Eine Auswanderung nach Florida in Bildern (Modem Burner)

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So, dann wollen wir mal. Also dass es uns gesundheitlich gut geht, wisst ihr ja schon und auch ansonsten können wir uns nicht beklagen. Es wäre Klagen auf hohem Niveau und das ist nicht meine Art. Unser Sohn war ein halbes Jahr "online" in der Schule (also zu Hause) und dann drei Monate Sommerferien. Das hat uns als Familie echt enger zusammengebracht, aber natürlich auch für Spannungen gesorgt. Aber es hat alles gut geklappt und wir fühlen uns ganz gut auf das nächste Schuljahr vorbereitet, das in zwei Wochen beginnt.

Große Neuigkeiten: Gibt es nur wenige ... alles gut, alles geht seine Gang. Allerdings wurde unser Sohn im April 15 und damit wieder ein Stück eigenständiger. Er hat sich ein neues Boot gewünscht (das aufblasbare Zodiak dar irgendwie nicht mehr ganz dicht), und so fuhren wir im Mai dann zu U-Haul, mieteten einen Anhänger und fuhren nach Clearwater, um ein 14ft Alumacraft abzuholen. Das geht mit dem 6PS Nissan Außenborder ganz gut ab und die Jungs gehen fischen und campen auf den Inseln um uns rum. Für ein gutes Zeugnis gab es dann noch einen leisen Elektromotor fürs Angeln. Er war ganz happy. Und von dem E-Motor gab es gleich zwei, da die Firma mit zwei Tagen Verspätung lieferte (mir so was von egal) haben sie einfach noch einen zweiten Motor rausgeschickt. Gut, da sage ich nicht 'nein', zur Not landet er auf Craigslist.

Die andere große Veränderung ist, dass Junior seit seinem 15. Geburtstag (begleitet) Auto fahren darf. Er stellt sich recht gut an und das Erlebnis ist gar nicht so schrecklich, wie das viele andere Eltern berichtet hatten. Allerdings war Mutters weißer Hausfrauenpanzer mit seinen 9 Jahren und 100.000 Meilen auf dem Buckel jetzt nicht so ganz standesgemäß und irgendwie - ich habe keine Ahnung wie er das geschafft hat - hat er uns (s)ein erstes Auto aus dem Kreuz geleiert, 2020er Jeep Grand Cherokee, ganz neu und granitgrau. Bitte jetzt kein kollektiver Aufschrei, so weiß ich wenigstens, dass er mit der neuesten Sicherheitstechnik unterwegs ist. Und, gut, das Angebot vom Händler war ziemlich attraktiv und er hatte auch seine Mutter auf seiner Seite. ich hatte also schon verloren, bevor ich zum Jeep-Händler geschleppt wurde. Jetzt ist er natürlich stolz wie Oskar und will überall hinfahren. Die beste Ehefrau von allen und ich werden nur notwendigerweise auf dem Beifahrersitz geduldet. Und für einen sehr erfolgreich absolvierten Sommerkurs an der Schule und 100 Sozialer Arbeit gibt es jetzt noch einen Hirschfänger und Trittleisten für das Ding, damit hat der Junge dann auch genügend Street Credit bei seiner hochgefährlichen Privatschulen-Gang. Und wehe, einer von euch sagt ihm, dass er sich trotz allem doch wieder einen Hausfrauenpanzer ausgesucht hat, wenn auch mit allerlei unnuetzen Zierrat, der die Kiste männlicher aussehen lässt.

In der zweiten Hälfte der Sommerferien hat er dann angefangen "River Tables" zu bauen. Das sind Tische aus Holzhaelften mit farbigem Epoxidharz dazwischen. Sieht gut aus, ist aber in der Herstellung eine echte Schweinerei. Gut, dass Junior noch ein zweites Zimmer im Haus hat, in dem er solchen Projekten nachgehen kann. Ich zeige die Ergebnisse mal, wenn er fertig ist.

Zwischendurch ist mir dann noch mein alter und geliebter Schreibtischstuhl unter dem Hintern weggebrochen (Corona-Quarantaenepfunde, ich wisst schon) . Daraufhin habe ich mir eine Herman Miller Aeron in Vollausstattung geleistet. Das Angebot war gut, da habe ich schnell "ja' gesagt. Am naechsten Tag rief der Verkäufer wieder an und fragte, was er denn tun müsse, um mir noch einen Stuhl zu verkaufen. ich war etwas überrascht, habe aber dann an die Schreibtische von Frau und Kind gedacht und gefragt, was er denn tun könne. "BOGO" heißt das Zauberwort: Buy One, Get One. Das ist amerikanischer Konsum: Kauf mir noch einen Stuhl ab, den dritten gibt es umsonst. Wir sind nun also mit Aerons ausgestattet.
Zum Geburtstag gab es - außer euren Glückwünschen - eine gute Flasche Islay Whiskey und einen 3200 PSI Hochdruckreiniger. Seitdem ist hier nichts mehr vor meinem Dampfstrahl sicher.
Und letztlich sind auch die beiden Hunde zu erwähnen. Ausgewachsen sind sie und eine echte Freude, auch wenn sie nur Unfug im Kopf haben. Sie kommen täglich mit uns in den Pool (wir gehen 2-3 mal) und chillen oder schwimmen nach Lust und Laune mit uns, die sind echt toll und in der Corona Krise nicht zu kurz gekommen.
Ihr seht also, es geht seinen Gang und wir leben weiterhin ein schönes (und privilegiertes) Leben auf unserer Insel, in großer Sicherheit und mit tollem Wetter. Die Welt da draußen dreht ja im Augenblick komplett am Rad und so ist unser Rückzugsort hier auch gleichzeitig unsere Burg. Wir fühlen uns wohl und angekommen.

Das Haus (ganz sauber):






Der Garten mit Aloe und Ananaspflanzen:






Juniors neues Boot mit Antrieb(en):









Geburtstagsgeschenke:







Im Pool:




Juniors erstes Auto (und das letzte, das ich bezahlt habe!): ��







Hundeleben in Florida:







Das "Arbeitszimmer" fuer die River-Tables:


Und mit meinem Abendessen und einem „Thin Blue Line“ Aufkleber auf dem Benz verabschiede ich mich für heute von Euch. Ich hoffe, ich konnte euch wieder einmal etwas auf den Geschmack bringen.





Herzliche Grüße aus Florida!

Chris