Sehr interessant!
Bei meiner 116618 LN steht das Dreieck des Inlays nicht 100 % senkrecht über dem 12 Uhr Index.
Die 116600, die ist gerade trage, haben die Bauarbeiter perfekt zusammengeschossen.
Ergebnis 1 bis 20 von 57
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02.01.2015, 09:59 #1
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Qualität, Fertigungstoleranzen, subjektive Wahrnehmung und Kundenorientierung
In jüngster Zeit häufen sich die Threads zum Thema Qualität und Fertigungstoleranzen, Krone nicht senkrecht, Dreieck oder Stoppsekunde nicht in der Mitte, Datum schaltet nicht um 24 Uhr, etc.. Ich verstehe, dass die Erwartungshaltung hoch ist, wenn man 7, 10 oder noch mehr Tausend Euro in eine Armbanduhr steckt. Man sollte jedoch nicht vollständig ausblenden, dass die Uhren immer noch von Hand zusammengebaut werden, auch bei Rolex, wo sonst alles vollautomatisiert ist. Ich darf dazu sagen, dass auch ich ein penibles Adlerauge bin, wenn es um Details geht. Seit ich jedoch selber zwei Uhren zusammengebaut habe, ist meine Wertschätzung gegenüber der Leistung der Uhrmacher nochmals stark gestiegen.
Kürzlich habe ich anlässlich eines Besuches bei meinem Stammkonzessionär mit dem Geschäftsführer gewettet, dass ich bei allen von 10 zufällig ausgewählten Uhren mindestens je einen "Fehler" finden werde, egal welche Marke. Er hat dagegen gewettet, dass ich bei 10 Uhren insgesamt nicht mal 3 "Mängel" finden werde. Er hat absichtlich 5 Rolex gebracht, 2 Patek Philippe, 2 Audemars Piguet und 1 IWC.
Ergebnis:
Rolex GMT II: Dreieck mindestens 1 Millimeter nach links versetzt* + Die 25 des Datums mit Druckfehler*
Rolex Daytona: Stoppsekunde steht auf dem ersten Strich nach rechts** (keine Bewegungsparallaxe)
Rolex Day Date: Lupe leicht schräg aufgesetzt*
Rolex Datejust: Ganzes Zifferblatt nach links versetzt, so dass die 45 am Rehaut ansteht** und Datum schaltet um 0 Uhr und 4 Minuten*
Rolex Submariner: Datum nicht in der Mitte, steht an der unteren Kante der Zifferblattöffnung an*
AP RO Offshore Chrono: Ganzes Zifferblatt nach unten versetzt, so dass Swiss Made und die Sekundenstriche leicht unter dem Rehaut verschwinden und oben weit davon entfernt sind**
AP RO Offshore Diver: Indizes fluchten gar nicht mit dem Taucherring*, 19 Uhr Index nach rechts verdreht** und Grosse Sekunde nach links verbogen*
PP Calatrava: 16 Uhr Index fluchtet nicht mit dem 10 Uhr Index*
PP 5980: Stoppsekunde ist an der Spitze leicht nach rechts verbogen**
IWC Big Pilot: Grosse Sekunde an den Flanken schlecht lackiert** und stark nach links verbogen*
Wette gewonnen. * = mit blossem Auge zu sehen, ** = nur mit Lupe zu sehen
Einige Dinge würden mich stören, andere nicht. So oder so, wenn ein Kunde einen "Fehler" sieht und reklamiert, würde ich als Hersteller diesen "beheben" anstatt mit "Ist innerhalb der Fertigungstoleranz" zu antworten. Offensichtlich stört ihn etwas, was 99 anderen nie aufgefallen wäre. Jeder sieht und tickt halt anders. Hauptsache der Kunde ist zufrieden und kauft bald noch eine Uhr, wäre meine Sichtweise.
Nun würden mich eure Erfahrungen mit "Mängeln" und dem Service verschiedener Hersteller interessieren.
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02.01.2015, 10:09 #2
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02.01.2015, 10:29 #3
Wäre in den 70 ern ein Kunde auf die Idee gekommen zu bemängeln das er durch die Lupe weisse Farbe unter dem roten Schriftzug sieht? Wohl kaum...Hat sich ein Kunde über die Unform eines Index im Register einer PN beschwert?Eher kaum...
War jemand in den 70 ern wegen Pateted verwundert? Dinge die jetzt unsere Herzen schneller schlagen lassenunder Milkwood
LG
Stephen😎
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02.01.2015, 10:38 #4
Interessanter Eingangspost.
Im Ergebnis bin ich da ganz bei Stephen !!
Ob meine Rolex solche Mängel haben ? Keine Ahnung !
Habe da noch nie nachgesehen und werde es auch jetzt nicht tun !!!Viele Grüsse, Jürgen
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02.01.2015, 14:10 #5
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ThemenstarterGewisse Dinge stören mich, Eyecatcher wie beispielsweise ein verbogener grosser Sekundenzeiger oder ein nicht in der Mitte sitzendes Datum. Andere Abweichungen wie beispielsweise ein 5 Minuten nach Mitternacht schaltendes Datum oder an der Seite mässig lackierte Zeiger stören mich nicht. Die meisten Dinge lassen sich ja leicht, rasch und günstig korrigieren. So oder so, die Wahrnehmung des Kunden ist seine Realität.
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03.01.2015, 08:34 #6
Kann dem TS da voll und ganz folgen
ich bin da wohl auch ein klein wenig sensibel, hat wohl damit zu tun dass ich beruflich mit dem Auge arbeite
optisch fassbare Toleranzen (nennen wir es mal so) haben fast alle meiner Kronen (meist auch ohne Lupe) welche direkt vom Konzi zu mir gekommen sind (Vintage also nicht bewertet)...
Lupe leicht schräg aufgesetzt, nicht exakt zentrierte Lünetten, minimal dezentrierte Zifferblätter, oder mit Rotationsfehlstellung....
Alles da in meiner Sammlung.
Korrekturen beim Konzi hab ich bisher jedoch nicht machen lassen, lass deswegen nicht die Gehäuse öffnen oder an Lünetten manipulieren, wenn allerdings eine Revi oder sonst etwas ansteht, dann darf der Uhrmacher das schon mal korrigieren
Grüsse Martin
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03.01.2015, 08:44 #7
Ich bin sicherlich wenig penibel und werde jetzt meine Uhren nicht auf Unregelmäßigkeiten kontrollieren.
Aber, ich finde schon, dass der Marktforscher mit seiner Ansicht Recht hat; Uhren aus Stahl, die teilweise 5stellige Eurobeträge kosten, dürften ruhig mit etwas "mehr Liebe zum Detail" hergestellt werden.Es grüßt der Bernd
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03.01.2015, 09:22 #8
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ThemenstarterHabe mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Meine Aussage ist nicht, dass die Qualität oder die Endkontrolle nicht gut genug sind. Abweichungen kommen auch bei einer qualitativ hochstehenden Produktion zu Stande und 99 von 100 Kunden stören sich daran nicht in geringster Weise. Kleinste Abweichungen kumulieren sich. Wenn beispielsweise das Zifferblatt leicht nach links verdreht ist und die Datumsscheibe sowie die Lünette leicht nach rechts, steht das Datum schon am unteren Rand an und die Dreiecke stehen nicht übereinander. Bei einer IWC Big Pilot einen grossen Sekundenzeiger zu setzen ohne ihn dabei leicht zu verdrehen ist fast unmöglich. Der Uhrmacher muss ihn an der Spitze fassen und mit einem zweiten Instrument auf das Sekundenrohr drücken. Die enorm hohe Qualität die Rolex bei der grossen Produktionsmenge liefert überrascht mich immer wieder.
Geändert von market-research (03.01.2015 um 09:26 Uhr)
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03.01.2015, 10:45 #9
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Da bin ich voll,und ganz bei Dir.Die ein,oder andere Kleinigkeit wird es immer geben,und ich halte mich auch für sehr pingelig,aber wenn mal ein Zeiger nicht ganz korrekt gesetzt ist,und sich die Differenz im Marginalbereich(Maximal 2 Minuten) bewegt,dann ist das zwar ärgerlich,aber aufmachen lassen,würde ich die Uhr deshalb auch nicht.
Das zieht unter Umständen andere Unregelmässigkeiten nach sich (alles schon erlebt)dann lieber warten bis sie sowieso fällig ist.
Es sei denn,der Fehler ist so gravierend,das es die Freude nachhaltig trübt.
Gruss Volkmar
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03.01.2015, 16:30 #10
so wird jedes Exemplar eines Massenprodukts zum Unikat. Ich finde die Unterschiede in Ordnung.
Gruß Hans
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03.01.2015, 20:18 #11
Bei meiner LV sitzt die Laserkrone nicht 100%ig auf 6 Uhr, hat mich zwar zunächst gestört, mittlerweile ist es mir aber egal
Grüße Julien
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03.01.2015, 20:31 #12580Gast
Zum Thema Kundenorientierung: daß Rolex es nicht geschafft hat, das gute, alte Putztüchlein im VK zu verstecken und es einfach wegrationalisiert hat, läßt mich schmunzeln. Immer dieser Kostendruck!
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03.01.2015, 21:29 #13
Als Rolex früher bei den 5 Stelligen noch nicht alles selber gemacht haben, war die die Qualität besser und die Toleranzen kleiner ...
Kann mich aber auch täuschen
Was meint Ihr dazu?Gruß an alle
Michael alias Cleaner
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04.01.2015, 12:19 #14
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04.01.2015, 13:17 #15
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Früher sogar noch schlimmer,hat aber niemanden interessiert bzw keiner hat es bemerkt.
Man hätte eine Rolex,das war das entscheidende.Das war der Wert.
Heute,mühsam vom Mund abgespart wird sich nicht über seine Rolex gefreut,heute wird aus Sparfrust halt nach "Mängeln" gesucht.
Man kann und muss heute hält für das mühsam gesparte das Beste erwarten so die überwiegende Erwartungshaltung.Auch wenn es halt nur ein Luxusmassengut im unteren Preissegment istVG
Udo
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04.01.2015, 15:16 #16
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Ich denke,das die Qualität tendenziell in fast allen Bereichen,ob Feinmechanik(Uhrenbau)Maschinenbau,Luftfahrt,oder Fahrzeugbau grundsätzlich in den Jahren besser geworden ist(von einigen Ausnahmen abgesehen)durch geringere Fertigungstoleranzen,bessere/exaktere Messmethoden,hochwertigere Materialien usw.
Auch wenn es manchmal anders erscheint,(Kostendruck usw)bin ich der Meinung das die Hersteller sich diesbezüglich immer weiter steigerten,und steigern werden.
Gruss Volkmar
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04.01.2015, 18:48 #17
Kannst du das belegen?
Ich sehe das ich definitiv nicht so. Das einzige was zählt, ist die Gewinnoptimierung.
Produkte werden so ausgelegt, dass die Gewährleistungsfrist überstanden wird, alles andere spielt eine untergeordnete Rolle.Grüße & alles Gute,
Micha
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04.01.2015, 19:10 #18
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Genau,daher laufen die auch so lange,können selbst nach xx Jahren problemlos und vor allem einfach und kostengünstig repariert werden ....
Schon manchmal sehr skurril hier das Ganze .....VG
Udo
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04.01.2015, 19:14 #19
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04.01.2015, 19:16 #20
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