djhydason
Hallo,
danke für Deine Antwort.
Seit ihr haben sich hier einige Mitglieder zu Wort gemeldet. Deren Beiträge würden mich, wenn ich an Deiner Stelle wäre, mehr verwirren, denn zur Klärung beizutragen.
Es ist ganz einfach: Das Scharniergelenk besteht in allen Teilen aus gleichem Material und ist ohne jegliche Schmierung fast ohne eine Toleranz zusammengefügt worden. Damit ist es völlig klar, dass sich nach wenigen Bewegungen ein mikroskopisch kleiner Metallabrieb bildet, der zu einer zunehmenden Schwergängikeit führt und, das ist jetzt wichtig, zu mehr Abrieb führt! Mit der Folge weiterer Schwergängigeit.
Als Beispiel führe ich an, dass auch niemand auf die Idee käme, bei seinem Neuwagen, das Öl abzulassen, um dann mit Vollgas auf die Autobahn zu fahren, um die Kolben im Motor leichtgängig zu machen. Das Gegenteil wäre der Fall, Stichwort: 'Kolbenfresser'.
Also:
(1) Auf keine Fall mit 50 mal gewaltsamem Bewegen das Gelenk locker machen! Diese Maßnahme ließe das Gelenk um 20 Jahre altern!
(2) WD 40, das Du schon verwendet hast, war nicht optimal, aber noch ist nicht passiert.
(3) Ballistol greift Edelstahl auf keinen Fall an! Einzig Kupfer und damit legierte Metallmischungen wie Messing mögen kein Ballistol in größeren Mengen.
(4) Nicht gut ist, für das Gelenk Sprays zu verwenden, weil man sie nicht exakt dosieren kann und sie auch an Stellen kommen, wo sie nicht erwünscht sind. Es kommt auf Anhieb gleich viel zu viel heraus. Daher einfach etwas von dem Ballistol-Spray in einen Eierbecher sprühen und dann mit einer Nadel (z. B. einer Stopfnadel) einen Tropfen aufnehmen und diesen dann an der Fuge der beiden Scharnierbögen abgeben. Man sieht sofort wie die Tropfen im noch so kleinen Spalt verschwinden. Etwas warten und dann das Gelenk zuerst in kleinem und dann immer größer werdendem Winkel bewegen. Eventuell noch je einen Tropfen aufgeben. Wenn es gut aussieht, alles überstehendes Schmiermittel abwischen.
(5) Trockenschmierstoffe kommen in diesem Fall nicht an den Ort des Problems.
(6) Die angebliche Aussage des Uhrmachers aus Ddorf wäre Blödsinn und ist vermutlich falsch verstanden worden. Das Spiel des Scharnierlagers müsste mindesten so groß sein, dass erst gar kein mikroskopisch kleiner Abrieb entsteht. Wenn die Aussage des Uhrmachers so stimmen sollte, dann müssten ja sämliche Gelenke zwischen den Bandgliedern schwergäng werden. Tatsache ist, das Gelenk der Schließe ist vernietet. Das ist ein Stauchungsprozess und falls dieser zu heftig ausfällt, klemmt es mit den hier bekanten Folgen.
Wir haben es hier mit einem Thema der Triebologie (siehe Wikipedia) zu tun. Ein Schmiermittel verringert den durch Trockenlauf bedingten Abrieb und führt dazu, dass sich nicht kleinste Partikel einklemmen und das Lager schwergängig machen, mit der Folge ergeblichen Verschleißes. Ballistol ist hierfür in diesem Fall hervorragend geeignet.
Ich wünsche Dir viel Freude an Deiner Uhr.
Es grüßt
Ewald
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Baum-Darstellung
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06.11.2018, 22:01 #19Oyster
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