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  1. #1

    Review: Zenith El Primero Chronomaster 1969

    Hallo,

    für alle, die es interessiert, hier unser aktuellstes Review.....

    Der bebilderte Originaltext findet sich hier.

    Review Zenith El Primero Chronomaster 1969
    (Text: MF, Fotos: MF)


    Einleitung:

    Die Traditionsmarke Zenith ist seit einigen Jahren wieder stark auf dem Vormarsch. Schöne Designs, gute Marketing-Kampagnen (wie der Rekordsprung von Felix Baumgartner) und nicht zuletzt ausgezeichnete Uhrwerke in formschönen Gehäusen.

    Hinzu kommt, dass im kommenden Jahr das 150jährige Jubiläum der Marke ansteht.
    Seit 1865 werden in Le Locle hochwertige Zeitmesser produziert.

    Eines der Meisterstücke war fraglos das 1969 präsentierte „El Primero“ Chronographenkaliber. Als erstes Uhrwerk dieser Art verfügte es über einen automatischen Aufzug und als Sahnehäubchen noch eine Unruhfrequenz von 5 Hz.

    Eine der letzten Evolutionsstufen dieses Uhrwerks tickt in unserer Testuhr.


    Zenith El Primero Chronomaster 1969-5Zenith El Primero Chronomaster 1969-3

    Das Gehäuse:

    Das formschöne, klassisch gezeichnete Edelstahlgehäuse verfügt über eine zeitlose Größe von 42mm x 13mm und ist somit auch manschettentauglich.

    Bis auf die Oberfläche der Hörner ist das ganze Gehäuse auf Hochglanz poliert. Die mattierten Teile der Hörner sind exakt abgesetzt und zeugen von einer hohen Qualität der handwerklichen Ausführung der Polituren und Schliffe.

    Alle Kanten sind fein gesetzt, und nicht scharf angeschliffen, woraus ein hervorragender Tragekomfort resultiert.

    Mit einer Druckfestigkeit von 10 ATM ist es auch sehr alltagstauglich.

    Drücker und Krone auf der rechten Gehäuseseite sind in klassischer Form montiert, nicht verschraubt und lassen sich in jeder Hinsicht gut bedienen. Die Drücker sind zwar nicht besonders leichtgängig, was auch am relativ kleinen Querschnitt liegt, aber sehr präzise in der Bedienung. Nach Überwinden des klar definierten Druckpunkts startet der Chronograph ohne jedes Ruckeln.

    Die griffige Krone macht ein Aufziehen des Werkes sehr leicht und angenehm, was speziell bei diesem Werk von Vorteil ist (siehe Kapitel Uhrwerk).

    Der Boden mit Sichtglasfenster aus Saphirglas ist mit 4 Schrauben am Gehäuse fixiert und gibt einen vollflächigen Einblick auf das schöne Innenleben frei.

    Zenith El Primero Chronomaster 1969-7Zenith El Primero Chronomaster 1969-1

    Zifferblatt/Zeiger:

    Das versilberte, mit einem feinen Sonneschliff versehene, Zifferblatt ist sehr komplex aufgebaut und verfügt über ein Feature, das man wohl fast jeder anderen Uhr ohne Tourbillon ankreiden würde, nämlich ein Sichtfenster für die Hemmung.

    In diesem Fall kann man dieses Detail aber durchaus positiv sehen, denn es gibt den Blick auf die technologischen Innovationen frei, die das Uhrwerk positiv von anderen unterscheidet, nämlich die Siliziumkomponenten der Hemmung, die für eine zuverlässige Funktion dieser hochfrequent schwingenden Bauteile sorgen, dazu später mehr.

    Über dem mittigsten Teil des Einschnitts dreht ein Sternzeiger, anstelle des üblichen kleinen Sekundenzeigers, seine Runden.

    Alle Zeiger bestehen aus rhodiniertem Stahl und sind erstklassig verarbeitet. Auch unter der Lupe zeigen sich keine Mängel an den Kanten, Polituren, oder Lackschichten.

    Zudem ist der Minutenzeiger noch schön gerollt, zeigt also mit der Spitze etwas nach unten.

    Die Totalisatoren für die Stoppminute und Stunde sind traditionell ausgeführt, ebenso ihre farbliche Abstimmung in blau und grau.

    Stunden- und Minutenzeiger sowie die Indizes sind mit Leuchtmasse belegt (Super-Luminova C1) und punktuell zusätzlich lackiert (jeweils die Spitzen der Zeiger, sowie Teile der Oberseite der Indizes und des Sternzeigers).

    Alle Zeiger des Chronographen sind ganz oder in Teilen rot lackiert.

    Die Minuterie ist nochmals farblich und materiell abgesetzt und trennt das eigentliche Zifferblatt vom Rehaut, auf dem sich die Tachymeterskala befindet.

    Alle Drucke sind sehr fein ausgeführt, das Markenlogo und die Indizes sind appliziert.

    Der Aufwand, der hier bei Zeigern und Zifferblatt gemacht wurde verblüfft, ebenso die technisch hochwertige Ausführung, die man selbst in dieser Preisklasse selten antrifft.

    Überspannt wird das Ensemble von einem bombierten Saphirglas, das beidseitig farblos entspiegelt ist, und so für einen ungetrübten Blick sorgt.

    Zenith El Primero Chronomaster 1969-4Zenith El Primero Chronomaster 1969-8


    Das Werk:

    Zenith El Primero 4061

    Wie schon in der Einleitung angeführt, ist dieses Werk die direkte Weiterentwicklung des wohl berühmtesten Werkes der Manufaktur, dem 1969 präsentierten „El Primero“.

    Auf einem Durchmesser von 30mm beherbergt diese Version 282 Teile, wobei die bewegten Teile in 31 Rubinen gelagert sind.

    Die typische hohe Frequenz von 5 Hz führte in frühen Jahren fallweise zu Problemen mit der Schmierung der Hemmungsteile.
    Obwohl sich die Schmiermittel mittlerweile stark weiterentwickelt haben, wollte Zenith bei diesem Werk zeigen, dass es auch anders geht- und spendierte dieser Version ein Ankerrad und einen Anker (inklusive integrierter Paletten) aus Silizium. Die geringe Reibung dieses Materials ist für Hochfrequent-Hemmungen prädestiniert und eine sichere Funktion auch auf lange Zeit sichergestellt.

    Ein kleiner Nachteil ergibt sich jedoch auch aus diesem Materialmix, bzw. dem daraus resultierenden Aufbau mit integrierten Ankerpaletten....das Werk benötigt einige Umdrehungen an der Krone mehr, um anzulaufen. Wie weiter oben schon beschrieben, bringt das für den Benutzer aber keine Beeinträchtigung.

    Dafür entschädigt das Werk mit Gangwerten, die sich sehen lassen können:

    Mit einer maximalen Abweichung von 5,8 Sekunden zwischen den Lagen, einem Abfallfehler von max. 0,1ms und einer sehr stabilen Amplitude zwischen 314 und 330 Grad erreicht es spielend die Vorgaben der Chronometernorm.

    Am Arm summieren sich die Lagefehler zu ausgesprochen guten +1 Sekunde/Tag.


    Einzig ein letzter „Makel“ des Ursprungswerkes blieb nach 45 Jahren der Modifikation erhalten, nämlich der fehlende Sekundenstopp. Manch einer mag sich daran stören, technisch gesehen ist es aber von Vorteil, da sich so keine Belastung beim abrupten Stoppen des Werkes ergibt.

    Der Aufzug ist beidseitig aufziehend und baut relativ schnell die Gangreserve von rund 50 Stunden auf.

    Der integrierte Chronographen-Mechanismus wird mittels Schaltrad präzise und zuverlässig gesteuert. Gegenüber anderen Schaltrad-Chronographen ist die Betätigung vielleicht etwas „knochig“, aber eben auch sehr präzise. Eine unbeabsichtigte Betätigung ist so weitgehend ausgeschlossen.

    Bei der Finissage bleibt sich Zenith treu und stattet das Werk mit schönen Perlagen (auch zifferblattseitig) und Genfer Streifen aus. Gebläute und polierte Schrauben runden das positive Gesamtbild ab.

    Zenith El Primero Chronomaster 1969-9


    Das Armband:

    Die Uhr kommt serienmäßig mit einem Alligator-Lederband. Es ist sehr hochwertig verarbeitet, angenehm weich und auf der Innenseite schmutzabweisend versiegelt.

    Die verdeckte Faltschließe aus Edelstahl ist sehr schön und robust ausgeführt.

    Insgesamt ist der Tragekomfort sehr hoch, das Gefühl am Arm sehr angenehm.


    Fazit:

    Zenith ist mit dieser Uhrenserie ein großer Wurf gelungen. Sowohl das Design, als auch die haptische Anmutung sind ausgezeichnet, ebenso die allgemeine Verarbeitungsqualität.

    Selbst wenn man kein Fan von ausgeschnittenen Zifferblättern ist- hier kommt der Mechanikfan voll auf seine Kosten, auch wenn kein Tourbillon seine Kreise zieht.

    Die hochwertige Ausführung aller Komponenten erzeugt in Summe jedenfalls das gute Gefühl, das Geld tatsächlich für ein Spitzenprodukt ausgegeben zu haben, das den hohen Kaufpreis von 7700,- Euro wert ist.

    Von unserer Seite gibt es eine klare Kaufempfehlung für diesen zeitlosen Chronographen.

    Sollte es Sie nach mehr Informationen zur Marke, den Produkten oder der Produktion bei Zenith dürsten, so möchte ich Ihnen unser gratis verfügbares eMagazin über Zenith ans Herz legen.

    Auf knapp 170 Seiten finden Sie -reich bebildert- alles Wesentliche zu diesen Themen.

    Anbei noch einige bildliche Auszüge aus dem eMagazin.

    Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufaktur-114Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-097Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-099Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-056Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-065Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-068Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-079Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-028Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-043Zeiteisen_Ultimate_Watch_Secrets_Zenith_Manufak tur-022


    Wertung:

    Preis/Leistung: 8
    Uhrwerk-Verarbeitung: 6
    Uhrwerk-Gangergebnisse: 4
    Zifferblatt-Gestaltung: 8
    Zifferblatt-Verarbeitung: 9
    Gehäuse-Konstruktion: 8
    Gehäuse-Verarbeitung: 8
    Gehäuse-Tragekomfort: 10
    Armband-Konstruktion: 8
    Armband-Verarbeitung: 9
    Armband-Tragekomfort: 10

    Summe: 88 (von maximal 110)
    Mit freundliche Grüßen von der Zeiteisen-Redaktion,

    Martin

  2. #2
    Sea-Dweller Avatar von domer
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    Tut es! Danke

  3. #3
    Steve McQueen
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    Schöner Bericht. Vielen dank!

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