Autoreparatur: Kann ich die Herausgabe des Kostenvoranschlags verlangen?

**Joni123** · 27.04.2014, 15:49

Folgender Fall:

ich habe vor kurzem mein Auto reparieren lassen. Davor habe ich einen schriftlichen Kostenvoranschlag unterschrieben aber es dummerweise versäumt, mir hiervon eine Kopie aushändigen zu lassen. Daraufhin wurde mein Auto repariert und mir zwei Wochen die Rechung geschickt.

Nun kommt die Rechnung und siehe da: 19 Prozent teurer als veranschlagt, da die MwSt noch nicht im KVA enthalten war. Das ist Verbrauchern ggü. unzulässig.

Jetzt habe ich das Autohaus freundlich darum gebeten, mir noch einmal eine Kopie des KVA zukommen zu lassen, um auch nochmal die einzelnen Posten zu vergleichen und auf Nummer sicher zu gehen, dass ich mich nicht irre. Bis jetzt ist man meiner Bitte noch nicht nachgekommen.

Was würdet ihr machen? Hab ich ein Recht auf Aushändigung des KVA?

Vielen Dank für die Antworten

**frankw61** · 27.04.2014, 15:55

Zur Herausgabe kann ich nix sagen.

Aber, wenn ich einen Kostenvoranschlag geschrieben habe, war da grundsätzlich die Mwst mit aufgeführt.

**Donluigi** · 27.04.2014, 15:59

Deswegen bist Du ja auch nicht Anlass dieses Threads.

ehemaliges mitglied · 27.04.2014, 16:18

Wird aus meiner Sicht schwierig - hast du einen Beweis, dass es einen KVA gab? Von welchem Betrag reden wir? Ist es ein relatives neues Fahrzeug (<2-3Jahre)? Wenn dich der Händler ärgert (aber nur, wenn wirklich zu Recht!), hast du immer noch die Möglichkeit, über den Hersteller zu gehen. Die sind eklig, wenn Kunden sich beschweren - aber nur dem Händler gegenüber, für sich selbst zählen da andere Maßstäbe.
Rede mit dem Händler direkt, spreche ihn auf die 19% an und versuche eine gütlich Einigung. Es gibt nicht mehr viele Händler/Werkstätten, zu denen man Vertrauen haben kann und alle kochen (müssen) mit Wasser. Daher nicht gleich verbrannte Erde hinterlassen, es könnte keine Alternative geben.

Aber es gibt hier ja den einen oder anderen Spezialisten, die sich bestimmt auch noch sinnvoll äußern.

**sausapia** · 27.04.2014, 16:23

Jonathan,
Kann es ggf. sein, dass auf dem KV irgendwo "zzgl. MwSt" stand?

**Joni123** · 27.04.2014, 20:02

Zitat von sausapia

Jonathan,
Kann es ggf. sein, dass auf dem KV irgendwo "zzgl. MwSt" stand?

Das kann schon sein, dennoch ist der Unternehmer dazu verpflichtet, den Betrag ausgeschrieben anzugeben.

Zitat von Atzi

Wird aus meiner Sicht schwierig - hast du einen Beweis, dass es einen KVA gab? Von welchem Betrag reden wir? Ist es ein relatives neues Fahrzeug (<2-3Jahre)? Wenn dich der Händler ärgert (aber nur, wenn wirklich zu Recht!), hast du immer noch die Möglichkeit, über den Hersteller zu gehen. Die sind eklig, wenn Kunden sich beschweren - aber nur dem Händler gegenüber, für sich selbst zählen da andere Maßstäbe.
Rede mit dem Händler direkt, spreche ihn auf die 19% an und versuche eine gütlich Einigung. Es gibt nicht mehr viele Händler/Werkstätten, zu denen man Vertrauen haben kann und alle kochen (müssen) mit Wasser. Daher nicht gleich verbrannte Erde hinterlassen, es könnte keine Alternative geben.

Danke für deine Antwort! Du hast schon recht, mir liegt an sich auch an einer gütlichen Lösung, es geht auch "nur" um 100 Euro, dennoch hatte ich mit dem Autohaus jetzt so viel Ärger, dass ich mich tatsächlich an VW wenden werde.

ehemaliges mitglied · 28.04.2014, 18:51

Das lohnt total wegen 100 €. Sonst läuft bei dir aber alles im Lot, oder ?

**pfandflsche** · 28.04.2014, 19:29

tja..ich halte eine differenz von 100 euro schon für durchaus (er)klärungswürdig..-pflichtig.

für recht viele in diesem land stellen 100 euro durchaus den gegenwert eines arbeitstages dar.

**docpassau** · 28.04.2014, 21:11

Nimms nicht krumm, aber hier im Luxus Forum eine Welle wegen 100 Euro zu machen, wenn man nicht nachweisen kann, dass man im Recht ist......

Das erinnert mich irgendwie an die Sache, dass man zum Ölwechsel sein eigenes Öl mitbringt......

Ich sehe das so: man kann vielleicht mal einen Posten hinterfragen, aber letztlich ist eine Werkstatt, zu der man Vertrauen hat, mehr Wert als nen Hunni

Rede mit den Leuten, vielleicht ist ja noch 3% Skonto drin......

**Salamander** · 28.04.2014, 22:25

Mann, Mann, Mann. Hier ist wohl wieder die "DickeHosenBande" unterwegs.

Der Threadstarter hat eine Frage gestellt. Diese Frage soll ihm beantwortet werden.
Ob es hier nur um € 100.-, oder € 1.000.- geht, ist vollkommen egal.

MfG

**Treo** · 28.04.2014, 22:47

Zitat von docpassau

Nimms nicht krumm, aber hier im Luxus Forum eine Welle wegen 100 Euro zu machen, wenn man nicht nachweisen kann, dass man im Recht ist......

Das erinnert mich irgendwie an die Sache, dass man zum Ölwechsel sein eigenes Öl mitbringt......

Ich sehe das so: man kann vielleicht mal einen Posten hinterfragen, aber letztlich ist eine Werkstatt, zu der man Vertrauen hat, mehr Wert als nen Hunni

Rede mit den Leuten, vielleicht ist ja noch 3% Skonto drin......

Zu dem Thema mal ganz ehrlich. Ich brauchte diese Woche einen Liter Öl lt. BC also zu BMW 32,95€ für 0W40.
Kam mir teuer vor, das gleiche BMW Öl bei Amazon für 7,95 incl. Porto.

Finde ich schon recht viel. Wenn ich überlege dass mein Motor 7-8l will..

Verdienen soll jeder, Arbeitsleistung soll auch bezahlt werden aber so ein Preisaufschlag fand ich schon heftig.

**HD_Klaus** · 28.04.2014, 22:56

Anderes Beispiel:

Im Motor meines Autos passen 10 Liter rein. Ölpreis beim Händler/Werkstatt: 28.50 Euro + Mehrwertsteuer = 33,90 = 339,- €

Absolut gleiches Öl bei Bay: 10 Liter (2 x 5 Liter-Kanister) 66,90 Euro + 6,90 Euro Versand = 73,80 €.

Ersparnis = 265,- €.

So lange die sich nicht schämen, unverschämte Preise für das Öl zu verlangen, so lange schäme ich mich nicht, MEIN Öl mitzubringen !

Die kaufen das Öl vllt. für 4 Euro incl. Steuer ein und verkaufen es für 34 Euro...sorry, aber das sind ja Gewinnspannen, die ähnlich denen beim Drogenhandel sind.

Habe ich kein Verständnis dafür und bekenne mich auch als "Ölmitbringer"

!

**GPX8888** · 28.04.2014, 23:15

Öl mitbringen hätte ich jetzt auch kein Problem, meine Werkstatt hat da auch keinerlei Probleme damit. Es wird dann eine Pauschale für die Altölentsorgung in Rechnung gestellt und das ist auch ok. Ich gehe mit manchen Autos (insbesondere denen, die nicht viele Kilometer im Jahr fahren) zu MacOil, das finde ich richtig gut und preislich total attraktiv. Je nach Ölsorte geht es bei knapp 30 Euro los (10W-40 von Shell und das dann noch gleich mit neuem Ölfilter), da schlepp ich dann nicht noch Öl in der Gegend rum.

ehemaliges mitglied · 28.04.2014, 23:33

Ganz davon abgesehen, dass man bei Vertragshändlern meist nur ein bestimmtes Öl verkauft bekommt, so dass man, sofern man anderes Öl verwenden möchte, gezwungenermaßen sein Öl mitbringen muss

**pfandflsche** · 28.04.2014, 23:39

würde ich noch autofahren..was mir dank nähe zum arbeitsort und meiner grundsätzlichen abneigung zum motorisierten individualverkehr,meiner kräftigen waden und elf rädern zum glück erspart bleibt..dann brächte ich mein öl auch zum werksattbetreiber..oder mietete mich in einer selbstschrauberwerkstatt ein.letzes wohl noch lieber.willst du etwas gut gemacht haben-tue es selber.

bin sehr froh,diesen autoirrsinn nicht mehr mitmachen zu müssen.mit grauen erinnere ich mich des geschwätzes der "annahmemeister" und sonstiger bediensteter in den autoklitschen...nienienie wieder.

**dj74** · 29.04.2014, 06:48

Zurück zum Thema...

Nach meiner laienhaften Rechtsauffassung sollte das Autohaus den von dir unterschriebenen Kostenvoranschlag/Auftrag zumindest zur Einsicht vorlegen, damit die Übereinstimmung mit der geleisteten Arbeit überprüft werden kann.
So kannst du auch prüfen, ob du eventuell übersehen hast, dass die Summe dort doch richtig angegeben war (z.B. Gesamtsumme auf der nächsten Seite oder wasauchimmmer) oder nachweisen, dass die Steuer nicht angegeben war.

Dann kannst du entscheiden, wie du weiter verfahren willst. Entweder war's eigenes Versehen, unglückliche Formulierung des Autohauses oder Vorsatz. Je nach Ursache kannst du dann angemessen reagieren und von freundlich lächeln bis Anwaltsdrohung alle Register deiner Wahl ziehen.

**löwenzahn** · 29.04.2014, 07:15

Ein wenig OT: Mittlerweile lasse ich mir grundsätzlich den Kostenvoranschlag von meinem Autohaus und von allen anderen ebenfalls, aushändigen. Aushändigen lasse ich mir auch alle Belege über Garantieleistungen, die ich unterschrieben habe (zumindest in Kopie).

Warum? Weil im Zweifelsfalle mein Autohändler Lücken in seinen Unterlagen hat und nichts findet und auch keine Unterlagen herausrückt. Dennoch bin ich im Großen und Ganzen zufrieden mit meinem Autohaus und wegen geringer Beträge möchte ich nicht zu der Konkurrenz wechseln.

LG

Michael

***PCS*** · 29.04.2014, 08:26

Witzig, dass es gerade VW ist. Da hatte ich in der Vergangenheit ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Preise, die mir im Voraus genannt wurden, fanden sich dann letztlich immer nur als Nettopreis auf der Endrechnung.

**Vanessa** · 29.04.2014, 09:26

Zitat von pfandflsche

tja..ich halte eine differenz von 100 euro schon für durchaus (er)klärungswürdig..-pflichtig.

für recht viele in diesem land stellen 100 euro durchaus den gegenwert eines arbeitstages dar.

Zitat von docpassau

Nimms nicht krumm, aber hier im Luxus Forum eine Welle wegen 100 Euro zu machen, wenn man nicht nachweisen kann, dass man im Recht ist......

Das erinnert mich irgendwie an die Sache, dass man zum Ölwechsel sein eigenes Öl mitbringt......

Ich sehe das so: man kann vielleicht mal einen Posten hinterfragen, aber letztlich ist eine Werkstatt, zu der man Vertrauen hat, mehr Wert als nen Hunni

Rede mit den Leuten, vielleicht ist ja noch 3% Skonto drin......

Zitat von Salamander

Mann, Mann, Mann. Hier ist wohl wieder die "DickeHosenBande" unterwegs.

Der Threadstarter hat eine Frage gestellt. Diese Frage soll ihm beantwortet werden.
Ob es hier nur um € 100.-, oder € 1.000.- geht, ist vollkommen egal.

MfG

Irgendwie habt ihr alle Recht...ich würde auch nachfragen und beim nächsten Mal besser aufpassen...

**Joni123** · 29.04.2014, 09:38

Danke für die vielen Antworten,

klar sind es nur hundert Euro, aber für mich als Student ist das trotzdem ein bisschen Geld. Ich bin wirklich kein Pfennigfuchser und zahle auch gerne angemessen für gute Arbeit. Aber davon kann man bei dieser Werkstatt nicht sprechen: Ich musste insgesamt drei Wochen auf die Reparatur warten, wurde mehrfach vertröstet, das Autohaus hat es nicht geschafft, einen Kulanzantrag zu stellen, erst nachdem ich selbst bei VW angerufen habe, gab es 50 Prozent und als ich mein Auto abgeholt habe, hatte es 200 km mehr auf dem Tacho und der Tank war fast leer.

Bei so nem Verhalten bin ich nicht bereit, denen noch unnötig Geld in den Rachen zu werfen.

Der Laden ist auch nicht die Werkstatt meine Vertrauens, aber ich musste zum VW-Autohaus, da es nur hier Kulanz gibt, sonst bin ich bei einer freien Werkstatt.

Ich habe jetzt gestern nochmal angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass der Kostenvoranschlag schon vernichtet worden sei. Ich zahle jetzt den Nettobetrag, der auf dem KVA aufgeführt war und dann ist für mich die Sache erledigt.