Das Auto ist vielleicht "massentauglich", die Ladeinfrastruktur aber aus meiner Sicht leider immer noch nicht. Und nicht jeder sitzt in einem 1-Familien-Haus und kann sich eine Wallbox an die Wand dübeln.

Bei uns im Dorf gibt es für 2.200 Einwohner genau 2 öffentliche Ladesäulen mit max. 22kW.

In der nächsten größeren Stadt, ca. 50.000 Einwohner, sind es lt. App so an die 120 Ladesäulen, davon 2 Stück mit 50kW, 2 Stück mit 142kW und 2 Stück beim Porschezentrum mit 350kW.

Bei uns im Büro hängt eine Wallbox mit max. 22kW. Hybrid und E-Fahrzeuge gibt es auf dem Areal aktuell so 8 bis 10. Damit haben wir jetzt schon die Situation, dass die Hybriden mit 3,8kW Ladeleistung den kompletten Arbeitstag die Wallbox blockieren und die E-Autos dann schon schauen müssen, wann sie die Möglichkeit zum Laden haben. Und das alles noch auf einem städtischen Areal und mit einem "grünen" Bürgermeister.

Für mich ist die vorhandene Ladeinfrastruktur nicht "massentauglich", da muss noch wesentlich mehr passieren.

Punkte wie Fahrzeugauswahl (es soll Menschen geben, die einen klassischen Kombi einem SUV vorziehen), die Art der Stromgewinnung (immer noch einiges an Kohle und Gas) oder auch die Ungewissheit im Hinblick auf Strompreisentwicklung sind aus meiner Sicht nicht gerade hilfreich, das E-Auto massentauglich zu machen.

Schade finde ich bei dem ganzen Thema nur, dass eine gewisse Technologieoffenheit verloren geht.