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22.09.2019, 10:06 #1
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Ist eine mechanische Luxusuhr wirklich für die Ewigkeit?
Hallo,
hier mal wieder ein paar Gedanken am Sonntag:
Sind mechanische Uhren wirklich für "die Ewigkeit", also richtig vererbbar und auch in 100 vielleicht sogar 200 Jahren noch tragbar,
reparier- und revisionsbar? bzw. halten die Uhren wirklich "die Zeit" aus?
Wenn man den Werbespots z.B. von Patek glauben schenkt kauft man ja bewusst für die nächste oder übernächste Generation..
oder wenn man an beigelegten Wechseldatumsscheiben für die Jahre ab 2100 bei den ewigen Kalendern denkt usw.
Mal unabhängig vom Zeitgeist ob dann mechanische Uhren überhaupt noch getragen werden und ob die jeweiligen Marken noch existieren:
Ist das alles realistisch?
Bekommt man z.B. im Jahr 2089 noch eine Submariner Hulk revisioniert, z.B. ein neues grünes Blatt, Original Zeiger bzw. überhaupt
eine Revision?
Wie läuft sowas allgemein, auch bei den heutigen Vintage-Modellen z.B. den 4stelligen Rolex mit Ersatzteilen:
Hat Rolex da einfach auf Halde die ganzen Ersatzteile, also z. B wenn ein Modell neu rauskommt stellt man gleich für die nächsten
30 Jahre Ersatzteile her und lagert die? Oder werden die später als Einzelstücke für eine mögliche Revision nachproduziert?
Also ich bin da sehr sehr skeptisch... Ich glaube am obrigen Beispiel das weder Patek noch z.B. IWC ernsthaft damit rechnet, das im Jahr 2100 der Ur-Urenkel vom heutigen Käufer bei deren Uhrmacher aufschlägt um die Datumsscheibe wechseln zu lassen... :-)
Bin zwar kein Vintage-Experte (hab nur ne 81er 16750) aber am Rande mitbekommen, das es bei 30 Jahre alten Uhren schon schwierig wird
mit einer Revision, da die Uhren dann völlig durch Teiletausch vermurkst werden, z.B. Original Trithiumblatt gegen ein nicht authentisches Weissgold-Indiz-Blatt usw. und man da heute schon Problem hat einen Kundendienst machen zu können und den Originalzustand zu behalten.
Abgesehen davon zweifle ich wirklich an, ob die Uhren die Zeit, z.B. 100 Jahre überhaupt überleben: Schaut man zurück ist es doch jetzt
mal ganz provokativ gesagt eine Schande, das Rolex Modelle z.B. ne 40 Jahre alte Submariner, GMT heute so aussehen wie sie aussehen, also sowas von weit weg vom Originalzustand sind: vergilbte und verschimmelte Zifferblätter, gelbe abbröckelnde Trithiumblätter, Lünetten die mal blau/rot waren, wo man die Farbe gerade noch so erahnen kann u.v.m. Mag sein das es vielen gefällt, aber rein nüchtern und neutral
ist es doch eigentlich eine Schande, da die Uhren ja auch früher schon als unkaputtbar galten und nicht mal 30-40 Jahre den Spuren der Zeit
widerstanden haben. Oder der Stahl? wie viele der nicht mal 20 Jahre alten Uhren haben schon trotz Stahl Rost und Korrisionsschäden.
Wie soll dann ne Uhr heute 100 Jahre halten?
Ist das wirklich so und gibt es da Studien darüber das der heutige "Rolex-Stahl", die Keramiklünetten und die Zifferblätter die Zeit besser überstehen? oder kann ich mich in 40 Jahren auch schon darauf einstellen das mein
weißes Blatt der Daytona orange oder gelb und das grüne Blatt der Hulk kackbraun ist?
Also ich kann da nicht wirklich an die "Unendlichkeit" glauben, da die Vergangenheit das Gegenteil auch schon viel zu oft gezeigt hat.
Ist ja eigentlich auch egal, was interessiert uns hier das Jahr 2100. Mir gehts halt nur um die Glaubwürdigkeit, auch wenn z.B. der Herr Biver immer den Vergleich zur "Unendlichkeit" in jedem zweiten Interview zieht.
Wie seht Ihr das?
Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht
Tobias
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22.09.2019, 10:12 #2
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22.09.2019, 10:53 #3
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Vacheron Constantin beispielsweise nimmt jede Uhr, egal welchen Alters zur Revision an. Die Ersatzteile werden dann extra für die Uhr angefertigt.
Und an sich sollte es doch egal sein, ob so eine Uhr in 100 Jahren noch zur Revision angenommen wird. Man lebt im Hier und Jetzt.
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22.09.2019, 11:04 #4Viele Grüße
Christian
If you live your life around the future value of things, you miss out on an awful lot...
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22.09.2019, 11:10 #5
Früher hat niemand eine Uhr zum Vererben gekauft.
Macht heute auch keinen Sinn (zu diesem Schluss bin ich nach fünf Jahren Rolex auch gekommen)
Deswegen: die Uhr kaufen die gefällt, flippern etc.
Welche Uhr es am Ende wird, ist doch gerade das Spannende..
Wobei ich mit meiner letzten Uhr begraben werden möchte..
Von wegen das letzte Hemd hat keine Taschen und so...ich nehme alles mit ins Loch..da werden noch Taschen angenäht...
*zwinker*
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22.09.2019, 11:10 #6
Kein Hersteller kann es sich leisten unendliche Teilelager für Revisionen vorzuhalten. Irgendwann müssen viele Sachen sicher einzeln produziert werden, so dass dann die Revipreise bzw. die Brieftasche des Besitzers über ein „weiterleben“ entscheiden.
Ich kann mir vorstellen, dass aktuelle Uhren auch einfach durch großflächigen Maschineneinsatz besser gefertigt werden und die Materialien durch entsprechende Legierungen auch haltbarer sind. Dies trifft dann z.B. auch auf Keramiklünetten zu, da verfärbt sich sicher nichts mehr.Beste Grüße, Thilo
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22.09.2019, 14:55 #7
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Ein Freund von mir besitzt (und trägt zuweilen) eine Taschenuhr von A.Lange & Söhne, die ist von 1915 und tut immer noch ihren Dienst.
Warum sollen also Uhren, die heute gewiss aus besseren Materialien gebaut werden können, nach 100 Jahren nicht immer noch laufen?
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22.09.2019, 15:01 #8
Ich hab ne IWC von 1909; meine Tante brachte sie mir in ziemlich desolatem Zustand.
Wurde bei IWC anstandslos überholt und sieht wieder wie neu aus mit leichter Patina. Das Werk läuft perfekt.
Hat ungefähr 3x soviel gekostet wie ne Standardrevi bei Rolex.
Gruß, Max
Bollinger!
Wenns '69er ist, haben Sie mich erwartet.
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22.09.2019, 15:10 #9
Ich habe gerade eine Tank aus den 50er/60er Jahren bei Cartier in der Schweiz. Sie restaurieren ua die alten Zeiger und das Blatt, und fertigen das Glas neu an. Kosten werden um die 3k liegen, plus neues Band. Man kann offenbar schon einiges machen, auch wenn keine Teile mehr vorrätig sind. Dauert natürlich ewig.
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22.09.2019, 15:19 #10
Ist alles Mechanik. Wenn es gewollt ist, dann lässt sich sowas auch in 1.000 Jahren noch wieder herrichten. Ist dann eben - wie hier auch schon mehrfach angedeutet - nur eine Frage des Preises.
Nicht das Erzählte reicht - nur das Erreichte zählt!
Beste Grüße,
Matthias
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22.09.2019, 17:33 #11
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22.09.2019, 19:23 #12
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Machbar wird es sicher sein eine Uhr im Jahr 2100 zu revisionieren. Ob es für den Kunden wirtschaftlich sein wird, ist eine ganz andere Frage. Der Hersteller kann letztendlich verlangen was er will. Von der Fertigung wird es durch CNC und eventuell 3D Druck sicher einfacher, früher musste viel mehr von Hand gedreht und gefeilt werden, und da ging es ja auch. Also vom technischen her wird es sicher einfacher, da es mehr Möglichkeiten geben wird.
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22.09.2019, 19:23 #13
Bei den derzeitigen Fortschritten im Bereich der generativen Fertigungsmethoden sollte es bald einfach möglich sein, Ersatzteile schnell und relativ kostengünstig herzustellen. Demnach wäre eine Revision bei Modellen, welche nicht mehr vom Hersteller unterstützt werden, auch noch relativ einfach durchführbar.
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22.09.2019, 22:58 #14
Eine bekannte Frankfurter Band sagte mal - Nichts ist für die Ewigkeit
Grüße
Bobby
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22.09.2019, 23:16 #15
In 100 Jahren du gibts deine Uhr ins Scanner, und nach 10 Minuten ist komplett ausgedruckt.
Farbe was du willst.MFG
Thomas
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23.09.2019, 07:53 #16
Bei einer Patek, die im mittleren bis höheren fünfstelligen Bereich angesiedelt ist, wird sich eine Revision auch in 100 Jahren noch lohnen, selbst wenn dafür das ein oder andere Teil neu angefertigt werden muss. Bei einer Omega oder Breitling, die ein Zehntel davon kostet, wahrscheinlich nicht mehr. Und das Ganze natürlich unter dem Vorbehalt, dass unser Planet dann noch so ähnlich aussieht wie heute.
Beste Grüße, Florian
Im R-L-X-Network: Dalla Corte Studio, Profi-Espresso-Maschine, frisch vom Service
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23.09.2019, 08:14 #17
Ich glaube, dass das nicht eine Frage der verfügbaren Ersatzteile ist, sondern eher des Könnens Komplikationen wie Rattrapante, Repetition etc. oder Tourbillon zu revidieren.
herzliche Grüße, Friedrich
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23.09.2019, 09:28 #18
Ewigkeit?
Der Nachhaltigkeitsesel hat in zuviele Köpfe geschissen.under Milkwood
LG
Stephen😎
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23.09.2019, 09:44 #19
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23.09.2019, 09:45 #20
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In 100 Jahren wird 3D Druck mit allen Materialien problemlos möglich sein.
Wenn alte Musikinstrumente 300 Jahre halten,sollte das bei Uhren auch möglich sein.
Ein runterpoliertes Vintage Rolexcase bekommt dann ein Tauschgehäuse - das kann Rolex auch in 500 Jahren in der eigenen Fabrik "drucken".
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