Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke da auch oft drüber nach.
Aus aktueller Sicht ist mein persönliches Fazit:
- ein kompakteres Gehäuse (also 36, 37mm +/-) sichert diese empfundene "Dichte". Wenn man auf eine klassische Patek schaut, wirkt alles schön eng gepackt und auch dadurch schon wunderbar komplex und filigran. Wenn man jetzt das Gehäuse um 10% (oder sogar) mehr aufbläst, das Werk aber gleich bleibt und auch die Anzeigen auf dem Blatt, geht dieses extrem wichtige Qualitätsgefühl teilweise verloren. Auf der Rückseite sieht es zudem auch blöd aus, wenn ein riesiger Metallrand um das Sichtfenster gelegt werden muss, um das kleine Uhrwerk in das zu große Gehäuse zu pressen.
- Bei den Zeigern gibt es einige "Klassiker" - die, die Thierry Stern und seine Frau (in den letzten Jahren verantwortlich fürs Design...) da einbauen (siehe 5170 etc.) gehören sicherlich nicht dazu. Auch nicht die Spielzeugzeiger auf 5320 etc. Das ist m.M. für eine Western-Uhr Ok aber nicht für eine Patek, zumindest hat das nichts mit der Markenhistorie zu tun, finde ich.
- Beim Ziffernblatt ist der Stil der späten 80er/90er sehr erfolgreich, weil man da noch viel mit abgeschrägten, abgesenkten Anzeigebereichen gearbeitet hat. Auch waren die Datumsfenster schön abgeschrägt etc. All das baut (zusammen mit Index und Zeiger) im Idealfall eine wunderbare Dreidimensionaliät auf, verstärkt durch das kompakte Gehäuse. Die 3940 ist ein Beispiel par Excellence. Besser kann es überhaupt nicht gemacht werden. 3970 genauso. Heute wird einfach abgesenkt (siehe 5170, wie Patek es ganz früher auch machen musste, als die Technologie für die Schrägungen noch nicht existierte). Ist halt billiger herzustellen, vermute ich. Die Datumsfenster sind auch nicht mehr abgeschrägt sondern oft mit einem eher hässlichen Metallrahmen umgeben, wie eine x-belibige Uhr das eben auch hat.
- Bei den Gehäusen wurde in den letzten Jahren zunehmend mit geraden Flächen anstelle konkaver/konvexer Segmente gearbeitet. Ist wahrscheinlich auch billiger herzustellen, unterstreicht aber sehr unvorteilhaft die ohnehin zu großen Gehäuse, da sehr flächig.
In der Summe sind das wahrscheinlich die Elemente, die mich persönlich am meisten stören. Mein Fokus liegt ganz klar auf den älteren Modellen. Natürlich haben die auch den Vorteil, dass die alle schon 20-70 Jahre durch den Filter gelaufen sind und heute diese Beliebtheit noch haben.
Nautilus finde ich übrigens sehr schön. Das Zifferblatt hat durch die Lamellen eine super Komplexität (auch wenn die Indexe/Zeiger etwas einfacher sind). Das wunderbar filigrane Gehäuse ist ebenfalls spitze.
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Thema: Patek Run Out Liste 2019
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03.02.2019, 11:38 #11
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Geändert von lascases (03.02.2019 um 11:42 Uhr)
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