Danke für das sehr reflektierte review. Find ich klasse, dass Du Dich auch kritisch dort äußerst, wo Kritik angebracht ist. Die Versuchung ist ja immer groß, sich mit aller Gewalt seine eigene Kaufentscheidung nochmals abzusegnen. Kennen wir alle Du hast die Kritikpunkte in Summe dann eher fast als sympathisches "non-mainstream" zusammengefasst. Ich bin da etwas rigoroser. Ein Messer ist ein Werkzeug und zuverlässige Funktion und zwar nicht so, dass bei Gebrauch sich das Messer selbst beschädigt (siehe Anschläge der Daumenpins an den scales) oder den Träger hinsichtlich handhabung Besonderheiten abverlangt, stehen für mich jenseits jeder Diskussionswürdigkeit. Wer kein Taschenmesser bauen kann, weil die Fachkompetenz fehlt, der sollte es bleiben lassen oder nochmals die Schulbank drücken.

Diese Materialschlachten bei foldern, mit 5mm Wandstärke bei den scales, mindesten 5mm Klingenstärke und einer Klingenachse im LKW-Achsen-Durchmesser haben vor einigen Jahren unglücklicherweise Einzug gehalten, besonders durch einen Herrn Medford. Die haben meiner Meinung nach alle nicht verstanden, dass bei einer Konstruktion mit beweglichen Teilen, wie bei einem Taschenmesser, die Materialstärken der obigen Bauteile eine völlig untergeordnete Rolle spielen und es primär auf das Beherschen der Toleranzen ankommt. Die müssen maximal klein sein. Denn wie die Natur ja zeigt, können Bäche irgendwann Canyons bauen. Will sagen, durch schlechte Toleranzen arbeiten Teile gegeneinander oder sich ineinander und dann geht's kapputt. Die 5mm Titan-Schale wird nicht brechen und die 6mm Klinge eher auch nicht. Last but not least und dann höre ich schon auf, das Thema mit dem Splint und der Klingensicherung haben sie sich bei Extrema Ratio "ausgeliehen".

Meine rein persönliche Meinung dazu.

Viele Grüße,
Stefan