Zitat Zitat von 7schläfer Beitrag anzeigen
(...) Der Versuch ist verständlich, in Ermangelung eines genialischen Ausnahmedesigners wie Gérald Genta, der für seine erste „Nautilus“-Skizze nach eigenen Angaben nur fünf Minuten gebraucht hat, aber schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Design-Klassiker entstehen ganz nebenbei. Sie lassen sich nicht willkürlich planen und schon gar nicht erzwingen. (...)
Zitat Zitat von Surforbiter Beitrag anzeigen
Ich steh übrigens auch auf Rolands Seite, was 5712, Explorer und Milgauss angeht :-) Und stimm auch mit allen Punkten in Deinem Post überein, Jürgen, nur bei dem oben zitierten, frage ich mich, ob das stimmt.

Es gibt von Stephen King ein tolles Buch über das Schreiben, wo er sehr schlüssig nachweist, dass es viel mehr mit Disziplin und Routine zu tun hat, als mit Genialität. (...) Vielleicht hat Genta die Nautilus wirklich in fünf Minuten hingeworfen, aber auf dem Hintergrund einer lebenslangen Auseinandersetzung mit Uhren-Design. (...)
Keine Frage, denn ohne die konstante und konsequente Beschäftigung mit einer Sache nützt auch der beste Einfall nichts.

Dennoch: Um Menschen zu begeistern, um sie zu verzaubern und in einen Rauschzustand zu versetzen, in dem sie sogar bereit sind, notfalls jahrelang und ohne Erfolgsgarantie auf ein Produkt zu warten oder es sich ad hoc zum mehrfachen Listenpreis zu kaufen, braucht dieses Produkt eine neue Perspektive, eine besondere Idee, etwas so zuvor noch nie Gesehenes.

Warum ich vermute, dass die CODE dennoch ein Ladenhüter bleibt? Vielleicht, weil ihre Erfinder den „Weniger ist mehr“-Gedanken nicht beachtet haben. Weil sie zu dick aufträgt, mit Exklusivitäts-Attitüde präsentiert wird und insgesamt einfach zu „laut“ ist für einen zukünftigen Klassiker.

Denn manchmal genügt bloß ein „Blatt“, das aussieht „wie die See“. „Mal tiefblau, mal dunkel graublau“. Aber „blitzen“ muss es „wie schäumende Gischt“! – Nein, nein, das ist nicht von Ovid, das ist von Roland!