Der Thread hat ne interessante Eigendynamik; und nur noch recht wenig mit Stephens Eingangsstatement zu tun.
Markt und Nachfrage werden tatsächlich durch Hypes gesteuert; zumindest empfinde ich das so. Andere Auswüchse, die Stephen beschreibt, habe ich bisweilen noch nicht zu Gesicht bekommen, da ich mich bisher, was alte Uhren angeht ausschließlich auf das Forum beschränkt habe und hier ein sehr angenehmer und fairer Umgang miteinander gepflegt wird.
Angesichts Stephens Post, der die dunklen Seiten dieses Marktes darstellt, wird dies auch weiterhin so bleiben.
Nun, wie verhalte ich mich - und jetzt spreche ich nur für mich selbst als absoluter Vintage Rook mit null Tiefgang in der Materie - auf der Suche nach der (Vintage) Uhr meines Verlangens, das sich leider nicht mehr abstellen lässt?
Erstens übe ich mich in Geduld; wirklich viel Geduld, denn die Uhr die ich eigentlich will, habe ich noch nicht....
Weiterhin schränke ich mich bei der Berücksichtigung von Angeboten auf einen sehr sehr kleinen Kreis von Leuten ein, bei denen ich überhaupt einen Kauf in Betracht ziehe. Hier wird es schon schwierig; da jetzt Vertrauen im Spiel ist.
Dieses Vertrauen wird auch noch durch ein ziemlich zweifelhaftes Medium - das Internet - hergestellt. Wer weiß schon, was von dem, was im Netz steht, real ist oder nicht?!?
Ich bin nach einigen Jahren reiner "Netzmitgliedschaft" dann einfach mal auf ein Treffen gegangen; nicht mit dem Hintergrund, gute Quellen für Uhren zu finden, sondern um Gleichgesinnte zu treffen und mich über mein Hobby zu unterhalten. Hier werden dann aus Avatarbildern Menschen.....letzendlich Freunde, die man selten aber immer wieder gerne trifft.
Dieses Netzwerk und das Gefühl von Vetrauen und Zusammengehörigkeit helfen mir, meine Kaufentscheidungen zu treffen.
Ich denke, das steht sehr im Gegensatz zu Michi's Aussage wonach nur Wissen vor Fehlern schützt, da sie logischerweise nur wissentlich begangen werden können.
Dazu kann ich nur sagen, dass ich mit dem Vetrauen, das ich bisher den Membern, von denen ich gekauft habe (Und das sind sehr sehr wenige), in keinster Weise enttäuscht wurde.
Klar, ein theoretisches Risiko bleibt, da man in keinen Menschen reinschauen kann; dennoch halte ich mich nicht für leichtsinnig.
Meine Welt funktioniert auf diese Art; in freier Wildbahn gehe ich nicht mit einem Taschenmesser auf Löwen- oder Bärenjagd. Das überlasse ich den Profis und kaufe mein Filet im Supermarkt, darauf vertrauend das auch drin ist, was auf der Packung steht.