Also das mit der ölverklebten Spirale,die sich dadurch " verkürzt",und somit einen knackigen Vorgang generiert ist prinzipiell schon richtig. Dazu muß aber das "zuviel an Öl" irgendwo herkommen, das ist bei einer Uhr, die seit 14 Jahren kein frisches Öl gesehen hat alles andere als wahrscheinlich. Ob bestimmte Tragegewohnheiten eine Uhr vor- oder nachgehen lassen kann man so pauschal nicht sagen, da ja beschleunigende UND verzögernde Faktoren auf die einwirken. Und daß eine Uhr mit einem so schlechten Schmierungsstatus, wie es nach 14 Jahren der Fall sein wird prellt würde ich auch sicher nicht in Erwägung ziehen, selbst wenn man noch andere Gründe als eine verölte Spirale hinzuzieht. Ausserdem erzeugt eine prellende Unruh einen sehr viel stärkeren Vorgang als hier beschrieben.

Eine sichere Ferndiagnose kann auch ich nicht stellen, aber ich würde mal vermuten, wenig bis gar kein Öl mehr an den Lagern des Räderwerks, dem Gang (zwischen Gangrad und Paletten), sowie keine nennenswerte Schmierung mehr im Unruhlager. Ergo keine saubere, konstante Kraftübertragung, erhöhte Reibung am Gang, somit hohe Auslösungskräfte, schwacher Impuls, hohe Reibung im Stoßsicherungslager. Niedrige, inkonstante Amplitude. Dies führt an einem Werk mit freischwingendem System ohne Rücker klassischerweise zu beschriebenem Vorgang. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Adriano22