Royal Oak 5402ST A-Serie

[scholli]

Hallo, ich habe da eine Frage an die Experten, bin auf dem Gebiet Royal Oak Jumbo nicht so der Fachmann:

Mir hat jemand eine Royal Oak Ref. 5402ST aus Anfang der 70er angeboten, die zweite A-Serie, d.h. 13xx ungefähr. Dazu Box, keine AP Papiere, aber Papiere von einem Juwelier wo sie in den 90ern verkauft wurde.

Zustand des Gehäuses ist ordentlich, das Band ist gut eingetragen, Glieder haben Spiel, aber es ist noch nicht "runter".

Das AP Zeichen ist auf 6 Uhr angebracht, so wie es bei der A-Serie war: wo sieht ihr die von mir beschriebene Uhr preislich? Bilder gibts leider nicht, da mir ein Bekannter die Uhr live angeboten hat - meine Beschreibung passt aber - Blatt, Zeiger usw. alles perfekt.

Bin für jeden Tipp dankbar!

[WoBe]

Zweite A-Serie war ab ca. 74; wenn die Uhr authentisch ist und vor allem das Werk nicht verbastelt und zum Case gehört, sowie Orginalblatt kannst du von 15 k+/- ausgehen. Denke auch an eine Revi in Wiesbaden; ca 1500.- 2000 K; kann auch locker mehr sein.

Gute Exemplare werden bei 20 k gehandelt.

Bei dreistelliger A Serie auch darüber.

Gruss Wolfgang

[hartenfels]

Hallo Oliver,

sehe ich ähnlich wie Wolfgang. Eine Revi in Wiesbaden würde ich in jedem Fall mit einkalkulieren - schon damit Du auf der sicheren Seite bist im Hinblick auf eingelaufene Federhausbrücke etc. - Kosten sind mindestens EUR 1.200 und nach oben offen (je nach dem, was sich nach Öffnung für ein Bild bietet).

Die Marktpreise für die 5402 ziehen deutlich an, sind aber stark vom Zustand abhängig. Hohe Preise (um EUR 25k - 30k) erzielen - meines Wissens - nur Exemplare, die komplett Original sind, also Originalband, Originalschließe, Originalkrone (ohne Logo), Originalblatt ("SWISS"), Originalzeiger (bei dem meisten sind mindestens Service-Zeiger drin). Hat das Band 21 Glieder oder deutlich weniger (Jedes Ersatzglied ist teuer - die alten Glieder werden nicht mehr hergestellt)? Bei den Boxen wird viel geschummelt (keine mit der Uhr ausgelieferten).

Alle Abweichungen bringen - bei Sammlern - Abzüge, sind aber, wenn Du die Uhr tragen willst, ohne Belang. Was bringen einem Originalzeiger und Indices, aus denen das Tritium bröselt oder die bereits keines mehr haben? Bei den meisten Originalblättern ist die Farbe verblasst und zeigt sich das Messing des Zifferblatts. Wasserdichtigkeit (wird auch schon für ein intensiveres Händewaschen benötigt) ist meist nur noch durch eine Servicekrone (mit AP-Logo) erreichbar.

Ein ebenfalls sehr wichtiges Kriterium ist der Zustand des Gehäuses - wie oft und mit welcher Qualität wurde dies "aufgearbeitet"? Wenn noch genügend "Fleisch" dran ist, kann AP in Wiesbaden fast alles wieder "wie neu" machen. Ob noch genügend Masse vorhanden ist, kann man gut an drei Dingen erkennen: 1.) Abstand der oberen Schraubenköpfe von der Außenkante (sollte noch mindestens 1-2 mm betragen), 2.) Niveauunterschied zwischen der Oberfläche der oberen Schraubenköpfe zur Oberfläche (Schrauben sollten noch in einer leichten "Mulde" liegen) und 3.) Abstand der Löcher/Bohrungen für die Bandbefestigung am Gehäuse zur oberen (polierten) Kante/Phase des Gehäuses (bei stark oder häufig aufgearbeiteten Gehäusen reicht die obere Phase des Gehäuses bereits in den Rand der Bohrungen).

Das Band sollte nicht allzu sehr ausgeleiert sein - eine Reparatur ist meines Wissens nicht möglich und das neue Band (der "alten" 15202, also der, vor der aktuellen) passt optisch nicht gut, weil es mit Phasen versehene Zwischenglieder und eine andere Schließe hat und rund EUR 3.600 kostet.

Bilder wären schon schön, um eine wirkliche Einschätzung abgeben zu können...

Beste Grüße und viel Glück (ist eine phantastische Uhr)!

Heiko

[scholli]

Vielen Dank, das hilft mir schon weiter!