Der MF der X100 ist eigentlich alles andere als unpräzise. Er ist vielleicht etwas "gewöhnungsbedürftig", aber bei "angepasster" Vorgehensweise sehr effizient.

Ich arbeite folgendermaßen:

Zunächst Kamera auf MF und dann das Fokusfeld aussuchen, das scharf gestellt werden soll.
Anschließend ein kurzer Druck auf die Navigationssteuerung und der ausgewählte Bereich wird auf dem Monitor formatfüllend und damit stark vergrößert dargestellt.
Dann ein kurzer Druck auf die AFL/AEL-Taste. Dadurch wird der Autofokus kurz eingeschaltet und automatisch vorfokussiert, was der finalen maximalen Schärfeabbildung schon sehr nahe kommt.
Anschließend wird am Objektiv manuell maximal scharf gestellt.

Und dabei muss man nicht sehr viel drehen, sondern nur das letzte Quentchen an maximal möglicher Schärfe einstellen. Geht alles sehr schnell und ist auch sehr präzise.

Die Idee von Fuji, kurzzeitig den Autofokus im manuellen Betrieb verwenden zu können, um schnell im „richtigen“ Bildbereich zu landen, finde ich geradezu genial. Vereinfacht und beschleunigt die ganze Sache doch ungemein.

Ich glaube, die Fuji-Ingenieure haben sich etwas bei ihrer "Neuinterpretation" eines MF gedacht und durch die auf den ersten Blick etwas lang gewählte Übersetzung am Objektiv (die Feineinstellung) kann man einfach sehr genau den besten "Schärfepunkt" ermitteln.

Viele Grüße

Uwe

P.S.
Die neue Sony RX1 macht es übrigens fast genauso wie die X100.
Bei der RX1 gibt es die Fokusart "DMF". Das ist eigentlich Autofokus. Dreht man aber nach der Fokussierung bei halb gedrücktem Auslöser die manuelle Feineinstellung am Objektiv, so wird das Fokusfeld auch im Monitor vergrößert dargestellt und man kann die finale Schärfeeinstellung manuell vornehmen. Besonders schön wird das Ganze dann noch vom sog. "Focus peaking" unterstützt, bei dem die Schärfen Kontrastkanten durch farbige Linien angezeigt werden.