Afrika 2016 Teil 2 - Arbeitsreise nach Kenia

[meldestelle]

Mal eine etwas unromantische Frage zu den schönen Bilder: Ich lese immer mal wieder, dass die vielen geschützten Wildtiere - also auch die Elefanten - für die Einheimischen zum Problem werden. Also mal einfach gesagt: Die einen päppeln sie auf, die anderen möchten sie wenigstens vertreiben.

Habt ihr da ein Wording dazu?

Hallo Peter,

das Thema "Mensch-Elefanten-Konflikt" ist eines unserer täglichen Themen. Man muss vorweg sagen, das die Bevölkerung ständig wächst bei stark rückläufigen Elefanten-Zahlen (durch Wilderei). Trotzdem kommt es immer wieder zu Konflikten. Warum passiert das? Leider oft durch menschliches Versagen, indem neue Dörfer oder Felder dort angelegt werden wo Elefanten-Wanderrouten liegen. Aber auch das Thema Dürre und Nahrungsnot spielen somit auf beiden Seiten ein Thema.

Wir lösen solche Probleme aktiv. Heißt, das es in unseren Projekten immer auch um die Zusammenarbeit und das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier geht. Beispiel wäre unser Projekt in Malawi. Dort sind die Bauern immer näher an das Waldreservat mit ihren Feldern gezogen. Maisfelder sind leichte Nahrung und schon fast ein Snack für die Elefanten. Wir haben dort schon über 80 km Zaun gebaut und damit den Weg für die Elefanten und somit diesen Konflikt gelöst. Der Zaun wurde von uns finanziert, die umliegenden Dörfer haben beim Bau geholfen (gegen Bezahlung) und pflegen den Zaun jetzt. Es dauert recht lange, um die Menschen dort zu überzeugen, aber nach einiger Zeit sieht man den Nutzen und kümmert sich gerne drum, das der Zaun funktioniert, denn er schützt die Ernte und somit das Einkommen der Familien.

Unsere Wildhüter - die quasi 24 Stunden abrufbereit sind - werden oft aus Dörfern angerufen, wo Elefanten gesichtet wurden. Hier werden die Tiere gezielt wieder ins Schutzgebiet zurück getrieben. Zum Glück passiert das durch den Zaun nur noch sehr selten und an Stellen, wo nicht direkt ein Dorf betroffen ist.

Aber auch die Hilfe zur Selbsthilfe ist bei uns in vielen Projekten umgesetzt. Wir finanzieren Zäune aus Bienenstöcken. Die halten die Elefanten fern und man kann den erzeugten Honig verkaufen. Wir verteilen kleine "China-Böller" die die Bauern einsetzen können, um Elefanten zurück in den Wald zu treiben.

Und ein wichtiger Punkt hier ist auch der eigentliche Schutz der Reservate, denn dort wo es keine Wilderei gibt fühlen sich die Elefanten sehr wohl und sicher und es gibt wenig Grund für die Tiere den Wald zu verlassen.

Hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben - bei weiteren Fragen - immer gerne :-)

Gruß

Thomas

[AndreasL]

Absolut genial, Thomas. Wie schon einmal geschrieben, wäre wirklich gerne mal dort.

[ehemaliges mitglied]

Wow, klasse Bilder

[meldestelle]

Ich arbeite schon was länger an einer schönen Tour, die ich hier gerne dann vorstelle und vielleicht ja RLXer finde, die mit auf Safari gehen.

Gruß
Thomas

Absolut genial, Thomas. Wie schon einmal geschrieben, wäre wirklich gerne mal dort.

[AndreasL]