Ich werfe mal ganz naiv Holz in den Raum, wenn man die einzelnen Scherenelemente aus schichtverleimtem Hartholz herstellen würde, könnte das stabilitätsmäßig schon passen.
Achsen ebenfalls aus Holz, oder einem Kunststoff?!
Gruß
Falko
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12.11.2012, 11:54 #1
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Arbeitsbühne alternative Materialien gesucht !!
Der Titel ist bissl verwegen spiegelt aber mein Problem ganz gut wider.
Ich befasse mich beruflich mit solchen Maschinen.
Das ist eine ganz normale Scherenbühne mit 14 m Arbeitshöhe. Ich habe jetzt eine Anfrage zur Wartung in Umspannwerken. Dort gabs mit einer anderen Maschine einen tödlichen Unfall und jetzt muss was neues ungefährliches her.
Die Problematik ist das Material. Die Maschine ist aus Stahl, was ja bekanntlich in Verbindung mit Starkstrom (bis 100KV) Probleme bereitet.
Der Kunde möchte ein nichtleitendes Material haben ab 3 m aufwärts.
Das bedeutet, das die Scherenarme bis auf den untersten und die Bolzen nicht aus Stahl sein drüfen. Es muss ein nichtleitendes Material sein. Ein Plattform wird es auch nicht geben sondern nur eine Stange ganz oben an der Erdungskabel angehängt werden.
Carbon geht ja nicht, Kohlefaser auch nicht, beides leitend. Bei GFK bin ich mir über die Materialeigenschaften nicht im Klaren. Bolzenmaterial ist auch ein großes Fragezeichen.
Vielleicht gibts ja hier jemanden der eine Idee hat, was das Material angeht.
Danke !!Grüße
Frank
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12.11.2012, 12:01 #2
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12.11.2012, 12:09 #3
Mal ne vielleicht blöde Frage:
Reicht es nicht, wenn nur der Arbeitskorb nichtleitend ist ?
Ansonsten werden ja Gerüste oder Leitern für diesen Zweck aus Fiberglas gemacht.
Aber so eine Kontruktion zu realisieren, wie die gezeigte, stell' ich mir in anderem Material nicht einfach vor. Bzw. erfordert eine komplette Neukonstruktion inkl. sämtlichen Abnahmen usw.Geändert von pisaverursacher (12.11.2012 um 12:13 Uhr)
Gruss,
Michael
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12.11.2012, 12:36 #4
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Die Abnahmen sind da nicht das Problem, weil die Maschine nicht mehr zur Personenbeförderung benutzt wird. Damit gelten dann andere Richtlinien.
Holz hatte ich auch schon auf dem Schirm, aber da ist das Problem mit der Feuchtigkeit. Wenn das feucht wird, dann leitet das mal ganz schnell.
Koerbe kannst du bis 1000 V also 1 KV isolieren. Das wäre auch hier kein Problem, aber 150 KV, da springt der sprichwörtliche Funke dann mal gerne
2 bis 3 m weit und da ist dann schluss mit Lustig.
Kann man Leimbinder so fertigen, das sie keine Feuchtigkeit aufnehmen. Kann man Leimbinder mit Passungenversehen im Bereich der Bolzendurchführungen um
geringsmögliches Spiel zu gewährleisten.
Fragen über Fragen. Eigentlich wäre so eine Aufgabe was für ne Diplomarbeit oder sowas.Grüße
Frank
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12.11.2012, 12:55 #5
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Geht's dabei nur um die Sicherheit des Arbeiters oder hat das noch einen anderen Hintergrund?
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12.11.2012, 13:02 #6
...sowie Frank es schildert, werden damit keine Personen befördert.
Evtl. gibt es kunstharzgebundene Hölzer ?Gruss,
Michael
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12.11.2012, 13:08 #7
Was wiegen denn die Erdungskabel bei der Länge? 100kg? Ohne den Arbeitskorb und die Personen darin wird ja auch die Masse geringer, die die Scheren aushalten müssen, was wiederum andere Materialien ermöglichen würde.
Es gibt doch bestimmt Kunststoffe, aus denen man die Scheren machen könnte. Als Bolzen evtl keramische Bolzen? Wie siehts da mit der Scherfestigkeit aus?Gruß, Joe
it's not hoarding if your shit is cool
Kow How Joe
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12.11.2012, 13:11 #8
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Achso. Habe den tödlichen Unfall so aufgefasst, dass da oben jemand ungewollt zum Leiter zwischen Hochspannung und Bühne wurde.
Edith:
Ich hab ne Weile in der Halbleiterzulieferindustrie gearbeitet. Da ist Metallgehalt = 0 und keine Stromleitfähigkeit auch eine gängige Anforderung.
Wie Joe sagt: Lastanforderungen wären wichtig.
Die erste Idee wäre aus meiner Sicht auch die Arme als Schweißkonstruktion aus PC-Platten zu machen. Achsen mit ausreichender Lagerfläche in faserverstärktem Stangenmaterial ausführen. So wird z.B. auch Handlinggerät für die Halbleiterproduktion gebaut.Geändert von Chefcook (12.11.2012 um 13:18 Uhr)
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12.11.2012, 13:22 #9
Also wenn es Achterbahnen aus Holz gibt, über die ja bekanntlich Menschen im Eiltempo befördert werden, sollte es aus sicherheitstechnischen Gründen auch bei Arbeitsbühnen möglich sein.
Harry
"Wo ist James Bond, wenn man ihn mal braucht?"
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12.11.2012, 13:31 #10
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Die Maschine braucht eine Nutzlast von 30 kg max. Das sind die Kabel so wie mir der Kunde das geschildert hat. Das Problem bei den Maschinen ist die elastische Verformung des Stahls. Konstruktionsprinzip wie folgt.
Es ist ein Hubzylinder unterhalb des Scherenpakets angebracht, der das ganzes Scherenpaket nach oben drückt. Bei normaler Belastung. d.h. mit Plattform oben drauf ist der max druck 160 bar. Dieser Druck ist äquivalent zu den auftretenden Kräften in der Schere. Wir haben bei unseren Maschinen auch die Anordnung der Bolzen geändert. Diese sind nicht in einer Flucht sondern nach unten und oben verschoben in der Höhe des Scherenarms. Das bedeutet, das wir beim Heben einen kleinen hebelarm haben der die Kräfte deutlich reduziert, obwohl das nur ca. 20 bis 30 mm sind.
Beim Anheben der Scherenkonstruktion kommt eben der max Druck um das teil anzuheben. Da liegt dann das Problem bei den eingeleiteten Kräften. Ein Kunststoff ist spröde und das Elastizitätsmodul von Stahl liegt bei 210 KN/mm^2 und das von CFK bei 140 KN/mm^2 wobei nicht klar ist ob CFK die notwendige Festigkeit hat. EModul von Holz liegt bei max 20 KN/mm^2 womit das eigentlich nicht eingesetzt werden kann.
Knipser, mir gehts nur um die Leitfähigkeit und die ist bei feuchtem Holz eindeutig zu hoch.
Der Unfall war folgendermassen. Es wurde eine Teleskopbühne eingesetzt die einen GFK Arm hatte. Leider wurde nicht berücksichtigt, das im inneren des Arms ein hydraulikzylinder war der dann dafür gesorgt hat, das der Strom übergesprungen ist, leider.Geändert von carrerarsr (12.11.2012 um 13:34 Uhr)
Grüße
Frank
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12.11.2012, 13:33 #11love_my_EXIIGast
Hallöle,
wenn ich das: http://www.stinglonline.de/fileadmin...il-10-07-D.pdf sehe, könnte GfK durchaus in Betracht kommen. Müsste ein Statiker halt mal ausrechnen wieviel Material um Bohrungen usw. stehen muss.
Gruß,
OliverGeändert von love_my_EXII (12.11.2012 um 13:36 Uhr)
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12.11.2012, 13:54 #12
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Bei der Arbeitsbühne ändern sich die Kraftkomponenten , vertikal und horizontal , je nach Lastzustand (höhe) komplett. Das Problem ist bei Holz und GFK die Festigkeit und Faserrichtung und rechtwinklig zur Fasrrichtung. Siehe dazu auch Elastizitätsmodul. Aufgrund der Fachwerkskonstruktion eines Gerüstes sind die dynamischen Kräfte recht gering. Die sind bei einer Arbeitsbühne aber wesentlich höher.
Konstrukteur hat schon die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und meinte, das da nix gehe. Aber das ist halt ein Stahlfan, wie ich natürlich auch.
Vielleicht hat das ja schonmal jemand gesehen, ich versuch das mal zu erklären.
Wenn ich das Scherenpaket anhebe, dann geht das nicht linear auseinander. Die unteren arme gehen zuerst auseinander. Die oberen ganz zum Schluss. Das ist die elastische Verformung die aber an den Armen nicht sichtbar ist.
Auf dem Bild oben sieht man das auch deutlich. Die oberen Scherenarme sind näher beisammen als die unteren. Das liegt am Material und nicht an den Toleranzen. Der Vorteil von dieser Konfiguration ist, das der Zylinder nicht das ganze Scherenpaket auseinanderdrücken muss sondern eher eins nach dem anderen.
Schon allein wenn ich einen Feinkornstahl nehme, sieht die Welt ganz anders aus und die initialen Drücke sind deutlich höher. Scheiß Technik !!!Grüße
Frank
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12.11.2012, 14:58 #13ehemaliges mitgliedGast
Also dient die Bühne dazu Erdungskabel an einer Leitung oben zu befestigen?
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12.11.2012, 15:21 #14
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Soweit mir der Kunde das erklärt hat, ja. Ich weiß nicht genau wie die das machen wollen aber grundsätzlich ja.
Grüße
Frank
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12.11.2012, 15:50 #15ehemaliges mitgliedGast
Der Leimbinder wird sicher immer arbeiten und Probleme bereiten.
Könnte man die gesamte Arbeitsbühne mit einer Art Cover aus GFK ummanteln und dadurch den Stromdurchschlag verhindern?
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12.11.2012, 16:06 #16
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12.11.2012, 16:14 #17
Wie wär's mit Bambus?
Geändert von Smartass (12.11.2012 um 16:15 Uhr)
Schöne Grüße, Marcus
"Sind Sie vielleicht auch divergent, mein Freund?"
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12.11.2012, 16:21 #18
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Teflon leitet soweit mir bekannt.
Eine Schutzschicht bringt nix, weil bewegte Teile da sind und ich kann die Lagerungen nicht komplett abdecken. das geht reintechnisch nicht und damit kann der Strom durch.
Bambus geht aufgrund der eingeschränkten stärke / Dicke der stämme nicht. Ich muss Bolzen durchstecken und bohren. Ansonsten wäre das Material glaube ich ganz gut dafür geiegnet, eben wegen der elastizität.Grüße
Frank
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12.11.2012, 16:24 #19
http://de.wikipedia.org/wiki/Polytetrafluorethylen
In der Hochspannungstechnik eignet sich PTFE aufgrund der hohen Teilentladungsfestigkeit und der geringen Haftbeständigkeit von Oberflächen-Verschmutzungen als elektrischer Isolator (Einsatz in Isolatoren) sowie als Düsenmaterial in Leistungsschaltern.
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12.11.2012, 16:33 #20ehemaliges mitgliedGast
Ich meine keine Schutzschicht sondern eine komplette Ummantelung aus GFK-Boxen INEINANDER damit das ganze in der Höhe variabel ist.
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