Liebe Rolex-Fans,
seit Jahrzehnten kaufe ich meine Rolex bei Bucherer und hier überwiegend in Interlaken. So stammen aus Interlaken neben diversen anderen Rolex beispielsweise auch meine Daytona 116520 (gekauft 2004):
und meine Sky-Dweller 326934 (gekauft 2018):
Interlaken ist in den Sommermonaten eine Hochburg insbesondere für asiatische und arabische Touristen, da das Jungfraujoch (3454 m ü. M.) einer der größten Anziehungspunkte für diese Gruppen ist. Die Jungfraubahn AG ist daher auch eines der profitabelsten Bergbahnunternehmen der Welt (EBIT 2017: 27,4 %, Umsatzrendite: 21,5 %, Normalpreis Jungfraujoch retour pro Person: 210 CHF) und ich gebe zu, daß auch ich persönlich als langjähriger Aktionär davon profitiere. Dabei wird neben einer sehr attraktiven Dividende auch manchmal eine nette Naturaldividende ausgegeben (nein, es ist nicht die Oysterquartz):
Aber die asiatischen und arabischen Touristen sind nicht nur wegen des „Jochs“ im Berner Oberland, sondern auch um in den zahlreichen Uhrengeschäften massenweise Uhren zu kaufen. Führend sind hier die Kirchhofer AG mit insgesamt 8 Ladengeschäften im Berner Oberland (6x in Interlaken, 1x in Grindelwald und einem Geschäft auf dem Jungfraujoch) und der einzigen Patek Philippe Konzession, sowie die Bucherer AG mit 2 Ladengeschäften in Interlaken und der einzigen Rolex Konzession.
Da die Touristenströme dank eines sehr geschickten und gemeinsamen Marketings von Jungfraubahn, Kirchhofer, Bucherer und des Interlakener Tourismusbüros in den letzten Jahren stark zugenommen haben, spielen sich in den Uhrengeschäften und hier insbesondere in der Rolex-Corner von Bucherer teilweise dramatische Szenen ab. Die Bucherer-Gruppe ist der weltweit größte Rolex-Verkäufer und Interlaken macht dabei nach Luzern den größten Rolex-Umsatz.
Trotzdem waren die Schaufenster von Bucherer in den Sommermonaten 2018 im Vergleich zu den Vorjahren ausgesprochen spärlich mit Rolex-Uhren dekoriert. Auch im Inneren waren die Auslagen extrem ausgedünnt, dies habe ich (und auch das Bucherer Personal) so noch nie erlebt und ich kaufe seit Jahrzehnten dort. Insbesondere asiatische und arabische Touristengruppen haben das Rolex-Kontingent regelrecht leergekauft, jede neue Anlieferung (und es kommen nahezu täglich neue Rolex Lieferungen) wurde fast zeitgleich wieder verkauft. Dabei spielen sich teilweise dramatische Szenen ab, wenn auf einen Schlag ca. 20 Touristen „einfallen“ und teilweise pro Person gleich mehrere Rolex kaufen wollen. Dies passiert übrigens in den Hochsaisonzeiten mehrmals am Tag, Bucherer hat dann 7 Tage in der Woche von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Natürlich haben schon immer Touristen bei Bucherer gekauft, dies ist nicht ungewöhnlich, aber das letzte Jahr war wirklich extrem.
Bei der Abholung meiner Sky-Dweller 326934 und der Datejust 31 178274 meiner Frau im September letzten Jahres haben wir das selbst erlebt und wir waren gleichzeitig fasziniert und entsetzt. Die gesamte Rolex-Corner war mit einer asiatischen Touristengruppe belegt, 4 asiatische Bucherer-Verkäuferinnen hetzten zwischen dem großen Tresorraum und dem Verkaufsraum hin und her und brachten palettenweise Rolex-Uhren. Ein Tourist aus China lies sich dabei diverse Day-Dates zeigen und auch eine Sea-Dweller 126600 fand sein Interesse (ja, die Sea-Dweller war zu diesem Zeitpunkt zur Verwunderung aller Beteiligten gleich mehrfach in Interlaken frei verfügbar). Dabei wurde hektisch jede Uhr vor die Kamera seines iPhones gehalten und lautstark über das Telefon mit einer Person in China diskutiert, wobei die Verkäuferin unterdessen permanent neue Day-Date Varianten aus dem Tresor brachte. Schlußendlich kaufte allein dieser Tourist die Sea-Dweller, eine Day-Date in Gelbgold mit Edelsteinbesatz und eine Day-Date in Platin! Die ganze Gruppe hat meiner Schätzung nach ca. 25 Rolex gekauft. Das Verkaufspersonal leistet hier echte Schwerstarbeit, denn die nächste Gruppe sammelte sich bereits vor der Tür und „fiel“ anschließend über die Rolex-Corner her.
Auf meine Frage, wie denn die chinesischen Touristen eigentlich bezahlen, bekam ich eine ungewöhnliche Antwort. Es wird meist nicht mit Kreditkarte bezahlt, sondern die Kunden geben Ihrer chinesischen Bank eine Anweisung an Bucherer Interlaken den Betrag X CHF zu überweisen. Es dauert dann nur ca. 15 - 20 min und der Betrag ist auf dem Bucherer-Konto ersichtlich. So gibt es dann auch keine Probleme mit etwaigen Kredikartenlimits und auch die Provision für Bucherer entfällt. Natürlich wird hier sehr hart und auch lautstark verhandelt, permanent werden neue Zahlen auf den Taschenrechnern ermittelt und den Kunden nicht etwa mündlich, sondern auf dem Rechner gezeigt. Dabei sind natürlich gewisse „Rolex-Paketpreise“ nicht ungewöhnlich.
Meine Sky-Dweller wurde übrigens auf dem Vorlagetablett immer mit dem Zifferblatt nach unten abgelegt, damit nicht zu sehen war um welche Uhr es sich da handelt. Mir wurde erzählt, daß bei der Auslieferung einer grünen Submariner an einen anderen Stammkunden plötzlich 6 Asiaten den Tisch umringten, heftigst auf den Stammkunden einredeten und sich gegenseitig überboten die Uhr zu kaufen. Es bedurfte einiges Verhandlungsgeschickes des schnell herbeigeeilten asiatischen Verkaufspersonals die Situation zu entschärfen. Seitdem wird bei der Auslieferung „besonderer“ Rolex-Modelle darauf geachtet, daß die Uhr nicht zu erkennen ist.
Interessanterweise musste meine Frau auf ihre neue Datejust 31 178274 (blaues Indexblatt, Jubilee-Band) etwas länger warten als ich auf meine Sky-Dweller 326934. Obwohl wir beide Uhren bereits im Frühjahr bei Bucherer bestellt hatten, wurde die 178274 erst zwei Wochen nach der 326934 in Interlaken angeliefert:
2016 waren die Auslagen sowohl in der Rolex-Corner, als auch in den Schaufenstern noch voll, teilweise auch mit heute kaum lieferbaren Edelstahlmodellen. Meine Frau konnte 2016 ihre 179171 noch ohne Vorbestellung ganz normal am gleichen Tag in Interlaken mitnehmen:
Vermutlich sind die oben geschilderten, teilweise dramatischen Verhältnisse einer der Gründe für die momentan zu beobachtende Verknappung des Rolex-Angebotes. Die Produktion (seit vielen Jahren ca. 800.000 Uhren pro Jahr) kommt mit der extremen Nachfrage einfach nicht mehr mit und selbst ein Rolex-Verkaufsgigant wie Bucherer Interlaken bekommt zwar „Lastwagenweise“ Uhren geliefert, aber es wird alles gleich wieder verkauft. Und machen wir uns nichts vor, die asiatischen und auch die arabischen Touristen kaufen überwiegend Rolesor- und Edelmetallmodelle (meist noch mit Edelsteinbesatz), die naturgemäß wesentlich bessere Gewinnmargen für Rolex bringen, als die reinen Edelstahlmodelle. Dass die begrenzte Produktion dann vielleicht zugunsten der Rolesor- und Edelmetallmodelle und zum Nachteil der reinen Stahlmodelle etwas verschoben wird, wäre durchaus verständlich.
Viele Grüße
Matthias
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08.02.2019, 11:08 #1
Dramatische Szenen beim Rolex-Kauf in Interlaken…..
The difference between men and boys is the price of their toys.
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