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  1. #1
    Gesperrter User
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    Geothermie: Chancen und Risiken

    Nach Basel hat es nun am vergangenen Samstag auch in St. Gallen in direktem Zusammenhang mit einem Geothermieprojekt heftig gerumpelt: Die Erde bebte mit der Stärke von 3,6 in vier Kilometern Tiefe und riss St. Galler und Appenzeller aus dem Schlaf. Wie in Basel im Jahr 2009 steht nun auch das Projekt in St. Gallen vor dem Aus! Da ich mich in nächster Zeit vertieft mit diesem Thema befassen muss, möchte ich hier einfach mal kurz den Puls nehmen: Ist Geothermie zur Stromgewinnung ein Hobby für Geologen, bei welchem der Gewinn in keinem Verhältnis zum Risiko steht oder vertraut ihr darauf, dass man diese Technologie in den Griff bekommen kann? Geothermie soll beim Schweizer Atomausstieg bis 2050 eine gewichtige Rolle spielen. Mich interessieren nicht die politischen Aspekte (Atom Ja oder Nein) sondern einzig und allein euer Vertrauen - oder soll ich sagen Bauchgefühl - in dieses Verfahren.

    Tagesanzeiger

    Spiegel
    Geändert von avalanche (22.07.2013 um 20:04 Uhr)

  2. #2
    Steve McQueen Avatar von paddy
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    Mein Vertrauen is das Verfahren ist nicht sehr groß. Mal von der Erdbebenthematik abgesehen, bekomme ich die "Problemchen" seit 2007 aus erster Hand von Bekannten mit:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hebungs...en_im_Breisgau

    Und es bewegt sich heute noch: http://www.stadt-staufen.de/aktuelle...issen-~164915/



    Evtl. sind im Privatbereich Erdwärmekollektoren eine Alternative: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdw%C3%A4rmekollektor
    Ciao

    Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.

  3. #3
    Administrator Avatar von PCS
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    Ja, da hatten wir hier doch auch mal was. Wiesbaden meets Island oder so....

    http://www.welt.de/vermischtes/artic...Wiesbaden.html

    Gruß Percy



    "Ferner wird hier auch auf Ihrem Profil sehr viel Diversität benötigt."

  4. #4
    ehemaliges mitglied
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    Geothermie, Fragging, in einigen Gegenden der USA brennt aufgrund von Fragging der Boden; der Mensch wird nicht klug und zerstört seinen Lebensraum unwiederbringlich.

  5. #5
    Steve McQueen
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    Wir nutzen Spiralkollektoren. Damit werden die Risiken einer Bohrung eliminiert.
    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Spiralkollektor

  6. #6
    Freccione Avatar von RBLU
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    robertlupus84: Man kann doch einen Spiralkollektor nicht mit der hier zitierten Geothermiebohrung vergleichen, da Spiralkollektoren nur in oberen Gesteinschichen verwendet werden. Die Waermeausbeute der geplannten >4000m Geothermiebohrung liegt in einer ganz anderen Liga.

    63er: fragging Der Begriff kommt vom "hydraulic fracturing", dann bitte "fracturing"! und nicht irgendwie eindeutschen. Das "hydraulic fracturing" wird schon seit den 60ern angewendet.

    Die hier oben zitierten Beispiele haben eigentlich nichs mit der "Geothermie" zu tun, da sie bei der Bohrung passiert sind, welche ja nur den Zugang zu dem Geothermie-Reservoir ermoeglicht. Da Problem waren falsche "Well-Control" Massnahmen waehrend der Bohrung: Es passiert eigentlich routinemaessig, dass eine Gasblase oder eine Gesteinsschicht mit abnormalen Druck angebohrt wird. Was und warum dort falsch gelaufen ist, kann ich nicht beurteilen ohne den Sachverhalt genau zu kennen.

    Geothermie ist nach meiner Meinung eine recht sichere Methode zur Energie- und Waermegewinnung.
    Gruss,
    Bernhard

  7. #7
    Double-Red Avatar von ReneS
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    Fracking gibt's auch als Synonym für Fracturing, fragging geht eher in die Shooter-Szene

  8. #8
    GMT-Master
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    Als unmittelbar Betroffener (ich stand Samstag am Morgen im Bett und mein Häuschen hat gewackelt...) hat man natürlich gewisse Bedenken...

    Aber mal ehrlich: Im schlimmsten Fall rumpelt es mal richtig und ein paar Häuser sind kaputt, eventuell ein paar Verletzte und Tote. Das ist ohne Zweifel schlimm!
    Aber Strom kommt nun mal nicht aus der Steckdose und die (atomaren) Alternativen haben ein wesentlich unüberschaubareres Risiko...

  9. #9
    Steve McQueen Avatar von paddy
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    Zitat Zitat von RBLU Beitrag anzeigen
    ... Die hier oben zitierten Beispiele haben eigentlich nichs mit der "Geothermie" zu tun, da sie bei der Bohrung passiert sind, welche ja nur den Zugang zu dem Geothermie-Reservoir ermoeglicht.
    Ach so, haben sie nicht? Wenn die Bohrung "nur" den Zugang zur Geothermie ermöglicht, gibts doch umgekehrt ohne Bohrung keine Geothermie, oder verstehe ich da was falsch?

    Und mit Bohrung zwangsläufig auch sämtliche damit verbundenen Risiken (wie in Staufen, Kamen, Ruderberg, oder Basel...).
    Ciao

    Andere lassen auch nur mit Wasser kochen.

  10. #10
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Zitat Zitat von RBLU Beitrag anzeigen
    ...

    63er: fragging Der Begriff kommt vom "hydraulic fracturing", dann bitte "fracturing"! und nicht irgendwie eindeutschen.
    ...
    Geothermie ist nach meiner Meinung eine recht sichere Methode zur Energie- und Waermegewinnung.
    Jaja - Fracking!

    Warum dann die Einschränkung (... recht ... )?! Wie sicher das ist, zeigen doch u. a. die Hebungsrisse in Staufen im Breisgau. Erzähl mal den dortigen Anwohnern etwas von "recht sicher". Ich glaube Du kannst froh sein, wenn Du dort mit nur leichten Blessuren wieder 'raus kommst.

    Ich bin einfach der Meinung, nicht alles was geht muss auch gemacht werden. Man pumpt keine Chemikalien in die Erde um Gas freizusetzen. Bei einer Verseuchung des Grundwassers leiden nämlich die Bürger - gesundheitlich und finanziell. Keine Firma kommt für die Schäden, welche nicht absehbar sind, dann auf.
    Wie war es denn 2010 mit dem Untergang der Ölplattform im Golf von Mexiko? Die Zahlungen seitens BP decken die Schäden doch nur zu einem geringen Bruchteil. So war es doch bei allen Umweltkatastrophen.
    Geändert von ehemaliges mitglied (23.07.2013 um 17:16 Uhr)

  11. #11
    Freccione Avatar von RBLU
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    Zitat Zitat von paddy Beitrag anzeigen
    Ach so, haben sie nicht? Wenn die Bohrung "nur" den Zugang zur Geothermie ermöglicht, gibts doch umgekehrt ohne Bohrung keine Geothermie, oder verstehe ich da was falsch?

    Und mit Bohrung zwangsläufig auch sämtliche damit verbundenen Risiken (wie in Staufen, Kamen, Ruderberg, oder Basel...).
    Das ist genauso wie z.B. bei einem Eisenbahn- oder U-Bahntunnel: Wenn der falsch gebaut wird und dabei der Berg oder ein Haus daneben zusammenfaellt, kann man ja auch nicht daraus schliessen, dass Eisenbahntunnel an sich gefaehrlich sind.

    In den letzten Jahrzehnten/Jahrhundert wurden ja Tausende von Bohrungen weltweit erfolgreich (ohne Erdbeben etc.) durchgefuehrt. (USA allleine: ca. 500000 oil wells, no gas!) )Wieso soll denn das bei der Geothermie anders sein als beim Bohren nach Kohlenwasserstoffen?
    Die Borhtechnik und Rahmenbedingungen (Teufe etc.) sind die gleichen.

    Wie bei allen Technologien gibt es Risiken (Kernkraft, Kohlekraftwerke etc.), aber nach meiner persoenlichen Meinung ist die Geothermie eine interessante und eine potentiell sichere Energiequelle (zumindest verglichen mit den Alternativen).

    63er: Der Macondo-Zwischenfall hat weder was mit Geothermie noch mit Fracturing zu tun, aber er weisst die Risiken von Technologien auf. Ich kann leider hier nicht mt der Diskussion von Fracturing-Chemikalien anfangen, weil diese den Rahmen des Threads sprengen wuerde.
    Geändert von RBLU (23.07.2013 um 18:16 Uhr)
    Gruss,
    Bernhard

  12. #12
    Gesperrter User
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