Der "Snob-Effekt" - Mikroökonomie VWL :D

**Justus** · 10.04.2014, 20:00

Guten Abend

Ich wollte Euch nur mal an einem Skript-Ausschnitt meines Dozenten in VWL teilhaben lassen, worüber ich während der Vorlesung etwas schmunzeln musste.
Achja der Prof. trägt übrigens selbst Tag Heuer

Grüße Julien

ehemaliges mitglied · 10.04.2014, 20:02

versteh ich ned.

edit, warum wird mein nutzen an ner rolex negativ beeinflusst wenn andere auch eine wollen ?

**The Banker** · 10.04.2014, 20:12

Ist dann halt ein Massenprodukt. Also wie im echten Leben eh schon

...

**Justus** · 10.04.2014, 20:13

Auszug aus Wiki:
Snob-Effekt: " eine bestimmte Verbrauchergruppe kauft von einem Gut mehr, wenn sie weiß, dass eine andere Verbrauchergruppe von dem Gut weniger kauft"

Für uns leidenschaftliche Uhrenliebhaber, mag das wohl nicht zutreffen, jedoch ist es interessant, wie offensichtlich andere darüber denken?

Grüße Julien

**MattR** · 10.04.2014, 20:13

Weil man sich durch das Wirtschaftsgut differenziert wenn jeder mit einer Rolex rumläuft nimmt der persönliche Nutzen ab.

ehemaliges mitglied · 10.04.2014, 20:19

achso, also auf deutsch wenn alle eine haben lässt sichs schlechter angeben..

aber wenn das nicht zu 100% der nutzen des käufers war ?

und andersrum, was hab ich dann davon wenn alle die gleichen modeartikel oder handys haben ?

gruppenzugehörigkeit ?

**MattR** · 10.04.2014, 20:26

Das wäre dann eine andere Art von Nutzen die er aus dem Wirtschaftsgut zieht.

Das muss man halt immer im individuellen Kontext sehen. Wenn ich mir in Bitterfeld einen Porsche kaufe versuch ich mich zu differenzieren wenn ich mir in München einen Porsche kaufe läuft das eher schon unter Mitläufer Effekt.

**mikxx** · 10.04.2014, 21:02

Ist eine Rolex nicht fuer die meisten Menschen ein Mode- oder Schmuckartikel?

**MattR** · 10.04.2014, 21:40

Ich würde sagen es ist primär mal ein Statussymbol das es zufälligerweise noch ein Modeartikel ist ist eher Zufall das Problem ist halt einfach das man mit dem Porsche nicht bis an die Bar oder den Konferenztisch fahren kann und den Schlüssel auf den Tisch zu legen kommt dann auch zu offensichtlich rüber.

**kuntze** · 10.04.2014, 22:20

Erinnert mich an den holländischen wiss. Mitarbeiter von Prof. Bester an der FU-Berlin Fachbereich VWL : Roland Strausz (heute selbst VWL Prof. an der HU Berlin) ...
Der hatte damals in den Übungen zur Volkswirtschaftslehre 2. Semester auf die Frage eines Studenten bzgl. Superiore Güter/Inferiore Güter und Luxusgüter auch ein Beispiel zu den Luxusgütern gebracht - wer hätte es gedacht : natürlich kam dann "Rolex" und dann eine Breitseite gegen Rolex abgefeuert.

In holländischem Akzent :" Wir kaufen keine Güter um anderen Leuten zu zeigen wie toll ich bin, sondern ..."
"... d.h. wir konsumieren keine Güter um andere Leute zu beindrucken ..."

Es ist immer wieder schön zu sehen, dass die Uhren von Rolex erkannt werden.

Ich saß im Sommersemester in kurzem Hemd und mit der Sea-Dweller am Arm wie immer in der ersten Reihe des Hörsaals und hab mich köstlich amüsiert.
War aber nicht der einzige VWL Student mit Rolex - hab da auch andere mit einer Submariner gesehen (14060M).

Boris

love_my_EXII · 10.04.2014, 22:26

Sowas von *gähn* ...

Viele Grüße,
Oliver

**Chris360** · 10.04.2014, 23:18

Zitat von love_my_EXII

Sowas von *gähn* ...

Viele Grüße,
Oliver

+1

Kenn den Snob Effekt noch ein wenig anders: die Nachfrage nach "snob" Gütern steigt wenn deren Preis steigt... Ziemlich simpel. Begründung: Gesteigerte Aussenwirkung/höheres Image ... Naja

**RoyalFlush** · 11.04.2014, 08:24

Ist natürlich ein alter Hut, aber schön, dass Du auch eine Einführung in VWL hörst...

Aber mal ehrlich:
Wer von den ach-so-unabhängigen, prestigeresistenten und nur-am-eigenen-Gefallen interessierten Membern würde hier wohl Rolex tragen, wenn die Uhr den Status einer Icewatch hätte, für 200€ im Kaufhof verkauft würde und jeder 14-jährige Kevin damit rumlaufen würde. Nur wegen der ach-so-tollen Technik.

Mal ganz ehrlich Leute!

**Kiki Lamour** · 11.04.2014, 08:38

Kennt jemand den Lippenstift-Index??

**ben** · 11.04.2014, 08:41

erzähl ...

**TheLupus** · 11.04.2014, 08:41

Zitat von Kiki Lamour

Kennt jemand den Lippenstift-Index??

Ja. Seit 2 Minuten. Wurde aber 2008 falsifiziert. Klick

**J-1966** · 11.04.2014, 10:37

Zitat von Chris360

+1

Kenn den Snob Effekt noch ein wenig anders: die Nachfrage nach "snob" Gütern steigt wenn deren Preis steigt... Ziemlich simpel. Begründung: Gesteigerte Aussenwirkung/höheres Image ... Naja

Das ist der Veblen-Effekt!

**Cosmic** · 11.04.2014, 10:52

Zitat von TheLupus

Ja. Seit 2 Minuten. Wurde aber 2008 falsifiziert. Klick

Da ich ja auch grad mal wieder nebenher die Schulbank drücke und VWL (leider) wieder mit dazu gehört:

Man kann nahezu jeden von den VWLern beschworenen Effekt falsifizieren, sobald man ihn mit der Realität im falschen Moment abgleicht. Deshalb "erfindet" man auch ständig neue Effekte, die sozusagen als Beweis für das Gegenteil herhalten müssen - und das alles ohne dass der Ursprungseffekt dadurch plötzlich obsolet wird.

**mikxx** · 11.04.2014, 10:56

Bin ich froh aus der Uni raus zu sein..

**Eintracht** · 11.04.2014, 11:04

Zitat von Cosmic

Da ich ja auch grad mal wieder nebenher die Schulbank drücke und VWL (leider) wieder mit dazu gehört:

Man kann nahezu jeden von den VWLern beschworenen Effekt falsifizieren, sobald man ihn mit der Realität im falschen Moment abgleicht. Deshalb "erfindet" man auch ständig neue Effekte, die sozusagen als Beweis für das Gegenteil herhalten müssen - und das alles ohne dass der Ursprungseffekt dadurch plötzlich obsolet wird.

Die Wirtschaftswissenschaften sind halt eine Pseudowissenschaft. Da passiert so etwas schon mal.