Eine Auspack-Geschichte:

Teil 1

Die Vorgeschichte:

Es war einmal vor 24 Stunden: Der Frost hält Niederbayern im Würgegriff. Kalte Nebelschwaden ziehen von der Donau her in unseren Garten. Draussen ist es dunkel und kalt. In meinem Haus brennt noch Licht und erhellt die Gesichter von drei Männern …

Der Verkäufer: "Bei mir lag die teure Uhr die letzten 30 Jahre eigentlich immer nur im Schrank. Ich hab sie trotzdem alle 5 Jahre zu Rolex zum Überholen geschickt, damit sie nicht kaputt geht, aber getragen hab ich sie nicht mehr. Ich möchte mir jetzt eine neuere Uhr leisten … " Der Händler: "Also das ist so eine Gelegenheit, die sich einem Sammler nicht oft im Leben bietet."

Also unter uns: Da wird man zunächst mal EXTREM stutzig und vorsichtig. Was stimmt da nicht? Wo ist das Haar in der Suppe? Holzauge sei wachsam!

Nach dem üblichen netten „es-geht-uns-allen-gut“-Small-Talk fallen verkäuferseits die ersten orthologischen Fachbegriffe. Es geht über diese und jene seltenen Uhren, die in den letzten Jahren ihren Wert vervielfacht haben. Anscheinend haben sich der Verkäufer und der zwischengeschaltete Händler im Vorfeld schon mal etwas Wissen zusammengegoogelt. Dementsprechend horrend ist der erste ausgerufene Preis. Ich stelle mich mal dumm, nicke ergeben zu deren Kommentaren und stimme dem Kauderwelsch der beiden zu: "Alte Rolex - eine bombensicher Investition - idiotensicher!".

Was beide nicht wissen: Ihnen gegenüber sitzt der GMT-Master, der bereits auf den ersten Blick erkannt hat, was da wirklich auf dem Tisch liegt. Ich habe Blut geleckt. Die Fährte ist aufgenommen. Das Spiel kann beginnen ...


To be continued …


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