Ah, hätt' ich beinahe vergessen!
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07.02.2012, 23:12 #1ehemaliges mitgliedGast
Gleich auf ZDF: Rudi Assauer "ich will nicht vergessen"
Heute morgen im Frühstücksfernsehen schon einen Ausschnitt gesehen. Das hat mich etwas geschockt.
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07.02.2012, 23:28 #2
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07.02.2012, 23:52 #3
Tragisch, ja. Aber das Leben war noch nie fair.
Gruß Peter
"The only true currency in this bankrupt world, is what you share with someone else when you're uncool."
-Lester Bangs
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07.02.2012, 23:58 #4
Hart! Man kannte ihn nur als harten Malocher, als Spieler wie als Manager.
Und nun?Gruß aus der Domstadt
Achim
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08.02.2012, 00:46 #5"Wenn deine Abwesenheit sie nicht interessiert, dann hat deine Anwesenheit niemals etwas bedeutet!"
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08.02.2012, 01:31 #6
Robby, hast du den Film ganz gesehen?
Welch Abstellgleis?
Rudi A. musste auf Grund "gewisser Umstände" sein eigenes Haus verlassen, in die kleinere Wohnung seiner Tochter ziehen,
und eigentlich sollte man Demenzkranke ja in einer für sie gewohnten Umgebung lassen, also muss da einiges vorgefallen sein. (leider)
Seine Tochter übernimmt eine sehr große Aufgabe, was ich bewundere, meine Hochachtung
ein starker Bericht, auch die Nachfolgesendung im ZDF über die Volkskrankheit Alzheimer war sehr informativ
Mannihttp://i55.tinypic.com/29cm2hc.jpg
http://i53.tinypic.com/adokk4.jpg
wovon haben Männer eigentlich vor 1963 geträumt?
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08.02.2012, 07:42 #7
Moin,
leider ist das Schicksal aller anderen Betroffenen nicht weniger tragisch, auch wenn diese nicht durch Printmedien und Ferneshen tingeln.
Und, JA, mir ist schon klar, dass das immer so ist - manchmal nervt es halt.
Und, JA, ich kenne auch das passende Zitat, dass Stalin zugeschrieben wird.
G.
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08.02.2012, 08:09 #8
Ich bin da sehr gespalten. Einerseits Hochachtung vor allen, die damit in Berührung kommen und damit leben müssen, sei es, selber krank sind, sei es, helfen. Betroffenheit, es gibt einfach gemeine Krankreiten, vor denen wir alle nicht gefeit sind. Andererseits sind im Moment Assauer und das Thema auf allen Kanälen, Tag und Nacht. Wie vor ein paar Monaten Gabi Köster. Erst Jahrelang nichts sagen, dann gerichtlich gegen Leute vorgehen, die verständlicherweise spekulieren, plötzlich aber auf Werbetour fürs Buch (Köster). Ich habe das Gefühl, dass die Medien ganz gerne mal private prominente Leiden im Betroffenheitsfernsehen ausschlachten bis zum Geht-nicht-mehr. Und ich weiß nicht, inwieweit die direkt betroffenen das fördern, selber möchten, gar verkaufen, oder ob es am Ende ein Selbstläufer wird, den die Betroffenen nicht mehr steuern können, obwohl sie es vielleicht gerne würden... Wie gesagt, ich bin da sehr gespalten.
77 Grüße!
Gerhard
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08.02.2012, 08:30 #9
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08.02.2012, 09:07 #10
Tja, eine TV-Sendung, bei der Oma Plöschke morgens um 2 an der Haustür kratzt und ihren vor 10 Jahren verstorbenen Karl
suchen will, ihre ausgelaugten Angehörigen morgens mit einem 'Wer sind sie?' begrüßt oder die wirtschaftliche Not, die oft
dahinter steht, will ja keiner sehen...
Ich zweifele daran, dass mit diesem Tabu-/Witze-Thema in absehbarer Zeit aufgeklärt umgegangen wird.
Verdrängungskünstler überall. Die persönliche (unterschwellige) Angst lässt grüßen.Schöne Grüße, Marcus
"Sind Sie vielleicht auch divergent, mein Freund?"
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08.02.2012, 10:26 #11
Gerhard, ich kann Dir und Deinem Beitrag da auch nur vollkommen zustimmen, ich bin da auch gespalten.
Dem "gemeinen" Bürger bringt es nur insofern was, als er sieht, dass es auch die Prominenten treffen kann. Aber ich habe auch vermehrt den Eindruck, dass mit der Betroffenheit dann auch Geld und Aufmerksamkeit verdient wird.
Wichtig ist, den pflegenden Angehörigen Respekt, Unterstützung und Hochachtung von uns und auch von der Politik zu geben.
Beste Grüße, Heinrich
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08.02.2012, 10:32 #12
[QUOTE=Smartass;3301373]
..Ich zweifele daran, dass mit diesem Tabu-/Witze-Thema in absehbarer Zeit aufgeklärt umgegangen wird.
QUOTE]
Marcus, aber gerade diese Öffentlichkeit, die Assauer hier mit dem Film und seinem Buch erreicht, und damit eine große Aufmerksamkeit schafft, meinst nicht das dies ne Chance ist, dass sich in dieser Richtung Tabu/ Witze () sich doch was verändert.
Gerhard, der Fall Köster und Assauer ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar
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wovon haben Männer eigentlich vor 1963 geträumt?
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08.02.2012, 10:42 #13
Ich sehe das sehr ähnlich wie Gerhard und auch gewisse Parallelen. Natürlich sind alle Fälle - ob jetzt ein prominenter oder ein Normalbürger betroffen ist - tragisch, aber eine gewisses G'schmäckle an Sensationsgeilheit drängt sich mir permanent auf. Bis vor ein paar Tagen hieß die Sau "Burnout", die durchs Dorf getrieben wurde, jetzt ist's Alzheimer...
Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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08.02.2012, 12:50 #14
Rossi, das ZDF begann mit Film vor 1 1/4 Jahren, meinst da dachten die schon dran, was gerade Febr. 2012 so IN ist?
..und ich glaube nicht, das Assauer zu den Armen gehört
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08.02.2012, 13:19 #15
Respekt, dafür dass zu Zeigen...Demenz ist doch immer noch tabuisiert, wer wenn er nicht persönliche Erfahrung hat, weiss was Demenz für den Betroffenen und die Angehörigen bedeutet...
Martin
Everything!
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08.02.2012, 16:09 #16
ich habe es Ulrich, meine Schwiegermutter leidet seit ca. 8 Jahren an Alzheimer
Sie hatte über 25 Jahre ein großes Wäschegeschäft in einer kleineren Stadt in der Nähe von Stuttgart
JEDER kannte Sie in der Stadt, weil jeder brauchte mal ein Nachthemd oder ein BH, bzw Stützstrümpfe und Prothesen, Sie war eine herzensgute Schweizerin, da gabs da mal Prozente, bzw. dort ein kleines Geschenk, wurde immer gern genommen.
Irgendwann begann die Krankheit, Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit..
und warum ich das hier jetzt überhaupt schreibe:
die Oma lief dadurch natürlich öfters im Ort rum, ging mit Leuten mit, welche Sie einfach noch leicht im Hinterkopf abgespeichert hatte, verbunden mit einer bestimmten Emotion, kaum einer ging sozial mit Ihr um, wir bekamen damals viele Anrufe, warum wir Sie nicht in ein Heim geben, Sie hätte beim Einkauf gestört und weitere herrliche () Argumente.
In der ganzen Kleinstadt gab es vielleicht 4-5 Leute die der Situation angepasst mit ihr umgingen. (zu meiner Überraschung 2 Polizisten!)
..und darum finde ich jegliche Aufklärung im TV angebracht, in welcher Form auch immer.
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08.02.2012, 17:12 #17
Es geht nicht einmal darum, dass man darüber spricht, aber man hat wirklich den Eindruck, dass sich die Sender mit sog. Expertenmeinungen erst mal gegenseitig übertrumpfen wollen. Edel fände ich es dann wenigstens, wenn sie das Geld, was sie damit einnehmen, dem unterbezahlten Pflegepersonal zukommen ließen, statt nur den eigenen Gewinn zu maximieren.
77 Grüße!
Gerhard
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08.02.2012, 17:43 #18
- Registriert seit
- 21.06.2011
- Beiträge
- 46
Ich find´s grundsätzlich positiv, dass wir uns hier und andere sich aufgrund dieses Beitrags damit auseinandersetzen.
Und auseinandersetzen heisst für mich in erster Linie nicht nur über Demenz zu sprechen, sondern es auch wirklich
wahrzunehmen, als Krankheit und als Problem.
Fakt ist, dass Demenz in meinem jungen Leben, bisher glücklicherweise keinerlei Rolle spielt und ich bis dato, keine echte
Vorstellung von dem Krankheitsbild hatte (gut klar Vergesslichkeit über die man gerne schmunzelt). Aber der Moment an dem
Assauer in der MemoryKlinik sitzt und nicht weiss in welchem Jahr er lebt, geschweige denn Jahreszeit, Monat oder welcher Tag es
ist hat mir die Sprache verschlagen. Und das ist erst das Anfangsstadium.
Auch die Einblendungen auf denen er die Ziffern auf einer "Uhr" einzeichnen sollte, woran er scheitert, ist tragisch. Zunächst erkennt man im
Laufe der Monate leichte Fortschritte und dann ist alles wieder weg, ..
Ich kann sagen, dass für mich dieser TV Beitrag gewirkt hat und meine Sicht auf das Thema Demenz zumindest für den Moment verändert hat,
nicht mehr und nicht weniger.
Zum Schluss.
Ob dement oder nicht. Assauer ist ein großer. Eine Figur die ich vermissen werde.Geändert von NicolasLouis (08.02.2012 um 17:45 Uhr)
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08.02.2012, 17:56 #19
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08.02.2012, 17:58 #20
Mei, Demenz ist ne Wohlstandskrankheit. Die Leute werden immer besser versorgt und somit immer älter. Und anders als beim Körper, den man liften, mit Ersatzgelenken und -organen ausstatten kann, geht das beim Gehirn halt nicht, dieses unterliegt dem ganz normalen Verfallsprozess. Tragisch im Einzelfall, aber sicherlich nichts neues und ungewöhnliches mehr, unsere Generation kann sich schon mal daran gewöhnen, das immer öfter im Elternkreis und später im eigenen Kreis zu erleben. Aber es ist eine Krankheit, mit der man durchaus leben kann, wenn man sich drauf einstellt. Wie segensreich, wenn man nicht mehr auf die Uhrzeit angewiesen ist und das Tagesgeschäft komplett aus dem Kopf hat. Man fragt sich mitunter, wer der Kranke ist.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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