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  1. #1
    Yacht-Master Avatar von MSA
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    Werk und Gehäuse der Daytona

    Hallo zusammen,

    eine Frage treibt mich schon länger um: Bei den Rolex Drei-Zeiger-Werken hat sich ja einiges getan in der letzten Zeit. Indes bei der Daytona, so mein Eindruck, haben wir seit langem keine wesentlichen Änderungen, was das Werk betrifft. Sicher, es kam die Keramiklünette usw., aber die grundlegende Architektur blieb doch dieselbe. Auch beim Gehäuse, etwa mit den noch verschraubten Drückern, könnte man auf diesen Gedanken kommen.

    Würdet Ihr sagen, in technischer Hinsicht ist die Daytona noch auf der Höhe der Zeit? Bei Rolex darf man ja einen hohen Anspruch haben. Oder ist gar damit zu rechnen, dass bald eine Erneuerung kommt und man - ehe man sich versieht - ein Modell der früheren Generation (was auch ok ist, aber man sollte es halt wissen) sein eigen nennt, wenn man jetzt etwas kauft? Ich weiß ja nicht, was der Anlass war, die Drei-Zeiger-Werke zu erneuern, und es wäre interessant, zu überlegen, wie es mit der Daytona weitergeht.

    Ich mag die Daytona und könnte mir auch vorstellen, mir eine zuzulegen, weil ich sie sehr elegant finde. Aber zugleich will ich bei neuen Uhren auch immer etwas, was wirklich den neuesten Stand der Entwicklung repräsentiert.

  2. #2
    PREMIUM MEMBER Avatar von dsq2
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    Naja würde eher sagen, dass das 4130 einige Features hat, die die neuen Werke jetzt erst haben, oder später bekamen:
    Blaue Spirale
    Kugellager Rotor

    Es ist eines der flachsten Chronographen Kaliber mit Automatik, sehr Ganggenau.

    Das Gehäuse hat sich in der Tat seit der Zenith schon nicht mehr groß geändert, 116520 und 116500 baugleiche Cases. Die Daytona hatte auch zuerst ein massives Band..

    Auch wenn ein Update käme.. die Daytona ist und bleibt eine eher „seltene“ Referenz
    Geändert von dsq2 (22.01.2021 um 09:45 Uhr)
    - Platz für ein prätentiöses Zitat -

    Matthias

  3. #3
    Super-Moderator Avatar von NicoH
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    Technisch ist das Daytona-Werk das modernste von Rolex (neben dem der YM II oder Skydweller).

    Die Drei- oder Vier-Zeiger-Uhren haben in den letzten Jahren zwar nominell neue Werke bekommen, aber da gab es immer nur neue Kalibernummern für Finetuning. So führte die Rolex-eigene Unruhspirale zur Änderung der Kalibernummer 3185 zu 3186. Kurz darauf kam eine neue Stoßsicherung (eigentlich war es eine alte Stoßsicherung, sie wurde nun aber von Rolex selbst gebaut und nicht zugekauft), dann wurde aus dem Cal. 3186 das Cal. 3286.

    Die Architektur der Drei- und Vier-Zeiger-Werke beruht auf dem Cal. 3000, und das ist über 30 Jahre alt. Von außen sehen die Werke von damals und heute (fast) gleich aus, jedenfalls sind sie gleich aufgebaut. Das Cal. 4130 der Daytona ist zehn Jahre jünger.

    Technisch macht es übrigens keinen Unterschied, wie lange die Konstruktion eines Werks her ist. So lange es funktioniert, muss man daran nichts ändern. Ich wäre eher bei Neuigkeiten skeptisch wie der Co-Axial-Hemmung von Omega, bei der es keine Langzeiterfahrungen gab, als sie auf den Markt kam.
    Potatoes make french fries, chips, and vodka. It‘s like the other vegetables aren‘t even trying.

  4. #4
    Double-Red Avatar von madmax1982
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    Also nach meinem Verständnis sind Werke der 32XX zwar eine Evolution der 3000er Familie und das 4130 das erste Chronographenwerk von Rolex.
    Aber nachdem RLX und Luxify meine "single source of truth" ist, sind die neuen 32XX er Werke doch technisch auf einem neueren Stand als das 4130.
    Ich zitiere mal Percy aus seiner Vorstellung der DD40 :

    "Und sie ist letztlich dann doch „nur“ die Verpackung für die eigentliche Sensation der Baselworld, das Kaliber 3255. Es ist das erste Uhrwerk einer neuen Generation und soll Standards setzen hinsichtlich Ganggenauigkeit, Gangreserve, Stossfestigkeit, Zuverlässigkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern.

    Zusätzlich zur Überprüfung des reinen Uhrwerks durch die Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres COSC wird nun auch die fertig montierte Uhr diverser Tests unterzogen. Hierzu wurden neue Verfahren und Geräte entwickelt, die reale Alltagssituationen simulieren und somit für eine noch nie da gewesene Genauigkeit beim täglichen Tragen sorgen sollen.

    Die Ganggenauigkeit soll so im Bereich von +- 2 Sekunden am Tag liegen (abweichend ist auch von -2 +3 Sekunden die Rede) und somit die Anforderungen der COSC Prüfung mal eben verdoppeln.

    Die Gangreserve steigt gegenüber der 31xx Kaliber um etwa 50% auf nunmehr über 70 Stunden. Verantwortlich hierfür ist unter anderem ein neues Federhaus, dessen Wandstärke um 50% reduziert wurde und so mehr Platz für die Feder bietet.

    Fast die Hälfte des Zuwachses an Gangreserve fällt auf eine neue Hemmung. Rolex nennt die aus einer paramagnetischen Nickel-Phosphor-Legierung gefertigte Hemmung Chonergy. Sie basiert auf der traditionellen Schweizer Ankerhemmung, im Vergleich zu jener aber der Wirkungsgrad um 15% erhöht wurde. So wurde die Stärke der Ankerplatten um die Hälfte reduziert, wobei die Kontaktfläche gleichzeitig verdoppelt wurde. Das Hemmungsrad wiederum ist nun durchbrochen ausgeführt und damit weniger träge als zuvor.

    Im Gegensatz zu dem im vergangenen Jahr vorgestellten Kaliber 2236 verfügt das 3255 überraschenderweise nicht über die Syloxi Spirale sondern über eine blaue Parachrom Breguetspirale aus magnetunempfindlicher Niobium-Zirkonium-Legierung. In Basel hieß es dazu, dass auch weiterhin die Werke der Herrenmodelle mit Parachrom bleu ausgerüstet würden, Syloxi hingegen den kleineren Modelle vorbehalten sei.

    Die Feinregulierung erfolgt beim Kaliber 3255 über vier Microstella Schrauben, das bereits bekannte Paraflex-Antischocksystem sorgt für Stossfestigkeit.

    Optimiert wurden ebenfalls Räderwerk, Aufzugsrotor und Aufzugskrone, deren Einstellpositionen, bei noch weniger Spiel, nun klarer und leichter zu finden sein sollen.

    Optisch ist das neue Werk sofort als Rolex Perpetual Kaliber zu erkennen. Zwar ist der große Rotor nun, ebenfalls für mehr Stossfestigkeit, stärker durchbrochen, doch setzt man auch beim neuen Kaliber auf die berühmten roten Umkehrräder, vergoldeten Abdeckungen und eine durchgehende Unruhbrücke.

    Es dürfte klar sein, dass das 3255 Kaliber nur den Anfang macht und wir die „next Generation“ Uhrwerke in den kommenden Jahren als 3235, 3285 etc. in weitaus mehr Modellen sehen werden."

    Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass es an der Zeit ist, das 4130 auf einen technisch gleichwertigen Stand zu bringen.


    Gruß, Max

    Bollinger!

    Wenns '69er ist, haben Sie mich erwartet.

  5. #5
    Datejust
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    Also wenn man die 32xxer Werke nur als Evolution der 30xx sieht, dann ist jede Uhr nur eine Weiterentwicklung der Sonnenuhr.

    Die 32xxer-Werke sind schon super. Dass Rolex mit neuen Materialien nicht so progressiv umgeht liegt wohl einfach an der Firmen-Philosophie. Das man Silizium-Spirale könnte wenn man wollte beweist ja das 2236-Uhrwerk.

    Aber zur eigentlichen Frage: Das 4130 ist doch immer noch auf der Höhe der Zeit. Gangreserve, Gangwerte, horizontale Kupplung, Säulenrad, spielfreie Verzahnung, etc. da wüsste ich nicht was man verbessern könnte. Eventuell könnte man die Chonergy-Hemmung integrieren, aber ob es dafür ein neues Kaliber braucht.

    Gerade die ruhige Hand bei Modellen und Kalibern hat Rolex ja dahin gebracht wo sie heute sind.

  6. #6
    Yacht-Master Avatar von MSA
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    Danke für das profunde Feedback - das durchaus eine gewisse Bandbreite aufweist. So ist das in der Wissenschaft ;-)

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