"Hausmann" kam bis jetzt noch nicht, und ein Stück weit geht es bei mir in diese Richtung.
Der Terminus ist negativ belegt, und ich werde mich nicht so nennen. IHR werdet mich auch nicht so nennen

"Hausmeister" steht hier damit ohnehin in Verbindung. Gefällt mir auch nicht so richtig, obgleich mein Freund Frankie mich letztens mit "Krause" anzusprechen versuchte . Der Duisburger, der übrigens für mich der rheinischste Ruhrgebietler und mir damit am nächsten ist (ich liebe KöPi), hat dafür das skurile Wort "Kümmerer". Yep, ich bin also, wenngleich immer noch der Haupternährer, hier der Kümmerer. Die Aufgabe, mich hier um alles zu kümmern, hält mich wach und gibt mir Struktur.

So stehe ich mit meiner Frau auf, richte ihre morgendliche Bananen-Sojamilch und ihr "Schulbrot" und füttere den Hund. Sobald sie aus dem Haus zur Arbeit ist, werfe ich mir etwas Warmes über und verschwinde mit meiner Rike im Wald, gleich hinter dem Haus. Sie ist elf Monate alt und sehr kreativ. Spielerisch bringe ich ihr während unseres Ausganges die Basics der Unterordnung bei und lasse sie ordentlich flitzen. Und sobald mich niemand mehr sehen kann, beginne ich mit Dehn- und Streckübungen. Nach etwa 50 Minuten sind wir zurück, und ich schwitze ordentlich. Das liegt aber auch an der üppigen Medikation, zwei der Pillen sind schweißtreibend.

Graubrot mit Pfälzer Leberwurst, eine Tasse Kaffee, und dann eine Kippe und den Rechner aufgeklappt. Als erstes schaue ich nach, ob ich am Vorabend hier niemanden verletzt oder gekränkt habe. Meistens geht es gut. Dann kaufe ich wieder eine Rolex Mit anderen Worten: ich "praktisiere" ein wenig, das kölsche Wort für "in Gedanken herumspinnen", am Niederrhein mit "simmeleere" übersetzt.

Und dann, welch ein Genuss: ICH LESE DIE GANZE ZEITUNG!!! Ein täglicher Luxus, den sich nun wirklich nicht jeder leisten kann!!