Hallo, miteinander!

So, nun läuft sie doch schon eine ganze Woche rauf und runter und ich hänge imnmer noch gefesselt an den Lautsprechern und experimentiere an den Klangeinstellungen, um nur ja "das volle Brett" abzubekommen....?!

Eine Band, nein, nicht die beste der Welt, aber eine verdammt gute, die leider keiner kennt:

Amplifier - Insider

Ich hatte vor Jahren das Vergnügen eines "rehearsals" und musste dazu ein paar Zeilen für ein Mag verfassen. Es handelt sich hierbei um das Debut-Album namens "Amplifier", welches mindestens ebenso empfehlenswert ist wie das von mir z.Zt. in heavy rotation befindliche zweite Album.

Hier der Text, damit Ihr wisst, worum es geht...und kauft diese Schweine-Scheibe so schnell Ihr könnt, bei Amazon gibt's gute Gebrauchte für kleine Knete...

So long...!

Grundgütiger! Das soll also ein Debut-Album sein? Nein, nicht wirklich, oder etwa doch? Ein finster grollender Moog erfüllt unheilvoll den Raum, tiefste Bass-Kanonen und zischende Cymbals steigen plötzlich mit massivem Groove in das Geschehen ein und eine kolossal krachende Gitarre beginnt nur Augenblicke später mit dem "Mauerbau" einer von vielen Soundwänden, die uns Amplifier auf dieser Scheibe bescheren.

Das hier Beschriebene heißt "Airborne" und endet nach exakt achteinhalb Minuten mit geradezu infernalischem Krach und dem abschließenden Oszillationsgeräusch eines undefinierbaren Klangerzeugers.
Und so in etwa sollte man sich auch die Soundkulisse des nordenglischen Trios vorstellen, das den Hörer auf seinem Erstling aber auch nicht für eine Sekunde aus seinen Fängen lässt. Es ist Hochspannung angesagt, atmosphärische Dichte und ein Druck, den man zutreffender als "Kompression" bezeichnen sollte. Der Lautstärkeregler des heimischen Abspielgerätes gerät unversehens wieder einmal in seltene Regionen.

Eine psychedelische, schleppende Low-Tempo-Kulisse trifft dabei gelegentlich auf asiatische Klangbilder, und nicht nur in diesen Momenten sind uns Led Zeppelin wieder ganz nah. Aber auch jener Bombast derer von Emerson, Lake und Palmer, falls die überhaupt noch jemand kennt.
Amplifier protzen jedoch -anders als diese- unbescheiden mit der Lautstärke und scheinen keine Genre-Grenzen zu respektieren. Ihr Horizont liegt jedenfalls deutlich jenseits der Kommerzlinie. Nach Amplifier-Definition dauert ein guter Song nämlich etwa so lange wie die Bratzeit eines T-Bone-Steaks, also gute 6-8 Minuten. Nicht nur deshalb gilt: Poren zu- und Ohren auf!

An anderer Stelle wirken die Briten wiederum streichelzart und zerbrechlich. Frontmann Sel Balamir interpretiert dazu seine finsteren Texte mit geradezu sendungsbetontem Impetus. Und ganz allmählich erwachsen beim Herumrühren in dieser breiigen Kost, aus den anfänglich so sperrigen Konstrukten, sogar die ganz großen Hits. Das träumerische, keineswegs aber softe "One Great Summer" bringt solche Voraussetzungen ebenso mit wie der Opener, "Motorhead", der allerdings deutlich fulminanter an den Ketten zieht. Aber auch die weniger anheimelnden Songs gewinnen mit jedem Umlauf an Kontur und garantieren allerbeste Unterhaltung-und dies auch für längere Zeit.
Und wenn's einen schlicht weghaut, gibt's am Ende nur das: Strike für Amplifier! (Copyright: "Butch")