Die heutige F.A.S. berichtet über eine Datejust, die am 13. November bei Sotheby's in Genf versteigert werden soll. Doch warum findet dieses Ereignis Eingang in den Kunstmarkt dieser Zeitung?

Sie gehörte einst dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, der die 6305/1 ab 1955 trug. Obwohl die Autorin des Artikels die Uhr "wunderschön" findet, repetiert sie die üblichen Klischees: Dass "die goldene Rolex den Gang durch die Fährnisse von Angebertum, Banalität und Neid gemacht hat" ist mindestens eine unvollständige Beschreibung ihrer Eigenschaften, dass "die Inspektion dieser Uhr heute, ein gutes halbes Jahrhundert später, ein halbes Vermögen kostet" ist nun schlichtweg falsch. Na, ja.

Viel interessanter sind ohnehin das Großbild der Uhr mit Jubilé-Band, zwei kleinere Bilder vom Boden mit Namensgravur und von Adenauer selbst mit der Uhr am Arm und vor allem ein Faksimile eines Briefs von Hans Wilsdorf. In dem an die "Exzellenz, Hochwohlgeborener Herr Bundeskanzler" gerichteten Schreiben preist er nicht nur die Qualitäten des automatischen Aufzugs und der Wasserdichtigkeit an, sondern gibt auch wertvolle Pflegetipps. Letztere sogar bzgl. Häufigkeit ("Hie und da") und Art ("mit Seife und Bürste"): Klasse!