Ich glaube, dass das Thema Leasing hier teilweise etwas...wie soll ich mich ausdrücken...unbedarft betrachtet wird. Ein LF von 2 oder 1 oder 1,5 ist an sich nicht aussagekräftig, da hier keinerlei Rahmenbedingungen genannt wurden.

Wenn ich ein Fahrzeug lease, dann trage ich mit der Summe meiner Leasingraten die Abnutzung des Fahrzeuges und die Nebenkosten des Leasinggeschäftes (Provision für den Vermittler, Zinsen, etc.). Der Restwert wird vorab (bei Kilometerleasing) verbindlich festgelegt und das Risiko, dass dieser Restwert auch erreicht wird, liegt bei der Bank. Es gibt auch die Variante "Restwertleasing", da liegt das Risiko beim Leasingnehmer. Grundsätzlich dürfte klar sein, dass Laufzeit, Laufleistung und Anzahlung die Faktoren sind, die die Leasingrate primär beeinflussen. Sekundär kommen noch Faktoren hinzu wie Ausstattung, Farbe, Motorisierung, etc., also Faktoren, die den Restwert beeinflussen, aber nicht so stark ausschlaggebend sind.

Wenn ich jetzt also einen Mini für 40k habe, auf den ich dann in 48 Monaten 200.000km fahre, dann hat das Auto vielleicht noch einen Restwert von 5.000 Euro. Ich als Nutzer komme dann für den Wertverlust etc. auf und lande z.B. bei einer Rate von 800 Euro bei einem Leasingfaktor von 2. Jetzt nehme ich z.B. einen X6 für 80k, zahle 20k an, fahre insgesamt 45.000km und habe nach 3 Jahren einen Restwert von 50.000 Euro. Dann komme ich irgendwo auf eine monatliche Rate von 400 Euro und lande somit bei einem Leasingfaktor von 0.5. Also alles überhaupt nicht vergleichbar und die Aussage, 2 X6 für einen Mini ist falsch.

Normalerweise rechnet sich Leasing für Privatpersonen tatsächlich nicht. Es gibt positive Anreize für Leasing wie z.B. günstige Versicherungskonditionen, aber auch hier darf nicht vergessen werden, dass damit z.B. eine Werkstattbindung oder ein erhöhter Selbstbehalt verbunden sein kann. Aber klar, ein Fahranfänger kommt damit günstiger weg. Ebenfalls für Leasing spricht, dass man kein Restwertrisiko hat. Wenn also der weiße 1er BMW in 3 Jahren absolut unverkäuflich ist, dann ist das ein Problem des Händlers. Und wenn der gesamte Gebrauchtwagenmarkt völlig zusammenbricht, dann interessiert mich das auch nicht mehr. Aber letzten Endes ist Leasing nichts anderes als eine weitere Form der Finanzierung und wenn ich als Privatmann die klassische Finanzierung nehme, fahre ich normalerweise auch nicht schlechter als wenn ich lease (den Wertverlust muss ich so oder so decken) und habe dann doch wesentlich mehr Freiheiten mit meinem Auto.