Wie schon im Titel geschrieben, möchte ich Euch an ein paar Impressionen einer nicht alltäglichen Reise teilhaben lassen. Seit vielen Monden fahren meine Frau und ich alle 2-3 Jahre in das Ferienhaus meiner Schwiegereltern an der türkischen Ägäis. Die griechische Insel Samos ist in Sichtweite, QDDS-Teilnehmer könnten die Strecke sicherlich schwimmend zurücklegen. Da meine Gattin türkische Wurzeln hat, wollte ich schon immer mal in die Gegend, in der sie geboren wurde, Erzincan, eine Provinzhauptstadt im Osten der Türkei. Meine Frau kam im Alter von 1 Jahr nach Deutschland und hatte somit keinerlei Erinnerungen an die alte Heimat. Dieses Jahr war es dann endlich soweit, wir flogen mit Schwieg und Schwägerin nach Erzincan. Nachdem wir erst 2 Strand-Tage an der Ägäis genossen haben, ging es also per Flugzeug von Izmir nach Ostanatolien.
Doch zuerst noch ein paar Strand- und Bootsausflugsbilder.
Nun ja, am frühen Morgen ging es dann Richtung Osten.
Die ersten Berge, mich fasziniert diese Kargheit. Erzincan liegt ca. 1200 Meter hoch.
Am Flughafen wurden wir dann von einem weitläufigen Verwandten abgeholt. Der gute Mann fuhr uns ein Stückchen durch die Stadt, bis er meinte, ab jetzt kämen wir alleine zurecht, jetzt fährt der enişte (gesprochen „enischder“, bedeutet Schwager) weiter. Also ich ans Steuer und los. Die Fahrt dauerte ca. eine ¾ Stunde, unsere Unterkunft war am anderen Ende des Tales.
Es waren erlebnisreiche Tage, mit viel Familie, großer Herzlichkeit, toller Umgebung und der Erkenntnis, dass die meisten über 60-jährigen, kopftuchtragenden Damen denen ich vorgestellt wurde, einen Narren an mir gefressen hatten. ;-)
Ok, ich will jetzt hier kein Reisetagebuch schreiben, schaut Euch die Bilder an, vielleicht gefällt Euch ja das Ein oder Andere.
Die Schollen im Vordergrund, sind übrigens getrockneter Kuhmist, der wird im Winter im Ofen verheizt!
Auch hier Heizmaterial.
Viele der alten Gebäude wurden während des verheerenden Erdbebens im Dezember 1939 zerstört oder sind im Laufe der Jahre zusammengefallen. Bei dem Beben kamen damals ca. 35.000 Menschen ums Leben. Die Überlebenden mussten einem strengen Winter mit viel Schnee und eisigen Temperaturen trotzen.
Auch Anfang der 90er bebte die Erde nochmal mit zerstörerischer Kraft. Altes Schulgebäude.
Durch dieses Tal werden im Frühsommer die Schafherden auf die höheren Weiden getrieben.
Noch einigermaßen intakt.
Eindrücke einer kargen und dennoch faszinierenden Bergwelt.
Morgens um 9:30 Uhr noch solch einen Mond.
Diesen Weg bin ich übrigens mit Vollbesetzung im Auto hoch gegurkt. Hat Spaß gemacht, mit dem kleinen Hyundai!
Ziegenherd am gegenüberliegenden Berghang.
Natürlich gibt es dort auch Menschen, sehr freundliche, sehr herzliche Menschen. Auffallend, was die Leute in den Sommerdomizilen am Meer teilweise so übergewichtig sind, haben die Menschen in den Bergen eher weniger. Ich habe kaum dicke Leute dort getroffen.
My favorit! 95 Jahre alt, macht täglich seine Gymnastik und lässt sich einmal die Woche im Krankenhaus durchchecken, auch wenn er eh nix hat!
Auf einer Forellenzuchtanlage.
Unterwegs.
Mit der Bande hier hatte ich besonders viel Spaß!Bild auf Couch vor`m Kuhstall!
Und ohne die Racker.
Feuerstelle um Tee zu kochen.
Der hat´s wohl hinter sich.
Kurdische Distel.
In unserem Domizil gab es auch einen kleinen Silas. Entweder hat er gepennt oder an meinen Beinen und Füßern herum geknabbert. Die Hühner hat er auch mit Vorliebe gejagt..... achja, der kleine Kangal liebt Schuhe!
Interessant war auch der Besuch eines Friedhofs.
Am Eingang ein Strauch, an dem die Angehörigen Bänder für die Toten binden, damit Diesen ein unbeschwertes Dasein im Jenseits gesichert ist.
Ältere Grabmale.
Bitte aufstehen und das Bild von etwas weiter anschauen.
Markt. Es ist eindeutig eine Vorliebe für getrocknete Obst und Nüsse zu erkennen.
Getrocknete Tomaten.
Und Bienen! Es gibt dort soviele Bienen, die hängen da auch an Bäumen herum! Einfach so!
Ganz in der Nähe gibt es auch Wasserfälle. Leider fließt dort längst nicht mehr soviel Wasser herab wie früher. Die Landwirtschaft zweigt vorher schon einiges ab.
Nach 4 Tagen voller interessanter Eindrücke ging es dann auch schon wieder zurück.
Ein paar letzte Bilder.
So, ich denke, das reicht wohl für´s Erste. Ich hoffe Euch hat dieser kleine Ausflug etwas gefallen. Ich werde jetzt noch weiter Bilder sichten, da habe ich Beschäftigung für die nächsten Tage.
Ergebnis 1 bis 20 von 27
Baum-Darstellung
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21.09.2012, 00:36 #1
Von der türkischen Ägäis ins Ost-anatolische Hochland
Gruß
Diethelm
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