Rolex lehnt Garantieanspruch ab

[Frauscher]

Liebe Kollegen,

folgendes hat sich zugetragen:

Ende 2015 eine Datejust beim größten Grauen in Stuttgart neu gekauft. Kurz darauf dort das Zifferblatt tauschen lassen.

Jetzt, vier Jahre später hatte sie kaum mehr Gangreserve und musste zur Revision. Uhr also beim Konzi abgegeben und der hat sie nach Köln geschickt. (Die Uhr hatte bereits schon die fünfjährige Garantie). Köln fordert nach einem Monat über den Konzi den ursprünglichen Kaufbeleg an. Auf Nachfrage wird erklärt, dass die Nummern (Gehäuse und Werk) nicht zusammen passen. Offenbar hat man seinerzeit beim Grauen nicht nur das Zifferblatt getauscht, sondern das komplette Werk - alternativ war es bereits der ursprünglich an den Grauen verkaufende Konzi und der Graue hat tatsächlich nur das Blatt getauscht.

Lt. Rolex wird das öfter gemacht, aber wenn Köln davon Wind bekommt, wird der ausführende Konzi abgemahnt. Den Grauen können sie verständlicher weise nicht abmahnen.

Das Ende vom Lied ist, dass der Garantieanspruch dadurch erloschen ist und die Werksrevision nun kostenpflichtig wird.

Habt Ihr noch eine Idee wie man das retten kann - oder verbuchen unter "Lehrgeld" und daraus gelernt haben, dass nur noch Konzi-Käufe in Frage kommen?

[Darth Vader]

Und warum wird das laut Rolex öfter gemacht?!

Gruß

Kurt

[Principium]

Na dem Hä.... damit konfrontieren, der hat ja schließlich die Uhr mit einer 5 Jahresgarantie weitergegeben ohne Hinweis darauf das da was nicht stimmt.

[Principium]

Gute Frage!

Und warum wird das laut Rolex öfter gemacht?!

Gruß

Kurt

[Richie]

Und warum wird das laut Rolex öfter gemacht?!

Gruß

Kurt

Vielleicht weniger Aufwand!

[suligeo]

Könnte Rolex jedesmal behaupten.

[tela]

Wenn die Gangreserve zurück geht, ist das doch eher ein Verbrauch durch Nutzung und kein Defekt. Wie kann hier Garantie greifen?

[obiwankenobi]

Wenn die Gangreserve zurück geht, ist das doch eher ein Verbrauch durch Nutzung und kein Defekt. Wie kann hier Garantie greifen?

Sollte innerhalb der Garantie nicht passieren, deshalb die Abwicklung über die Garantie.

Zum TS: Das andere Werk ist ja - für sich - kein Mangel. Allerdings hätte der Verkäufer darauf hinweisen müssen. Ich würe daher auch den Weg zum Händler gehen und freundlich das Thema ansprechen. Vielleicht erledigen die das auch selbst (vermutlich).

Viel Erfolg!

[Frauscher]

Ich rufe mal den Händler an und berichte, wie er sich dazu stellt.

Wenn die Uhr nach manuellem Aufziehen nach 1 Std. steht, ist das auf jeden Fall nicht korrekt und wird in der Regel innerhalb der Garantie anstandslos gerichtet.

Angeblich wird es deshalb öfter gemacht, weil es schneller geht, als Zeiger und Blatt zu wechseln.

Und ja, das neue Werk ist für sich kein Mangel. Aber wenn dadurch die Hersteller-Garantie erlischt, ist es nicht in Ordnung.

[Giorgos]

Letztendlich ist es irrelevant, ob der Schaden von der Garantie abgedeckt ist oder nicht. War die Werksgarantie Bestandteil des Kaufvertrags, wäre deren Fehlen ein Mangel (unabhängig davon ob die Uhr einen Defekt vorweist oder nicht).

[Georgio1962]

Sollte innerhalb der Garantie nicht passieren, deshalb die Abwicklung über die Garantie.

Zum TS: Das andere Werk ist ja - für sich - kein Mangel. Allerdings hätte der Verkäufer darauf hinweisen müssen. Ich würe daher auch den Weg zum Händler gehen und freundlich das Thema ansprechen. Vielleicht erledigen die das auch selbst (vermutlich).

Viel Erfolg!

Ich hoffe, Du meinst den (Grau-)Händler! Ich finde Werktausch davon abgesehen überhaupt nicht ok, ich würde die Uhr schon in dem Zustand haben wollen, wie sie das Werk verlassen hat. Nur meine Meinung...

[mactuch]

Und warum wird das laut Rolex öfter gemacht?!

Gruß

Kurt

Hatte ich auch schon mal bei einer Uhr, die direkt vom Konzi erworben wurde. Man macht das, weil es wesentlich einfacher ist, einfach nur die Werke samt Blatt und Zeigerspiel jeweils nur in das andere Gehäuse "umzutopfen" als das Zeigerspiel abzuheben und dann das Blatt zu tauschen. Die Gefahr besteht dabei immer, dass die filigranen Zeiger verhunzt werden, was man gern vermeiden will. Bei mir wurde die Uhr damals trotzdem revidiert, es mussten jedoch diverse Nachweise erbracht werden.

[AndreasL]

Kann Rolex schon verstehen. Das andere Werk könnte älter und vielleicht außerhalb der Garantie sein.

Bin gespannt wie der Verkäufer reagiert.

[Federgehäuse]

Ärgerlich wenn erst im nachhinein aufkommt das das ganze Werk getauscht wurde.

Wenn ich das auf ein KFZ projiziere ist das schon fast Täuschung vom Händler. Stell dir vor du kaufst dir einen Jahreswagen mir erweiterter Herstellergarantie auf 5 Jahre. Nach 3 Jahren hast du einen Motorschaden. Bei der Reparatur kommt auf das dies nicht der originale Motor ist. Kein Hersteller dieser Welt wäre hier kulant.

Hier den schuldigen zu finden wird schwierig. Ich kann mir vorstellen das hier ein juristischer Prozess ewig dauern wird.

[gonzo85]

Hier den schuldigen zu finden wird schwierig. Ich kann mir vorstellen das hier ein juristischer Prozess ewig dauern wird.

Wieso? Kann ja nur der Graue gewesen sein. Dort wurde das Blatt (und hier vermutlich weil es schneller und unkomplizierter geht) inkl. Werk getauscht.

[AndreasL]

Oder der graue hat die Uhr so bekommen. Trotzdem wäre er mein erster und wohl auch einziger Ansprechpartner.

[Federgehäuse]

Das zu beweisen wird sehr schwer sein.

[superolli]

Mir ist 2011 ein ähnlicher Sachverhalt mit einer 116520 von einem Grauhändler aus Köln passiert. Die Uhr hatte nach 3 Monaten schlechte Gangwerte und ging deshalb zu Rolex Köln. Dort wurde festgestellt, dass das Uhrwerk nicht zum Gehäuse gehörig war. Bei Auslieferung hatte die Daytona ein weißes Blatt und ich habe sie mit schwarzem Blatt gekauft. Die Garantie wurde abgelehnt.
Der Grauhändler hat sie unter Vorlage des Schreibens von Rolex zurückgenommen und den Kaufpreis zuzüglich meiner Auslagen für den Werttransport zu/von Rolex erstattet. Der zeitliche Zusammenhang war allerdings auch viel enger.
Im Anschluß hatte ich dann die Möglichkeit beim Konzi eine zu kaufen und ich konnte die Misere als Lehrgeld verbuchen.
Ein solcher Fall kann bei jeder Uhr auftreten, die man nicht direkt persönlich beim Konzi kauft.
Auch wäre es denkbar, dass man so den Graumarkt bekämpfen könnte. Die Behauptung, das Werk sei nicht original in der Uhr gewesen, kann nur die Firma selbst nachvollziehen. (In diesem Fall ist es allerdings, wegen des "Blatttauschs", sogar wahrscheinlich) Wenn dann nach ein paar Fällen in den Foren darüber diskutiert würde, wäre die Abschreckungswirkung imho gegeben.

[Jeeg]

Wie verhält es sich überhaupt mit der 5-Jahres Garantie, wenn man während dieser "Frist" bei einem Nicht-Offiziellen Vertragspartner, die Uhr öffnen und Veränderungen durchführen lässt? Verfällt da nicht ohnehin der Garantieanspruch?! Ich glaube schon - bin mir aber nicht sicher... am einfachsten ist es, wenn du den Grauhändler bittest die Uhr in den ursprünglichen Zustand zu versetzen (mit dem ab Werk-Werk und dem entsprechenden Zifferblatt)...danach sollte das Problem mit der Ganggenauigkeit behoben sein - anschließend kannst du sie ja nach Köln schicken um den Wechsel des Zifferblattes durchführen zu lassen.
Viel Erfolg!

[AndreasL]

Spannender Ansatz. Nach Jahren das originale Werk wieder finden.