Lange 1815

**Carl_Oyster** · 27.11.2016, 01:57

Guten Tag,

ich habe letzte Woche die ALS 1815 beim Konzi anprobiert und finde sie wirklich wunderschön. Nun habe ich ein bisschen im Internet gelesen und mir ist aufgefallen, dass der gebrauchte/graue Preis bei mehr als 30% unter Liste liegt. Kann mir bitte jemand erklären woran das liegt? Ich dachte bisher immer, ALS zählt mit 7 - 8000 produzierten Uhren pro Jahr zu den Herstellern zählt, bei denen sich der Wertverlust in Grenzen hält. Als letztes habe ich überwiegend Rolex Sportmodelle gekauft, und hier verbrennt man ja deutlich weniger Geld. Bei eine ALS würde mir der Wertverlust doch schon wehtun. Mich würde Eure Meinung hierzu interessieren.

**Joe1010** · 27.11.2016, 05:28

Willst du die 1815 kaufen weil sie deiner Begierde entstammt oder weil sie in 14 Tagen wieder gehen soll?

**Uhrgestein42** · 27.11.2016, 10:28

Hallo, Wertverlust tut ja nur dann richtig weh wenn man die Uhr wieder verkauft. Letztlich muss es aber passen. Meine Uhren von ALS habe ich meistens bei meinem Konzi gekauft. Und aufgrund der Situation im Netz konnten wir immer einen Weg finden. So ca. 15% +/- gingen da immer. ALS hat es in letzter Zeit mit den Preiserhöhungen jedoch übertrieben. Die Preise werden im Markt offensichtlich nicht akzeptiert. Eine 1815 würde ich auch heute noch versuchen, beim Konzi zu kaufen. Aber nicht zum Listenpreis. Teurere Modelle wie z.B. der Datograph haben sich meiner Meinung nach komplett aus dem Markt gepreist. Da würde ich immer zum guten Gebrauchten greifen. Lange hat einfach noch nicht die Wertstabilität einer Patek Philippe (natürlich mit Ausnahmen) erreicht. Auch wenn sie qualitativ sicherlich in der gleichen Liga spielen. Patek stellt sogar deutlich höhere Stückzahlen her. Aber die Marke weckt einfach eine höhere Begehrlichkeit. Dafür braucht Lange noch Zeit. Ich hoffe sehr das der Richemont Konzern dieser Marke genug davon einräumt.

Die 1815 ist eine tolle Uhr. Wenn sie dir gefällt dann handel noch ein paar Punkte aus, kauf sie dir und trage sie mit Freude. Dann hast du in keinem Fall Geld verbrannt sondern bestens angelegt.

Grüße, Carsten

**Joe1010** · 27.11.2016, 11:51

Besser hätte man es nicht schreiben können, Carsten

**Carl_Oyster** · 27.11.2016, 17:25

Hallo Carsten,
vielen Dank für Deine sehr interessanten Ausführungen.

**Uhrgestein42** · 27.11.2016, 19:24

Hallo Henning, sehr gern. Ich habe meine Lange1 jetzt übrigens seit ziemlich genau 10 Jahren. Habe seit dem sehr viel Freude an ihr und könnte sie heute zum damaligen Kaufpreis wieder verkaufen. Mach ich aber nicht. Eine Lange1, eine 1815 oder eine Calatrava gibt man an die nächste Generation weiter

Ein besseres Geschäft kann man doch gar nicht machen

Beste Grüße, Carsten

**guenter01** · 27.11.2016, 21:04

Auch ich habe vor 12 Jahren eine Lange gekauft. Würde heute auch den damaligen Neupreia bekommen. Aber ist das nicht bei den meisten Luxus Uhrenmarkem so?? Liebe Grüsse!

**Uhrgestein42** · 27.11.2016, 22:02

Na ja, hätte ich damals Listenpreis bezahlt wäre ich noch ein Stück weg. Würde mich aber sicher nicht minder über die Uhr freuen. Würde man heute allerdings z.B. einen Datograph zum Neupreis erwerben, sollte es bestimmt noch deutlich länger dauern. Ich bezweifele sogar, dass er in absehbarer Zeit überhaupt den ursprünglich Neupreis "wert" wäre. Ich sehe hier schon eine gewisse Blase und kaum mehr die Luft für weitere Preiserhöhungen in näherer Zukunft.

**Sailking99** · 27.11.2016, 22:03

Ich stand auch schon kurz davor eine 1815 Auf und Ab zu kaufen.
Am Ende war es ein Konglomerat von Gründen, warum es nichts geworden ist.
Einer davon war eben auch der hihe Wertverlust.

Der Wertverlust hängt halt aucb von Nachfrage und Angebot ab.
Patek stellt viele Uhren her, ist abefauvh unglaublich gefragt und nicht immer leicht zu bekommen.
Lange ist zwar viel kleiner, aber auch deutlich weniger gesucht und dann auch nich teuer.
Für mein Gefühl ist eigentlich alles überall zu haben oder schnell zu bekommen und liegt meist lang.

Wird der Qualität der Uhr nicht gerecht.

**Uhrgestein42** · 27.11.2016, 22:57

Ja, leider. Und hier steckt lt. meines Konzis (der ALS auch leider nicht mehr führt) vor allem die ungesunde Geschäftspolitik (des Richemont Konzerns) dahinter. Insbesondere fällt das bei den komplizierten Uhren ins Gewicht. Man muss sich nur mal vorstellen, dass es die ALS 1815 Ewiger Kalender Rattrapante für 100k€ unter Neupreis ungetragen beim Grauen zu kaufen gibt. Unvorstellbar für das Pendant von PP. Dies wäre die 5204. Diese wird man niemals im Geschäft zu Gesicht bekommen. Man muss sich um den Kauf einer solchen Uhr bewerben. Und wenn tatsächlich mal beim Grauen angeboten, dann über NP. Wirklich sehr schade. Denn Qualitativ nehmen die beiden sich nichts. Nur der Mythos wurde nicht mit der erforderlichen Sorgfalt aufgebaut. Dafür hatte PP natürlich auch 175 Jahre Zeit und ist seit jeher in Familienbesitz. Da lässt sich so etwas deutlich besser und kontrollierter bewerkstelligen. Und die unglaublichen Auktionsergebnisse bei Uhren von PP stützen das noch. Uhren von ALS gehen - soweit es sich nicht um streng limitierte Klassiker bzw. Einzelstücke handelt - meist unter Neupreis weg.

Vom Kauf einer 1815 würde mich das allerdings nicht abhalten. Ist eine tolle Uhr und noch in einem absolut darstellbaren Preisbereich. Da würde ich mir keine großen Sorgen machen.

**Carl_Oyster** · 27.11.2016, 23:47

Zitat von Uhrgestein42

ALS hat es in letzter Zeit mit den Preiserhöhungen jedoch übertrieben.

Grüße, Carsten

Laut meines Konzis hat ALS die Preise der 1815 im Januar 2014 das letzte Mal erhöht. Stimmt das? Es ist leider schwierig zu überprüfen, da ich keine alten ALS Preislisten im Internet finden konnte. Vielleicht hast Du hier ja Infos. Vielen Dank.

**Uhrgestein42** · 28.11.2016, 07:44

Seit 2014 haben sie tatsächlich nur noch sehr selektiv erhöht. Bei der 1815 sind nur die Modelle in GG und RG dem Modell in WG preislich angepasst worden, sind also von 20k (21,7k) auf 21k (22,7k) erhöht worden. Die massiven Erhöhungen bei einigen Modellen fanden in den Jahren davor statt.

**guenter01** · 28.11.2016, 10:47

Hallo....habe mir das bei meiner Lange1Mondphase in Rotgold mal genauer angeschaut. Ich habe diese im Jahr 2003 gekauft. Der LP damals war 21200 Euro. Bezahlt habe ich deutlich darunter. Wenn ich sie heute verkaufen würde, bekomme ich wahrscheinlich sogar mehr als mein damaliger Preis war. Unter 20000 Euro wird man kaum eine finden....
Liebe Grüsse!

**1325fritz** · 28.11.2016, 19:35

Die 1815 Auf/Ab ist eine tolle Uhr. Hatte sie die Tage beim freundlichen am Arm.
Hin bin ich eigentlich wegen der neuen Saxonia Mondphase. Jedoch ist sie mir mit 40 mm an meinem
Arm zu groß wobei die 1815 mit 39 mm genau richtig ist.

Was so ein mm aus macht.

**Uhrgestein42** · 28.11.2016, 20:06

Zitat von 1325fritz

Was so ein mm aus macht.

Schon war. Hängt aber auch mit dem neuen, leicht abgestuften Gehäuse zusammen. Die 1815 in 40mm wirkt auch deutlich größer. Auch die relativ breite Eisenbahnminuterie um das Zifferblatt lässt die Uhr etwas kleiner wirken als die Saxonia. Unser Auge lässt sich da ganz leicht täuschen.

**1325fritz** · 28.11.2016, 20:39

Danke, stimmt schon. Aber für mich passt die Größe einfach nicht (leider), zumindest bei der Lange.
Auge sieht, Kopf sagt passt nicht, Bauch krummelt.

**JoeBlack1822** · 28.11.2016, 21:16

Die 1815 gibts doch aktuell in zwei Größen: 40mm und (seit letztem Jahr?) in 38,5mm

**Uhrgestein42** · 28.11.2016, 21:33

Genau, die mit der abgestuften Lünette ist die 38,5mm Variante. Die größere hat die klassische Form. Die 1815 auf/ab gibt es allerdings nur in 38,5mm.

**Flopi** · 29.11.2016, 07:46

Gut zusammengefasst

Ich würde mir zum Thema Werterhalt jedoch nicht zu viele Gedanken machen - solange die Uhr nicht nach kurzer Zeit wieder geflippert werden soll. Meine erste Lange 1 habe ich 1997 für damals umgerechnet 13500 Euro gekauft - für den Preis gibt es die heute gebraucht meines Wissens nicht mehr!

Ohne Glaskugel ist die Zukunft natürlich immer schwer vorherzusagen, aber für mich macht Lange in Bezug auf das Modellportfolio sehr vieles sehr richtig und ich gehe mal davon aus, dass sich die Bekanntheit der Marke in den 10-20 Jahren weiter steigern wird inkl. der Erkenntnis, dass Lange schon aufgrund der Stückzahlen deutlich exklusiver ist, als Patek. Wenn die Produktsubstanz auf dem Niveau bleibt und Richmond keine "Sparschäden" verordnet, denke ich schon, das mit der Zeit auch die Preise auf dem Zweitmarkt für Lange peu a peu anziehen werden. Und da das etliche Jahre dauern wird, gibt's bis dabei jede Menge Spaß beim Tragen der Uhr(en).

Gar nicht mal so übel, wie ich finde

Nachtrag: sorry, habe das Zitieren von Carsten's Beitrag Nr. 3 vergessen

**andreaslange** · 29.11.2016, 07:53

Zitat von JoeBlack1822

Die 1815 gibts doch aktuell in zwei Größen: 40mm und (seit letztem Jahr?) in 38,5mm

Nein, die 1815 gibt es momentan nur in einer Größe.
Und zwar mit dem Durchmesser von 38,5mm.
Kurze Zeit hatte es mal beide Größen gegeben.
Lediglich die beiden Sondermodelle im letzten Jahr hatten
noch mal einen Durchmesser von 40mm.

Gruß
Andreas