Das Thema Gebrauchtuhrenvermarktung kann auch gewaltig nach hinten losgehen!

Natürlich ist das z.B. im Autogeschäft heute ein wichtiges Geschäftsfeld und professionell aufgesetzt. Es gibt aber zwei wesentliche Unterschiede zu Uhren:

1) ein gebrauchtes Auto kann nie wirtschaftlich so aufbereitet werden, dass es faktisch neu aussieht. Eine Uhr schon. Gerade bei den hohen Listenpreisen heute dürften Kunden zunehmend Gebrauchtuhren kaufen, wenn diese wie neu aussehen, aber deutlich günstiger als Neuuhren und vom Hersteller direkt angeboten werden. Vielfach trauen sich Kunden heute noch nicht, eine gebrauchte Uhr bei einem Händler zu kaufen, der nicht offiziell Konzi ist.

2) Zumindest in Europa wäre die Autoindustrie ziemlich platt, wenn sie von Privatkunden abhängig wäre - der Anteil geht ständig weiter zurück. Immer weniger Kunden sind bereit, bei den Listenpreisen hohe Wertverluste in den ersten 2-3 Jahren zu verkraften. Ohne Firmenwägen und Flottenkunden läge das Geschäft am Boden. Nun gibt es aber dummerweise keinen Markt für Dienstuhren. Das Risiko, dass professionelle Gebrauchtuhrenvermarktung das Geschäft mit Neuuhren für die Hersteller eher negaitiv beeinflusst, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Das Zitat "Die Idee des absoluten Eigentums ist am Sterben" von Herrn Bennahmias kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Ich denke, es geht weniger um das Thema "Eigentum oder nicht", sondern vielmehr darum, dass immer mehr Uhrenkäufer eine hochwertige Uhr als Mode-Accessoire ansehen und ständig was Neues brauchen, um zufrieden zu sein.