Original von justintime
Nomos Tangente, 125 Jahre Wempe, nummeriert mit Stadtwappen, Juni 2003, Werk mit Dreiviertelplatine und Sekundenstop nebst Glasboden und das alles gabs für 690 Euro. Die Uhr läuft extrem genau!
Nachteilig ist das etwas billig aussehende Pferdelederband und inzwischen finde ich die Uhr eine Spur zu puristisch, eine neue wäre bei mir die Orion mit gewölbtem Boden und Glas, sehr edel!

Über die Politik der beinah Manufaktur kann man sich streiten, ich finde die Flut von Sondereditionen inzwischen nervig, was auch das Image auf Dauer entwertet.
Nervig finden wir kleineren Konzessionäre nur das ganze Gehampel um wempe hier und um wempe dort noch eine Limited Edition der limitierten Editionen...das macht, was am Anfang gut gemeint war, eine kleine Auswahl über die Menge vorab gut kalkulierbar, etwas günstiger als die Serien Modelle an die Kunden zu verkaufen mittlerweile wirklich mehr kaputt, als das es hilft, denn der Wunsch nach dem Besonderen geht einfach abhanden...der Verbraucher ist gelangweilt und das leider zu unrecht, wenn man sieht welch Potential Nomos bietet...aber geht es dem Esel zu gut, begibt er sich halt auf`s Eis...

Früher, z.B.: bei der Expo 2000 Edition, das war noch etwas, bei der Super 30 war das in der Tat auch super, nur durften da nicht alle Konzessionäre mitspielen, was nicht nur Konzessionäre verärgert, sondern letztendlich auch Kunden, die man nicht glücklich machen kann, denn die Konzessionäre, die mitspielen durften, haben erst ihre Kunden glücklich gemacht und wir anderen konnten kaum etwas bei denen für unsere Kunden abgreifen, außer Farben, die die Welt nicht braucht...aber es soll ja bekanntlich alles besser werden, laut Nomos auch für die Konzessionäre, die jetzt mal nicht mitspielen durften, nur bei der kommenden Sonderedition läuft man dann die Gefahr, das sich das Thema ausgereizt hat und daher wird es eher auch für die nicht Mitspieler der letzten Sonderedition uninteressant, aber wer weiß, jedenfalls freue ich mich auf den Tangomat, denn da warten Kunden drauf, denn da liegt der Seele und Qualität von Nomos und gute Sonderserien werden bestimmt folgen und der Endverbraucher entscheidet sowieso welche wir brauchen und welche nimmer...

Ach so zum Pferdelederband: Trag es mal und das Glattleder Shell Cordovan entpuppt sich mit zunehmenden Alter als ein sehr unauffälliges und langlebiges Band, was das Auge in keinsterweise vom Betrachten der Uhr ablenkt, denn was dir dann doch zu puristisch erscheint findet eben seinen Ursprung beim deutschen werkbund und alles andere würde nicht nur das Thema verfehlen oder gar eine Billigung des schlechten Geschmacks darstellen, aber zumindest zu teuer aussehen...nur darum geht es nicht bei Nomos Uhren, da liegen die Werte neben einem guten Design die Werte in der Qualität, wie du richtig an deiner Uhr deine Zufriedenheit kundgetan hast...und darauf baut sich der größte Teil des Erfolges der Firma Nomos, auf Qualität und Qualität und vorallem auf Qualität in ihrer ganzen Schlichtheit...

Schnörkel ist was für Warmduscher...

Ach und das beinah Manufaktur kann man in diesem Fall nicht übersehen, im Gegegsatz zu anderen sog. Manufakturen, ist Nomos eine Manufaktur und hat seine Zulieferer nicht mangels eigener Ideen aufkaufen müssen um sich den Status zu erkaufen, sondern er wurde dort zurecht erarbeitet dank kreativer Menschen, die sich genial in einem Arbeitsumfeld austoben können, das selbst die Fachwelt (auch die Schweizer) staunen, was sich da Leute bzw. Menschen wie Mirko Heyne, Thierry Albert um und im ganzen Nomos Team so auf die beine stellen, da stehen noch mehr Menschen hinter der Idee, nur um mal zwei zu benennen, obwohl eigentlich alle dort im Team genannt gehören, weil man live die Geburt einer Manufaktur miterlebt und nicht an irgenwelchen Mythen zerren muss, um sich etwas schön zu reden da finde ich dein beinah etwas beleidigend gegenüber dieser menschlichen so wie fachlichen, uhrmacherischen Leistung unter denn wirtschaftlichen Voraussetzungen...und vorallem, dass Menschen eine Automatik oder gar diese Datumsschaltung heute noch neu Erfinden können, wo man fast glaubt, es gibt schon alles...Einfach genial, simpel ohne Schnick und Schnack und wirtschaftlich, auch für den Endverbraucher.
Da kann man gerne andere Uhrenmarken bevorzugen, was auch recht ist, nur geht es nicht um Marken, sondern bei Manufaktur geht es um techn. Leistung, die Anerkennung verdient, insbesondere dann, wenn sie erarbeitet wurde und nicht erkauft...verstehen muss man das nicht, aber Respekt kommt ja auch von Anstand und nicht vom Verstand, der hier nicht zwingend notwendig ist.


Gruß Andreas