Wie viel Geld braucht man um einem alten, hilfsbedürftigen Menschen einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen?

Ich schreibe und Frage das mit einem dicken Klos im Hals, nach dem ich gestern meinen Großvater im Krankenhaus besucht habe, meine Gedanken und das Geschehene erstmal sortieren musste und versucht habe mich etwas abzulenken um mit etwas Distanz darüber nach zu denken.

Mir scheint es das mit gewöhnlicher Altersvorsorge aus einem besser/gut Verdiener Haushalt das Ende der Fahnenstange schnell erreicht ist wenn eine richtige Betreuung auf Grund von Blindheit und einhergehender Altersschwäche nötig ist. Da reicht scheinbar auch eine deutlich vierstellige Miete in einem betreuten Wohnen, und selbst die noch mal um einen deutlich vierstelligen Betrag teurere "Miete" in der angeschlossenen Pflegestation nicht, das alte Menschen gut versorgt, d.H. zeitnah Betten gemacht, hochwertige Mahlzeiten serviert und Hilfe bei den ganzen Kleinigkeiten des Alltags geleistet wird. Genauso fehlt es an Möglichkeiten hochwertiger Unterhaltung wenn der Geist noch voll da ist und nur körperliche Einschränkungen vorhanden sind.

Hätte man schon früher eingreifen müssen, gegen des Willen dieses Menschen einen Umzug näher an die Familie obwohl seine Heimat, die vertraute Umgebung, Freundschaften in einer anderen Stadt liegen?

Hätte man sein eigenes Leben völlig umstellen sollen, um jede Woche vor-Ort sein zu können auch zu der Zeit schon, wo das evtl. eher seine Tagesabläufe gestört hätte? Wann ist der richtige Zeitpunkt mit so was zu beginnen?

Sind das Gedanken die man sich macht, nur weil die Zeit eines geliebten Menschen unweigerlich dem Ende zu geht, Egoismus?

Für mich kristallisiert sich heraus das, bezogen auf meine Eltern, ich schon jetzt darüber nachdenke, sollte ich mal Bauen, das Erdgeschoss so zu gestallten das man daraus eine eigenständige vollständige Wohnung machen kann um irgendwann die Pflege und alles was dazugehört selber zu übernehmen und zu koordinieren.

Denn das, was ich jetzt sehe und gesehen habe - halte ich für katastrophal, ohne einen schuldigen zu suchen. Nicht alters und vor allem Blinden gerechtes essen, keine wirklich Unterstützung in den Dingen des Alltags (Abwasch, Haushalt usw.) bzw. nur nach festgelegtem Plan, unflexibel. Schlecht bezahlte Mitarbeiter und Kleinigkeiten werden sofort in Rechnung gestellt aber nicht mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt.

Das musste jetzt einfach mal raus, vielleicht gibt es ja hier Member mit ähnlichen, oder anderen Erfahrungen die hier etwas zu beitragen möchten?

Danke & Gruß,
Oliver