Was Neues im Hause Lasky. Und mal wieder aus heiterem Himmel, weil, eigentlich bin ich ja mit Messern durch. Genau wie mit Uhren…
Wenn aber ein honoriges Mitglied der Nachbar-Community, mit dem man schon einige feine Deals durchgezogen hat, eine Ankündigung zu einem Sale fallen lässt kann man auch noch so durch sein - hilft alles nix, da muss Mann/Opfer zugreifen.
Und so ist heute ein RaidOps Centauro CF zu meiner schneidenden Ansammlung hinzugestoßen.
RaidOps ist eine vom Koreaner Kim Nam Deuk im Jahr 2006 gegründete Firma, welche mit handmade Fixed u. a. für das südkoreanische Militär und Self Defense-Tools begann. Handarbeit findet dort mittlerweile nicht mehr statt; die nach wie vor eigenen Entwürfe werden von externen Herstellern in die Realität umgesetzt. Im Falle des 2016 gelaunchten, von Daniel Noh designten Centauro von Viper Tecnocut in Maniago/Italien.
Das Messer wiegt trotz seiner 22,1 cm Länge (offen) nur ca. 134 Gramm. Ergebnis der verschwenderischen Verwendung von Titan und Carbon. Geschlossen kommt es auf 13,7 cm.
Blickfang ist die Formgebung des Griffstücks aus 4 mm Titan auf der Lock-Seite, 5 mm Titan-Backspacer und der 4 mm starken Carbon-Schale, welche in den Grundzügen an das Emerson Stealth (ECA Knife Of The Year 2018) erinnert.
Kantig, großzügig angefast, mit vielen Ausfräsungen und Details, an denen sich das Auge festhalten kann.
Darauf ein der Form des Griffs folgender, nur in dieser einen Position montierbarer Titan-Clip mit gelasertem RaidOps-Logo. Selbst ohne den Clip ist das Centauro - der Name leitet sich von einem italienischen 8x8-Radpanzer aus den 1990er Jahren her - dank der ausladenden Platinen fast 13 mm breit.
Am Buttend befinden sich ein prominenter, ca. 5 mm über das Griffstück hinausragender Glasbrecher aus Stahl sowie eine längliche Lanyard-Öse.
Die fein satinierte Flachschliff-Klinge in Sheepsfoot-Clippoint-Mixtur besteht aus Böhler-Uddeholm N690Co (wg. des 1,5%igen Zusatzes von Kobalt), welcher hier auf 57-59 HRC gehärtet ist. Sie läuft in von Tecnocut entwickelten, gekapselten Kugellagern und lässt sich sowohl flippern wie auch mit den Daumenpins öffnen.
Die spezielle Lagerung soll angeblich eine gewisse Einlaufzeit von ein- bis zweihundert Öffnungsvorgängen benötigen, bevor die Sache so richtig geschmeidig läuft. Der Wunsch nach Beschleunigung dieses Vorgangs durch Herumfummeln an der Achsschraube wird direkt per aufgelaserter Warnung abgebürstet: „Firmly fixed bolt – Do not adjust“ steht da auf dem Griffstück.
Mein Exemplar scheint die Einlaufphase entweder schon hinter sich zu haben oder ist besonders liebevoll justiert worden; sehr viel geschmeidiger geht´s jedenfalls kaum.
Die Klinge ist 9,2 cm lang, 4 mm stark und verriegelt per Framelock. Ein mit zwei Schrauben fixiertes Edelstahl-Insert wirkt einem Sticky-Lock entgegen.
Die Verarbeitungsqualität kann sich sehen lassen. Die Komponenten sind exakt und passgenau zusammengesetzt. Die Torx-Schrauben kommen wertig daher und fügen sich sauber in die ihnen zugedachten Versenkungen ein.
Die Verriegelung ist akustisch gut wahrnehmbar; Klingenspiel nicht vorhanden. Der Kraftaufwand zum Lösen des Framelocks ist schön niedrig und obwohl der Lockbar nur minimal vorsteht und keine extra Zahnung aufweist gut tast- und bedienbar. Die Klinge landet genau mittig im Griffstück.
Abzüge in der B-Note gibt es für das Carbon. An den ausgefrästen und angefasten Stellen sind kleinere Ausbrüche sichtbar, wenn man gaaanz nah ran geht. Ausgefranst ist das Material aber nirgends.
Trotz des Fehlens jeglicher Swedges und Jimpings liegt der koreanische Überraschungsangriff (i. e. die Bedeutung von „RaidOps“) ordentlich in der Hand. Hier zeigt sich, wofür die ganzen Ausfräsungen und die kantige Form gut sind. Auch der großzügige Choil trägt seinen Teil dazu bei.
Ganz viel Licht, nur wenig und dazu noch subjektiver Schatten: auf den ersten Anblick hin hätte ich eine weniger brave Klingenform für einen Folder dieses Stils passender gefunden. Z. B. Droppoint mit Recurve, American Tanto oder einen richtig deftigen Nightmare Grind. Das war aber nur der erste Eindruck. Je länger ich mit dem Centauro herumspiele desto besser gefällt mir die Form. Geht ja immerhin in Richtung Reverse Tanto…
Ansonsten wäre die Verwendung eines pulvermetallurgischen Stahls für die Klinge ganz nett gewesen. Aber was soll´s…Mr. „No. 1 Hard Used Knives In The World“ Ernest Emerson klöppelt schließlich auch sehr gerne mit 154CM herum…
Quelle Infos: knife-blog.com
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Baum-Darstellung
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04.05.2024, 19:21 #11Lasky
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