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  1. #81
    Sea-Dweller Avatar von TimeFlies
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    Wenn ihr ein derartiges Biergarten-Happening mal im Juni / Juli machen wollt, sagt Bescheid, falls man noch dazustoßen kann. Wäre auch dabei.
    You can admire anything but can't have everything.

    Gruß,

    Chris

  2. #82
    Sea-Dweller Avatar von TimeFlies
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    Mal wieder was Neues zu dem Thema, aus einem weiteren Interview mit Herrn Schmid:

    "I understand the system is not perfect, and I have received a lot of feedback, including from you (referring to Peter Chong, our Chief Editor). Long time customers and supporters of the brand sometimes tell us that they are feeling abandoned. And they do not have access to the popular models, like the new Odysseus, or the Lange 1 Perpetual Calendar if they have not made a recent purchase from a boutique. I can certainly understand the frustration. And truly appreciate the passion that these persons took the trouble to reach out to contact us directly or via intermediaries like yourself. So my message to them is to ask that the community bear with us as we work through the system. We are still learning, and trying to get it right. We are open to hear other ways to do this better. It might take us some time, but we will get it right. The intent is to ensure that all of our watches end up in the hands of true collectors."

    Quelle
    You can admire anything but can't have everything.

    Gruß,

    Chris

  3. #83
    Yacht-Master Avatar von Flopi
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    Zitat Zitat von TimeFlies Beitrag anzeigen
    Mal wieder was Neues zu dem Thema, aus einem weiteren Interview mit Herrn Schmid:

    "I understand the system is not perfect, and I have received a lot of feedback, including from you (referring to Peter Chong, our Chief Editor). Long time customers and supporters of the brand sometimes tell us that they are feeling abandoned. And they do not have access to the popular models, like the new Odysseus, or the Lange 1 Perpetual Calendar if they have not made a recent purchase from a boutique. I can certainly understand the frustration. And truly appreciate the passion that these persons took the trouble to reach out to contact us directly or via intermediaries like yourself. So my message to them is to ask that the community bear with us as we work through the system. We are still learning, and trying to get it right. We are open to hear other ways to do this better. It might take us some time, but we will get it right. The intent is to ensure that all of our watches end up in the hands of true collectors."

    Quelle
    Die Aussagen muten ja schon fast grotesk an. Oder ist das, was zwischen den Zeilen steht, einfach nur unfassbar unverschämt?

    Man registriert also durchaus bei L&S, dass langjährige Sammler und Fans der Marke sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Man weiß auch klar, wodurch das verursacht wird. Und die Reaktion darauf? Die Arroganz wird noch auf die Spitze getrieben, indem Herr Schmid darum bittet, man möge der Marke doch gewogen bleiben und abwarten. Wohl solange, bis die L&S Boutiquen den Rahm abgeschöpft haben und keinen mehr finden, die neben der eigentlich gewünschten Uhr noch andere Modelle kaufen, um sich zu "qualifizieren". Und all das unpersönlich über ein Interview.

    Wenn Hr. Schmid ehrlich gewertschätzt hätte, dass sich diese Sammler an ihn bzw. die Marke wenden, hätte er ja zumindest diese Schreiben mal direkt beantworten können. Fehlanzeige.
    Oder langjährigen Sammlern und Fans ein konkretes Angebot machen können. Ebenfalls Fehlanzeige.
    Man sei offen zu hören, wie man es besser machen könne. Ebenfalls Fehlanzeige. Ideen dazu gibt es bereits genug, wenn es wirklich darum ginge, dass bestimmte Uhren tatsächlich bei passionierten Sammlern landen und nicht bei Investoren.

    Alles in allem ein prima Lehrbuchbeispiel für miserable Kundenorientierung und vor allem eine desaströse Kommunikation - aber mittlerweile auch spannend zu verfolgen. Fortsetzung folgt ziemlich sicher
    Viele Grüße
    Ralf

  4. #84
    Sea-Dweller
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    Ich habe kein Problem damit, wenn Lange bestimmte Uhrenmodelle, die entweder limitiert sind oder allein schon aufgrund ihrer Komplexität nur in sehr, sehr geringen Stückzahlen produziert werden, lediglich an langjährige und ernsthafte Sammler mit entsprechend großer Sammlung verkaufen will. Nichts anderes machen Spitzenmarken wie Patek Philippe seit Jahren und warum sollte Lange als uhrmacherisch absolut gleichwertige Spitzenmarke das nicht auch tun dürfen.

    Problematisch finde ich dagegen, wenn man bestimmte Uhren zu „Boutique only“ deklariert und dann in den Boutiquen bei der Zuteilung nur Käufe in den Lange Boutiquen für die Historie zählen, während man klar dokumentierte Käufe bei autorisierten Lange Konzessionären nicht mit berücksichtigt.

    Zum einen, weil man hiermit die eigenen Konzessionäre quasi zur Verkaufstelle für - böse ausgedrückt - die Allerwelts Standard Ware von Lange abwertet, denen die ernsthaften Sammler von Lange Uhren abwandern. Denn die sollten besser nur noch in der Boutique kaufen, um sich so eine relevante „Historie“ für die Zuteilung von Sondermodellen aufzubauen.

    Zum anderen stößt man langjährigen treuen Sammlern, die vielleicht sogar schon Lange Uhren gekauft haben als es kaum eigene Lange Boutiquen gab (ergo auch nicht obige Wahl) vor den Kopf. Denen sagt man mit dieser neuen Zuteilungspraxis ja gewissermaßen: „Danke das Du über viele Jahre Uhren unsere Marke gekauft und damit auch für den Fortbestand unserer Manufaktur gesorgt hast. Trotzdem schätzen wir Dich nicht als ernsthaften Sammler und nicht würdig für Sondermodelle ein. Denn Du hast Deine Uhren leider „nur“ bei einem Bonus selbst autorisierten Konzessionär gekauft und nicht in einer Lange Boutique.“

    Ebenso finde ich es ein absolutes NOGO und Desaster für die Markenpflege, wenn man sich mit direkten Zukäufen seine Historie „erkaufen“ kann. Genauso ist es mir ergangen, als ich in einer Lange Boutique nach dem neuen Lange 1 Ewigen Kalender in Weissgold mit rosegoldenem Blatt gefragt hatte. Da hat man ja explizit gesagt, dass ich für den Kauf dieses limitierten Modells noch ein anderes Modell aus dem Standard Portfolio kaufen müsse, was einen Mindest (Netto-) Verkaufspreis von circa 30.000 € haben müsse. Wie das bei einem Kunden ankommt, ist ja schon in den diversen vorherigen Beiträgen umfassend beschrieben worden: Man wertet seine wunderschönen Standard Modelle zum notwendigen Übel für eine Zuteilung ab. Und man zieht damit sogar eher Grauhändler und Wiederverkäufer an, als dass man sie abschreckt. Für einen Grauhändler oder Wiederverkäufer macht nämlich so ein Koppelungsgeschäft immer dann wirtschaftlich Sinn, solange der Profit aus dem Weiterverkauf des limitierten Models höher ist als der Verlust aus dem Weiterverkauf des Standardmodell ist. Ein ernsthafter Sammler der Marke hat dagegen auch Respekt vor der wunderbaren Qualität der Standardmodelle und wird die nicht einfach so mit als „Beifang“ dazu kaufen, um sie dann schnell wieder im Grau Markt zu entsorgen.

    Das ganze ist so absurd und falsch, dass ich mich angesichts des Interviews von Herrn Schmid frage, was es denn hierzu eigentlich gross und langwierig zu überlegen gibt.

    Die Lösung liegt doch auf der Hand:

    1. Es werden sämtliche Käufe, egal ob in Boutiquen oder bei autorisierten Konzessionären, zentral in einem CRM System erfasst.

    2. Zusätzlich werden im System die Uhren erfasst, welche dieser Sammler im bei Lange geführten Owner’s Register hat auf sich registrieren lassen und regelmäßig (mind. 2 Service pro Uhr) zum Service gibt - diese also offensichtlich auch langfristig in seiner Sammlung hält.

    3. Für die Beurteilung, ob ein Kunde als Sammler für die Zuteilung bestimmte Modelle infrage kommt, wird auf sämtliche Käufe (gleich wo) und Sammlungsbestand geschaut.

    4. Wenn es besondere Modelle oder limitierte Edition gibt, wird von vornherein klar im Markt kommuniziert, dass diese bevorzugt an besondere Sammler zugeteilt werden und erst nach Ablauf von sechs Monaten oder zwölf Monaten dann diejenigen Uhren, welche bis dahin nicht an Sammler zugeteilt und verkauft wurden, in den freien Verkauf gehen.

    Fertig. Und für all das sind die technischen Gegebenheiten längst da.

    Das Problem speziell bei den Marken, welche zu einem börsennotierten Konzern gehören, ist jedoch, dass dort häufig Manager und Vertriebsverantwortliche sitzen, die ihrerseits eigentlich nicht wirklich leidenschaftliche Uhrensammler sind. Häufig kommen die sogar als völlig anderen Branchen, sei es Kosmetikindustrie, Automobilindustrie oder Modeindustrie. Und dann versucht man mit irgendwelchen Standard Tools Umsatz und Marge zu steigern, ohne die langfristigen Effekte zu beachten. Das mag in einem Markt Umfeld wie aktuell, in dem auch viele Leute plötzlich Uhren zur Geldanlage kaufen, die sich noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht für Uhren interessiert haben. Aber spätestens dann, wenn aufgrund geänderter Marktgegebenheiten Uhren nicht mehr als alternatives Investment Vehikel missbraucht werden, bleiben nur noch die echten Sammler als potentielle Kunden übrig. Und wenn man die verprellt hat, kommen sie selten zurück. Denn letztlich ist die Uhrensammelleih eine Leidenschaft, bei dir ist auch viel um Persönlichkeiten und Ego geht.

    Als jemand der in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist wünsche ich der Marke A. Lange & Söhne sehr, dass sie langfristig erfolgreich ist und unter Sammlern mindestens ebenso „wert“geschätzt wird wie Patek Philippe oder Audemars Piguet etc.. Das heißt auch, dass man den Kauf einer Lange nicht mit zwingender „Geldverbrennung“ assoziieren sollte.

    Wenn man Kunden dazu zwingt, eigentlich nicht gewünschte Standardmodelle zu kaufen, um ein gewünschtes anderes Modell zugeteilt zu bekommen, werden automatisch die „Beifänge“ mit Abschlag im Graumarkt landen. Und wenn man eine neue Lange schon leicht mit ca. 15% oder mehr Abschlag kaufen kann, werden gebrauchte Uhren dieser Referenz automatisch noch mehr Wertverlust haben.

    Auch wenn man kein Flipper, Wiederverkäufer oder Ähnliches ist, hat wohl keiner besondere Freude daran festzustellen, dass seine bei einem offiziellen Konzessionär oder in einer Boutique gekaufte Uhr im Graumarkt mit massiven Abschlägen angeboten und gebraucht nur mit sehr hohem Wertverlust verkäuflich ist. Denn selbst ein Sammler hat ab und an den Wunsch, seine Sammlung mit einem neuen schönen Stück zu bereichern und muss dafür vielleicht mal eine Uhr aus der Sammlung ziehen lassen, wenn die finanziellen Mittel nicht unbegrenzt sind. Ja, ein gewisser Wertverlust ist sicherlich zu verschmerzen. Das kann man als eine Art Gebühr oder Dividende für jahrelange Freude am Tragen der Uhr sehen. Aber wenn man für seine gepflegte gebrauchte Lange Uhr vielleicht nur noch die Hälfte des Neupreises bekommt, aber das neue (eventuell Nachfolge) Modell, was einen interessiert, dank der üblichen Lange Preissteigerungen mittlerweile 50% mehr als der Neupreis seiner alten Lange kostet, fühlt sich das kaum noch gut an.

    Es gibt in der Uhrenindustrie genügend Beispiele dafür, wie man das besser machen kann. Und ich wünsche mir für Lange & Söhne sehr, dass sie hier einen guten Weg finden.

  5. #85
    Daytona Avatar von Surforbiter
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    Bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass Herr Schmid den Post von Thomas liest. Oder er waschkorbfüllend solche Briefe bekommt.
    Beste Grüße, Florian

    Im R-L-X-Network: Dalla Corte Studio, Profi-Espresso-Maschine, frisch vom Service

  6. #86
    Sea-Dweller Avatar von TimeFlies
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    You can admire anything but can't have everything.

    Gruß,

    Chris

  7. #87
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    Die ganze Angelegenheit zeigt doch nur wieder einmal, dass man es nicht allen recht machen kann. Ich erinnere mich noch gut an die Posts vor ein oder zwei Jahren: "Lange baut schöne Uhren - aber leider haben sie eine Vertriebsstrategie, die für deutlich zu niedrige Preise im Sekundärmarkt sorgt. Das macht Patek viel besser." (Sinngemäß)
    Viele Grüße

    Florian

    "Der Hustle ist real."

  8. #88
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    Herr Schmid hat Benzin im Blut - und der Uhrensektor tickt etwas anders als die Autobranche.

    Schade um die tolle Marke.

    Grüße
    Christopher

  9. #89
    Yacht-Master Avatar von Flopi
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    Zitat Zitat von Surforbiter Beitrag anzeigen
    Bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass Herr Schmid den Post von Thomas liest. Oder er waschkorbfüllend solche Briefe bekommt.
    Und das würde genau was ändern, Florian???

    Den von Thomas vorgeschlagenen Weg gab es zu Beginn mit Einführung der Odysseus.
    Als ich die Odysseus letztes Jahr bestellt habe, wurde ich gebeten, meine vorhandenen Lange Uhren zuerst bei Lange direkt online zu registrieren. Auf dem Bestellformular wurden die Daten nochmals abgefragt, inkl. des Namens des jeweiligen Konzis. So weit so gut und völlig ok. Als Lieferzeit wurden mir dann ca. 2 Jahre genannt.

    Dieses Jahr im Frühjahr habe ich einmal nachgefragt, ob in 2021 ggf. mit einer Lieferung zu rechnen ist - schlicht, um für meine Cash-Planung zu wissen, was eingeplant werden muss. 30k liegen bei mir nicht einfach so rum. Da hieß es dann, ich bräuchte in den nächsten Jahren nicht mit der Uhr zu rechnen. Das wiederum ist völlig im Einklang mit dem, was man aus anderen Ländern auch hört: ohne Käufe in der Boutique gibt es die Uhr nicht.

    Aus dieser Historie leite ich schlicht ab, dass L&S die Verkaufsphilosophie einige Zeit nach Markteinführung auf den aktuellen Stand geändert hat. Begonnen hatten sie genau mit dem Vorschlag von Thomas.
    Viele Grüße
    Ralf

  10. #90
    Daytona Avatar von Surforbiter
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    Zitat Zitat von Flopi Beitrag anzeigen
    Und das würde genau was ändern, Florian???
    Je mehr Kritik an der bestehenden Verkaufspolitik, umso eher vielleicht ein Umdenken - so der naive Gedanke dahinter. Und Thomas hat das ja ohne Schaum vorm Mund geschrieben, das lässt sich dann auch nicht so leicht als Flipper-Mimimi abtun.

    Wobei sich die Preise auf dem Sekundärmarkt für Lange in den letzten Monate deutlich nach oben bewegt haben, besonders für so Referenzen wie die Platin-Lange 1. Und auch auf die noch lieferbaren Modelle kriegst Du nicht mehr diese riesigen Abschläge wie früher. Im schlimmsten Fall zahlt sich dieses miese Verhalten für Lange also sogar aus. Vielleicht ist es natürlich auch dieser Geldschwemme geschuldet, die auch bei Vacheron die Preise gerade deutlich anhebt. Und dem "Horten" vieler Händler, die drauf setzen, dass Lange im Kurs kräftig steigen wird. Wie auch immer: Da ist viel Geld-Gier im Spiel, wenig Uhren-Leidenschaft. Und das stösst Fans irgendwann ab. So geht es mir auch.
    Beste Grüße, Florian

    Im R-L-X-Network: Dalla Corte Studio, Profi-Espresso-Maschine, frisch vom Service

  11. #91
    Yacht-Master Avatar von Flopi
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    Zitat Zitat von Surforbiter Beitrag anzeigen
    ... Wie auch immer: Da ist viel Geld-Gier im Spiel, wenig Uhren-Leidenschaft. Und das stösst Fans irgendwann ab. So geht es mir auch.
    Völlige Zustimmung

    Insofern bin ich L&S sogar fast ein wenig dankbar. Ich freue mich über vorhandene Uhren - Neuem "renne ich nicht mehr hinterher".
    Die Gier der HH Marken passt für mich gar nicht zum Thema und an dem Spiel "kaufe eine 1815 auf/ab für eine Odysseus" oder "eine Code 11:59 für eine AP RO" usw. soll mitmachen wer will - ich tue das nicht.
    Viele Grüße
    Ralf

  12. #92
    Oyster
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    Die Zeiten, in denen man eine Code kaufen muss um eine RO zu bekommen, sind lange vorbei.

  13. #93
    Oyster
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    Zitat Zitat von ThL Beitrag anzeigen
    Ich habe kein Problem damit, wenn Lange bestimmte Uhrenmodelle, die entweder limitiert sind oder allein schon aufgrund ihrer Komplexität nur in sehr, sehr geringen Stückzahlen produziert werden, lediglich an langjährige und ernsthafte Sammler mit entsprechend großer Sammlung verkaufen will. Nichts anderes machen Spitzenmarken wie Patek Philippe seit Jahren und warum sollte Lange als uhrmacherisch absolut gleichwertige Spitzenmarke das nicht auch tun dürfen.

    (...)
    Zum einen, weil man hiermit die eigenen Konzessionäre quasi zur Verkaufstelle für - böse ausgedrückt - die Allerwelts Standard Ware von Lange abwertet, denen die ernsthaften Sammler von Lange Uhren abwandern. Denn die sollten besser nur noch in der Boutique kaufen, um sich so eine relevante „Historie“ für die Zuteilung von Sondermodellen aufzubauen.

    Zum anderen stößt man langjährigen treuen Sammlern, die vielleicht sogar schon Lange Uhren gekauft haben als es kaum eigene Lange Boutiquen gab (ergo auch nicht obige Wahl) vor den Kopf. Denen sagt man mit dieser neuen Zuteilungspraxis ja gewissermaßen: „Danke das Du über viele Jahre Uhren unsere Marke gekauft und damit auch für den Fortbestand unserer Manufaktur gesorgt hast. Trotzdem schätzen wir Dich nicht als ernsthaften Sammler und nicht würdig für Sondermodelle ein. Denn Du hast Deine Uhren leider „nur“ bei einem Bonus selbst autorisierten Konzessionär gekauft und nicht in einer Lange Boutique.“

    (...)
    Das ganze ist so absurd und falsch, dass ich mich angesichts des Interviews von Herrn Schmid frage, was es denn hierzu eigentlich gross und langwierig zu überlegen gibt.

    Die Lösung liegt doch auf der Hand:

    1. Es werden sämtliche Käufe, egal ob in Boutiquen oder bei autorisierten Konzessionären, zentral in einem CRM System erfasst.

    2. Zusätzlich werden im System die Uhren erfasst, welche dieser Sammler im bei Lange geführten Owner’s Register hat auf sich registrieren lassen und regelmäßig (mind. 2 Service pro Uhr) zum Service gibt - diese also offensichtlich auch langfristig in seiner Sammlung hält.

    3. Für die Beurteilung, ob ein Kunde als Sammler für die Zuteilung bestimmte Modelle infrage kommt, wird auf sämtliche Käufe (gleich wo) und Sammlungsbestand geschaut.

    4. Wenn es besondere Modelle oder limitierte Edition gibt, wird von vornherein klar im Markt kommuniziert, dass diese bevorzugt an besondere Sammler zugeteilt werden und erst nach Ablauf von sechs Monaten oder zwölf Monaten dann diejenigen Uhren, welche bis dahin nicht an Sammler zugeteilt und verkauft wurden, in den freien Verkauf gehen.

    (...)

    Das Problem speziell bei den Marken, welche zu einem börsennotierten Konzern gehören, ist jedoch, dass dort häufig Manager und Vertriebsverantwortliche sitzen, die ihrerseits eigentlich nicht wirklich leidenschaftliche Uhrensammler sind. Häufig kommen die sogar als völlig anderen Branchen, sei es Kosmetikindustrie, Automobilindustrie oder Modeindustrie. Und dann versucht man mit irgendwelchen Standard Tools Umsatz und Marge zu steigern, ohne die langfristigen Effekte zu beachten. Das mag in einem Markt Umfeld wie aktuell, in dem auch viele Leute plötzlich Uhren zur Geldanlage kaufen, die sich noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht für Uhren interessiert haben. Aber spätestens dann, wenn aufgrund geänderter Marktgegebenheiten Uhren nicht mehr als alternatives Investment Vehikel missbraucht werden, bleiben nur noch die echten Sammler als potentielle Kunden übrig. Und wenn man die verprellt hat, kommen sie selten zurück. Denn letztlich ist die Uhrensammelleih eine Leidenschaft, bei dir ist auch viel um Persönlichkeiten und Ego geht.

    Als jemand der in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist wünsche ich der Marke A. Lange & Söhne sehr, dass sie langfristig erfolgreich ist und unter Sammlern mindestens ebenso „wert“geschätzt wird wie Patek Philippe oder Audemars Piguet etc.. Das heißt auch, dass man den Kauf einer Lange nicht mit zwingender „Geldverbrennung“ assoziieren sollte.
    +1 zum Ansatz wie man seine Kunden qualifizieren sollte. Kein Hexenwerk. Und +1 zu allen anderen Statements, richtig gut geschrieben, ThL.

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