Hallo liebe Experten,
ein sehr enger Freund ist bei einem Zimmerbrand ums Leben gekommen. Ich versuche gemeinsam mit seiner Familie die Folgen so gut es geht aufzuarbeiten und zu helfen. Man hat mich bei den Uhren um Rat gefragt, mein Know How geht allerdings nicht so weit, dass ich alle Fragen und Probleme einordnen kann.
Ich kenne mich ein wenig (kein Vgl. zum Know How der meisten hier; erst recht nicht zu den Cracks) mit Rolex und Omega aus, habe aber kein Wissen bei PP, AP, Hublot etc.
Dies vorab zur Einordnung.
Der Freund hat etliche tolle Uhren gehabt, aber aus Jux auch Fälschungen gekauft. Wir haben nur wenige Uhren gefunden, die meisten davon mit massiven Brandschäden. Also Schrott. Einige in der Kiste befindliche Uhren haben wohl weniger Hitze abbekommen waren nach Reinigung vom Russ als Fake zu identifizieren. Bei einigen zerstörten Uhren habe ich aber leider Seriennummern identifizieren können, zu denen Boxen, Papiere und Rechnungen vorliegen. Sie sind also echt.
Auch der Blick auf die Uhrwerke lassen ob ihrer Komplexität vermuten, dass es sich um Originale handelt.
So weit, so verworren...
Ich suche nun jemanden, an den ich mich wenden kann um festzustellen, ob es Sinn macht eine Rettung zu versuchen, oder ob man nur noch die Edelmetalle verwerten kann.
Den Grossteil der Sammlung suchen wir noch, bei den bisher gefundenen handelt es sich um AP, Hublot und eine Daytona. Bilder sind nur mit dem iPhone gemacht und sollen nur zeigen, wie die Schäden grob aussehen. Die Uhren waren grosser Hitze (Armband, Glas etc. geschmolzen) ausgesetzt, aber wohl keinem direkten Feuer. Die Grade der Zerstörung sind unterschiedlich. Bei manchen denke ich, dass die Gehäuse zu retten wären und evtl. nach Reinigung und Revision auch Teile der Werke, aber eben genau davon habe ich keine Ahnung...
Wer mir also mit Kontakten und Empfehlungen weiterhelfen kann, darf sich meiner Dankbarkeit sicher sein. Auch im Namen der Familie schon einmal vielen Dank vorab.
Gruss,
Chris
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15.04.2018, 20:24 #1
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Brandschaden, was ist zu retten und wie? Expertenwissen gesucht.
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15.04.2018, 20:39 #2ehemaliges mitgliedGast
Krass. Bin grad echt sprachlos.
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15.04.2018, 20:42 #3
Puh! Hart.
Gruß Percy
"Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."
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15.04.2018, 20:48 #4
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Da es ja ein Rolex Tech Talk ist, hab ich auch was mit Krone geladen :-(
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15.04.2018, 20:57 #5
Zuerst mal unbekannterweise mein Beileid.
Ich bin sicher kein ausgewiesener Uhrenfachmann, habe aber einen Metallberuf erlernt und weiß als Berufsfeuerwehrmann um die die Einwirkungen von Flammen und Wärme. Mutmaßlich werden sich die Gehäuseformen verändert haben und eine Dichtigkeit wird nicht mehr zu erlangen sein. Die Oberflächen haben sich verändert und Werkteile werden bestimmt verzogen sein. Selbst ohne direkte Flammenbeaufschlagung entstehen schnell Temperaturen von mehreren 100 Grad. Es würde micht stark wundern, wenn die gezeigten Uhren keinen Totalschaden erlitten haben. Zunindest aber eine Instandsetzung wirtschaftlich unrentabel werden würde.Häätzliche Jröß vum Rhingdä Jacques
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15.04.2018, 21:00 #6
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15.04.2018, 21:02 #7
Auch mein Beileid!
Hoffentlich bestand eine ausreichend deckende Versicherung. Die müsste doch einen Fachmann bzw. Gutachter benennen können?!Beste Grüße, uhrenfan_rolex
"Man reist nicht um anzukommen, sondern um zu reisen (J.W.v.Goethe)."
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15.04.2018, 21:04 #8
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15.04.2018, 21:12 #9
Lieber Chris!
Eine traurige Angelegenheit ist das...Darf ich fragen, aus welchen Gründen die Uhren repariert/restauriert werden sollen? Als Erinnerung? Zum Tragen/Aufbewahren für Angehörige/Freunde? Zum Verkauf?
Ich vermute leider ganz stark, dass das wirtschaftliche Totalschäden sind. Den reinen Sachschaden wird vermutlich/hoffentlich eine Versicherung ersetzen. Vielleicht denkt Ihr gemeinsam darüber nach, die Uhren exakt in diesem beschädigten Zustand zu erhalten. Das wäre zumindest meine Empfehlung. So habt Ihr immer Erinnerungsstücke an einen Euch wichtigen Menschen, die (traurige) Geschichte schreiben.
Alles Gute Euch,
Christian#beyondpatek
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15.04.2018, 21:06 #10
Krasse Story! Mein Beileid!
Ich würde die Uhren direkt zu den jeweiligen Herstellern schicken und fragen, was man tun kann.
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15.04.2018, 21:14 #11
Schlimme Geschichte; mein Beileid vorab.
Gerade weil es nach Totalschaden aussieht, würde ich mich an die Hersteller wenden. Wenn es etwas belegbarer noch verwertbar ist, könnte doch der Wert der Teile niedriger als der Neupreis sein. Auch bei einem 300 SL lohnt jeder Aufbau, wenn die Teile verfügbar sind bzw. hier die Hersteller mitspielen.
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15.04.2018, 21:23 #12
Der Tipp mit den Herstellern ist nicht schlecht! Wenn Ihr Euch mit Fotos direkt an die Firmenzentralen wendet, bekommt Ihr garantiert eine Antwort. Vielleicht ist ja der eine oder andere auch an einer Übernahme, z. B. für ein Museum oder als Anschauungsmaterial, interessiert. Sowas sehen selbst die nicht alle Tage.
#beyondpatek
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15.04.2018, 21:25 #13
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Hallo und schon einmal vielen Dank für Eure Anteilnahme und Antworten.
Bei der Idee zu schauen, ob etwas zu retten ist, geht es mir primär darum der Familie fundiertere Antworten liefern zu können als es mein Know How erlaubt. Ich möchte nicht “ist alles Schrott” sagen, wenn es womöglich nicht stimmt. Im Portfolio waren etliche limitierte Uhren und wirklich wertvolle Stücke von Lange, Glashütte, Hublot, AP usw.
Nehmen wir mal an, eine 50K Uhr ist mit 30K zu retten, dann ergibt sich in Summe ein anderes Schadensbild, als im Schrottszenario. Das ist der Hintergrund meiner Frage. Es existiert leider keinerlei Versicherung und neben den Uhren sind viele, viele weitere Wertgegenstände zerstört worden. Neben dem schlimmen menschlichen Verlust ist so eine Situation entstanden, in der auch der finanzielle Verlust sehr hoch ist. Und ich möchte, getreu dem Motto “Kleinvieh macht auch Mist” jeden Euro retten, der zu retten ist.
Wenn aber einfach nichts zu machen ist, ist auch das eine wertvolle Erkenntnis, die ich dann auch mit Überzeugung vertreten kann. Ohne Rat von Euch oder den Herstellern, traue ich mir genau das nicht zu. Das habe ich auch der Familie gesagt, die damit kein Problem hat und sich mangels Alternativen wohl trotzdem auf mein Urteil verlassen wird. Ich kannte den Mann von Geburt an (einer von denzwei, drei engsten Freunden) und fühle mich nun natürlich verpflichtet so sorgfältig wie möglich vorzugehen.
Dieses tolle Forum, das ich bis dato primär als stiller Mitleser verfolge, ist mir durch die Qualität und Substanz von Membern und Beiträgen aufgefallen und so bin ich sicher, irgendwann auch aus diesem Thread schlauer raus- als reingegangen zu sein.
Gruss,
ChrisGeändert von chrieees (15.04.2018 um 21:27 Uhr)
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15.04.2018, 21:36 #14
Ok, Chris, Deine Intention kann ich nachvollziehen. Noch eine Idee: Du schreibst, dass teilweise Papiere zu den Uhren existieren und die Seriennummern lesbar sind. Diese Stücke könnten auch interessant für Sammler sein. Natürlich bringt das kein Vermögen, aber wer z. B. 100 Rolex hat und finanziell frei ist, könnte auch solche Stücke in seine Sammlung aufnehmen wollen.
-> Auf jeden Fall bringt das Geld. Wieviel, vermag ich nicht zu urteilen. Bei einer (gut gemachten) Auktion würden sicherlich einige mitbieten.#beyondpatek
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15.04.2018, 22:38 #15
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Scheinbar sind die Uhren ja aus Edelmetall,aus geglühter Stahl sieht anders aus.
Denn bleibt immerhin der Goldwert.Wiederherstellung kannst du vergessen,da geht kein Hersteller bei.
Wie es um die Qualität der aus geglühten Goldgehäuse bestellt ist kann bestimmt Tobias beantworten.Da wird wohl
nichts mehr eine Maßüberprüfung etc. bestehen.
Und was ein Sammler damit soll erschließt sich mir auch nicht wirklich,vor allem was soll da für ein Preis angesetzt werden.
So schlimm es auch alles sein mag,ich sehe da leider nur einen Haufen Schrott aus Edelmetall,voraus gesetzt es sind Originale.
Viel Erfolg,bei was auch immer damit passiert.Geändert von hugo (15.04.2018 um 22:42 Uhr)
VG
Udo
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15.04.2018, 23:12 #16
Udo, bei aller Tragik - denke aber, Du hast es auf den Punkt gebracht.
LG Helmut
Datejust 41 GG/ST mit Jubilee, Full set - Garantie bis 11/25 im SC
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16.04.2018, 06:02 #17
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Guten Morgen
Nochmals vielen Dank Euch allen. Ich hatt so was befürchtet... aber es ist eben wie es ist. Nun muss man das beste aus der Situation machen.
Den Vorschlag der Anfrage bei den Herstellern werde ich auf jeden Fall aufnehmen um letzte Sicherheit zu bekommen. Die Suche nach den bisher nicht aufgetauchten Uhren (für mehr als 25 Stück, etliche davon aus der gezeigten Kategorie, sind Box und Papiere, aber keine Uhren gefunden worden) in Tresor und Schließfächern ist noch wichtiger. Sollten sie nicht auffindbar sein, muss die ganze Situation neu bewertet werden :-(
Schlimme Sache; so oder so. Aber „Wünsch Dir was“ bringt keinen weiter und so freue ich mich über die Klarheit Eurer Aussagen.
Mit freundlichen Grüßen
Chris
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16.04.2018, 09:17 #18
Sind bei den beschädigten Uhren auch Pateks dabei? PP wirbt damit, dass jede Uhr wieder restauriert werden kann. Das wäre eine echte Herausforderung. Ich denke sogar, dass PP die Uhr nachbauen würde - vermutlich aber leider gegen (zu) viel Geld.
Zum Schrottwert: Die Uhren sind defintiv etwas mehr wert, als das reine Material. International gäbe es ganz sicher Menschen, die (etwas) mehr als den Edelmetallwert bieten würden.#beyondpatek
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16.04.2018, 09:39 #19
Und zur Verwertung: wenn die Hersteller die Wiederherstellung ablehnen oder sich das Unterfangen als wirtschaftlich sinnlos erweisen sollte, würde ich den Materialwert ermitteln (hier helfe ich Dir gern), diesem eine Summe X hinzuordnen und dann einen Verkauf über die Bucht etc. erwägen. Bei Oldtimern ist man manchmal erstaunt, was für Unsummen für Totalschäden aller Art hingeblättert werden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich bei entsprechender Uhr der eine oder andere berufen fühlt. Auch in dem Zustand sind die Uhren sicherlich mehr wert als der Materialwert.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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16.04.2018, 11:10 #20
Naja, das ist aber schon ne andere Aussage als
Patek wartet und restauriert natürlich schon. Aber nur, wenn es die Grundsubstanz auch erlaubt. Eine neue Uhr bauen sie nicht auf. Die Aussage meint eher, dass sie auch für Uhren aus Achtzehnirgendwas noch Werkteile händisch nachfertigen, damit die Uhr wieder läuft. Aber nicht, dass sie einen Totalschaden wieder zu ner Neuuhr aufbauen. Angeblich (die Aussage mag ich aber mit etwas Vorsicht genießen) würden auch keine Tauschgehäuse genutzt. Die Grundsubstanz muss daher wie gesagt stimmen.Gruß Percy
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