesling aus dem Rheingau - warum? Terroir, nicht mehr, nicht weniger!
Mit "Zucker" (ist ja nicht wirklich Zucker der da reinkommt) kann ich alles gleich und gefällig machen, das ist Mainstream und das machen die großen Häuser sicherlich hervorragend, denn die Kunst besteht darin, jedes Jahr den gleichen Geschmack zu produzieren, damit die Kunden nicht verunsichert werden und abwandern. Das kann auch gerne so bleiben.
Du hast bestimmt schon mal von Leuten gehört, die dem Zucker abstinent waren und danach ein völlig anderes Geschmacksempfinden hatten. Ich gehöre nicht zu den Abstinenzlern, bin aber der Meinung, dass unser Geschmacksbild generell völlig "übersüßt" ist und wir teilweise überhaupt nicht mehr richtig schmecken können, weil wir alles völlig überzuckert präsentiert bekommen.
Wenn Du ganz krass bist, dann isst Du eine Woche keinen Zucker und trinkst dann mal einen Champagne mit wenig dosage. Ich wette mit Dir, dass sich der Champagne auf einmal ganz anders präsentieren wird, ob besser bleibt natürlich offen.
Letztendlich ist es einfach eine Geschmacksfrage und wenn man sich damit auseinandersetzt kommt man irgendwann zu dem Punkt und sagt ja das schmeckt mir, oder eben nicht, das ist dann auch völlig o. k. Darf ich fragen, was du an trockenem Champagne bis jetzt getrunken hast?
Von einem Irrweg zu sprechen halte ich daher der Sache nicht gerecht, denn in der Champagne tut sich in den letzten Jahren sehr viel im positiven Sinne. Das ist auch kein neumodischer Trend, sondern das wird so bleiben, weil es natürlich ist.
Cheers
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Thema: Der Champagner-Thread
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27.12.2016, 13:55 #11
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