Mir wirft sich die Frage auf: welche Qualitität meinst Du ? Es gibt viele davon. Jeder einzelne Bereich in der Fertigungskette hat bessere o. schlechtere Qualität. Qualität heisst zunächst mal nur "Eigenschaft", oder schon spezieller gefasst: "Güte".
Bei einer Armbanduhr und der zugehörigen HerstllerFirma gibt es sehr viele verschiedene Qualitätsbereiche:
Design, Präzission der Zeitmessung, Präzission der Fertigung, Robustheit des Werks, Service pre- and after sale, Kulanz bei Reklamationen, Farbechtheit von Zifferblättern und Inlays ;-) etc. pp.

Lies Dir spasshalber mal den Wikipediaartikel über Qualität durch.

dort heisst es beispielsweise zum kundenbezogene Qualitätsverständnis:
Diese Sichtweise definiert Qualität als die perfekte Realisierung aller Kundenanforderungen an ein Produkt und entspricht der Qualitätsdefinition der ISO 9000:2005. Das Fehlen von Merkmalen (fehlende Umsetzung einer Kundenforderung) wirkt sich damit negativ auf die Qualität des Produktes aus. Eine Zugabe weiterer Merkmale, welche vom Kunden nicht gewünscht sind, kann die Qualität nicht positiv beeinflussen, da sie für den Kunden nutzlos sind.

Ich finde das ganz interessant, den Qualität ohne praktische Relevanz, also um ihrer selbst willen ist m.E. doch wirklich zu hinterfragen.
Kein Hersteller, egal aus welcher Sparte er kommt liefert maximal mögliche Qualität auf allen Ebenen ab, sondern er gewichtet und schaut was der Kunde will. Und dort im Scheinwerferlicht des Marktes zeigt er was er kann. (Mancher unterliegt dabei der Versuchung die gewünschte Qualitätsstufe auch nur zu "faken" - aber das ist ein anderes Thema).
Egal was der TS beruflich macht, ich stelle die These auf, er macht es nicht perfekt. So wie wir alle.

Ich schlussfolgere also, dass die Erklärung auf die Frage, warum Rolex bestimmte Dinge nicht besser macht, einfach darin liegt, dass die allermeisten Kunden für bestimmte Produktmerkmale einfach keine Aufmerksamkeit aufbringen. Dazu gehört vielleicht das Lichtspiel im Zifferblatt zur Erfassung von Schatten-Schüsseln oder auch der jüngst gethreadete Gänsehauttest beim Reiben von Bandschliesseninnenseiten.

Anderer Aspekt:
früher hat man ein Plexi, wenn es verkratzt war poliert oder für ein paar Mark/Franken/Dollar ein neues gekriegt. Ebenso war ein UV-verschossenes Inlay schnell und günstig getauscht (das der Müll von damals jetzt faded-Delikatesse geworden ist, ist wieder was anderes).
Heute kosten die entsprechenden qualitätsverbesserten Teile das 10fache und sind technisch wesentlich aufwändiger zu ersetzen (Ich glaube bei der Sub gibt es an die 7 verschiedene Dichtungsringe, aus Silikon, das bekanntermassen alles andere als dauerbeständig ist). Dafür kann man jetzt theoretisch in Tiefen tauchen, in die man gar nicht tauchen will, keiner von uns.
Das meine ich mit Qualität als Selbstzweck und ihrer Entartung.
Qualitätsverbesserungen sind in der Vergangenheit, quasi industriehistorisch, meist in erweiterte Nutzungsmöglichkeiten eingeflossen (helleres Licht, geringerer Energieverbrauch, längere Haltbarkeit...)
Vielleicht haben wir alle, als Konsumenten, das derart verinnerlicht, dass wir gar nicht gemerkt haben, um welches Goldene Kalb wir inzwischen tanzen - welche Religion daraus geworden ist und welche meditative Nabelschau wir da betreiben, beim Verlangen nach immer mehr, mehr, mehr...


PS: Ich gebe zu Percy hat das gleiche wesentlich knapper formuliert :-)