Liebes Rolex-Forum,
in den letzten Tagen wurde mehrfach über das Kaliber Beta 21 der Rolex Ref. 5100 diskutiert und ich möchte daher gerne einige Unklarheiten beseitigen. Zufälligerweise trage ich heute übrigens meine Omega Constellation mit Beta 21 Kaliber. Leider habe ich momentan wenig Zeit, daher nur einige kurze Bemerkungen:

Der Quartz des Beta 21 schwingt mit einer Frequenz von nur 2 hoch 13 = 8192 Hz (heutzutage üblich: 2 hoch 15 = 32768 Hz). Aufgrund des hohen Stromverbrauches der damaligen Schaltungen sind allerdings nicht 13 sondern nur 5 elektronische Teilerstufen auf 256 Hz möglich gewesen, um eine Batterielebensdauer von ca. 12 Monaten zu erzielen. Es wird daher aufgrund der fehlenden restlichen 8 Teilerstufen ein Schwingmotor mit einer Frequenz von 256 Hz verwendet, der dann über ein Zahnrad mit 256 Teilungen und ein Klinkensystem das Räderwerk antreibt. Aus diesem Grund läuft der Sekundenzeiger kontinuierlich und das Werk summt mit einer Frequenz von 256 Hz. Vielleicht wird daher oft behauptet das Werk sei ein Stimmgabelkaliber, was aber nicht der Fall ist. Das Beta 21 ist übrigens kein rundes, sondern ein rechteckiges Werk, daher die seltsamen Bauformen der Uhren.

Zusammenfassend gilt:
Die Uhren mit Kaliber Beta 21 sind definitiv Quartzuhren. Das Beta 21 ist kein Stimmgabelkaliber.

Das Beta 21 wurde in einer Arbeitsgemeinschft (C.E.H.) Ende der 60er Jahre entwickelt und daher nicht nur von Rolex und Omega, sondern auch z.B. von Patek Philippe, IWC, Jaeger etc. verwendet. Das Kaliber war ein technologisches Meisterwerk, aber ein kommerzielles Desaster. Bei Gelegenheit werde ich einen ausführlicheren Beitrag (auch mit Fotos) zum Beta 21 Kaliber schreiben und die interessanten Hintergründe und die genaue Funktionsweise dieses Werkes näher erläutern.

Viele Grüße
Matthias