Nachdem meine Frau und ich vor einigen Jahren schon einmal mit der “ Mein Schiff 1“ eine Woche von Barbados aus die nördliche Karibik bereist hatten, wollten wir es jetzt noch einmal wissen und den Winter um 14 Tage verkürzen und die gesamte Karibikroute der Mein-Schiff-Flotte noch einmal abfahren, die Inseln „unter dem Winde“ (die südlichen) und die Inseln „über dem Winde“ (die nördlichen).

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Gebucht und feingetunt wurde die Reise bei und von Jochen („biffbiffsen“), besten Dank für alles! Es hat alles geklappt.
Wir starteten in Frankfurt am 19.2. bei Regen und Temperaturen um den Nullpunkt, sodass das Flugzeug enteist werden musste und wir so erstmal etwas Verspätung aufbauten, bevor wir um kurz vor 13 Uhr nach Punta Cana (Dominikanische Republik) aufbrachen. Flugzeit etwas weniger als 10 Stunden, Zeitgewinn durch Zeitumstellung 6 Stunden. Das lange Sitzen war anstrengend, eng und ermüdend in der Economy-Class. Wir kamen bei einbrechender Dunkelheit an, unsere Koffer kamen als vorletzte, und wir wurden dann mit dem Bus die 70 km nach La Romana transportiert bei zuletzt strömendem Regen, aber 27 Grad Wärme, herrlich! Einchecken wie immer relativ zügig – und da lag es nun, unser Zuhause für 2 Wochen, der gewaltige Koloss, 295 Meter lang, ca. 36 Meter breit, 8,05 m Tiefgang, 15 Decks hoch, 82 Prozent Balkonkabinen, gebaut auf der Meyer-Turku-Oy-Werft in Finnland mit 28.000 kW Antriebsleistung (max.21,7kn), ca. 2.500 Passagieren und einer Besatzungsstärke von 1.000 Mann. Sie bietet 11 Restaurants und Bistros, 12 Bars & Lounges und für Spa und Sport stehen 1.700 qm zur Verfügung. Seit Mitte 2014 fährt die „Mein Schiff 3“ auf den Weltmeeren spazieren und verwöhnt mit ihrem „all-inclusive-Konzept“ ihre Kreuzfahrtgäste. Percy beschrieb dieses Konzept neulich schon in seinem Bericht von seiner Ostseekreuzfahrt auf der „Mein Schiff 4“ sehr schön.

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Wir hatten eine Flex-Balkon-Kabine gebucht, d.h. Preis etwas günstiger, aber TuiCruises sucht die Kabine aus. Wir hatten Glück, Kabine vorne backbord 9.Deck (9027)

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Auch der Balkon hat eine ansprechende Größe mit sehr bequemen Stühlen und einer Rückenlehne, die sich weit absenken lässt:

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Auspacken ist heute nicht mehr, dafür sind wir zu erledigt. Ein schnelles Abendessen im Büffetrestaurant Anckelmannsplatz und dann folgt noch um 21:15 Uhr die obligate Seenotrettungsübung, wo wir ins Theater gebeten werden und mit den Seenoteinrichtungen vertraut gemacht werden. Abscker in einer der vielen Deck-Bars und dann nur noch ins Bett. Nach deutscher Zeit war es mittlerweile halb fünf Uhr morgens.
Der nächste Tag war ein See- oder auch Schiffstag. Erstaunlich, wie sich zweieinhalbtausend Menschen auf einem Schiff verteilen können. Unterhaltungs- und Informationsveranstaltungen werden den ganzen Tag genug angeboten. Langeweile braucht niemand zu haben. Erstaunlicherweise gibt es für die Sonnenhungrigen auch genug Liegen auf Deck 12 & 13. Der für ein Schiff große Außenpool ist 25m lang, im Innenpool plantschen vorwiegend die Kleinen.

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Der Seetag lädt ein zum Kennenlernen des Schiffes und zum Nachmittagskaffee, es überrascht die Vielfalt des Gebotenen:

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Unser erstes Inselziel ist ARUBA mit seiner Hauptstadt Oranjestadt, eine der ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao), ein „autonomes Land“ innerhalb des niederländischen Königreiches, wie auch Curaçao und Sint Maarten. Es ist Sonntag in der Hauptstadt und nur einige Kioske und Restaurants sind offen. Wir schlendern durch die Stadt, genießen die Wärme, kaufen eine Telefonkarte für 20$ und melden uns telefonisch zuhause, Bis 1905 wurde auf der Insel Gold gewonnen, heute lebt die Insel hauptsächlich vom Tourismus (USA, Kreuzfahrt, Tauchen). Der Lebensstandard ist gut.

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Allmählich haben wir uns akklimatisiert. Sowohl an das Klima, an die Wärme und die Luftfeuchtigkeit und an das Schiff, auf dem wir uns jetzt gut zurecht finden. Wir wissen, welche Bar wir zu welchem Zeitpunkt aufsuchen wollen, wann wir wo essen wollen. Wir gehen jetzt recht gerne ins Atlantik-Klassik-Restaurant: zwei 5-Gänge-Menues werden angeboten, wobei man einzelne Gänge untereinander austauschen kann. Man wundert sich, wie die Küchenmannschaft bei ca. 580 Plätzen im Hauptrestaurant und zwei mal ca.260 Plätzen in den Restaurants darüber (Atlantik-Eurasia und Atlantik-Mediterran) diese Qualität hinbekommen. Kein Anlass zum Meckern, nur zum Loben:

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Am 22.2. legen wir morgens in Willemstad, Curaçao, an. Wir haben einen Ausflug gebucht. Wir wollen den echten Likör, den echten Curaçao kennenlernen. Wer hat ihn noch nicht getrunken, den blauen Likör – in seiner Schulzeit – oder im Longdrink? Hat ja eine gewisse Faszination aufgrund seiner Farbe. Aber weit gefehlt! Der Orginal-Curaçao ist bräunlich, eher unansehnlich. Er wird aus destillierten Orangenschalen gewonnen. Die Orangen wurden einst auf der Insel versuchsweise angebaut, verwilderten und schmeckten grässlich wegen des Wassermangels (Curaçao ist keine vulkanische Insel), also ungenießbar, bis jemand auf die Idee kam, die Schalen mehrfach zu destillieren und einen Likör daraus zu produzieren (seit 1896), den er dann mit verschiedenen Farbstoffen versetzte. So entstand dann auch der „Blue Curaçao“!

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Der Curaçao, den wir hier in Europa trinken, kommt natürlich nicht von der Insel. Dort kann in dieser kleinen Destillerie der Weltbedarf nicht gedeckt werden. Allein der Verbrauch an Curaçao für Mai-Tais auf der Mein-Schiff-Flotte würde wahrscheinlich den Ausstoß aufzehren …. .
Die Innenstadt von Willemstad mit ihren zauberhaften Bauten im Kolonialstil gehört zum Weltkulturerbe. Der Gang durch die Stadt und der Besuch des Museums hat sich gelohnt.

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Nahe des Äquators Sonnenuntergang immer so zwischen 18:00 und 19:00 Uhr, ziemlich rasch, immer ein Spektakel auf Deck 14 an der Überschaubar:

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-------to be continued------