Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. #1
    Gesperrter User
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    283

    "Unerwartet" einer von euch - lange Story :-)

    Liebe Rolex-Träger,

    jetzt bin ich einer von euch. Nach einem absolut "witzigen" Verlauf.
    Ich merke gerade, dass meine "private Vorstellung" ganz schön lang geworden ist.
    Ich hoffe, dass ich in einem solchen Forum, wo alle irgendwann mal erfolgreich wurden und hoffentlich in ähnlicher Situation waren wie ich, sich noch ein wenig in die Lage zurückversetzen können.
    Den ersten zitierten Teil könnt ihr überspringen, wenn ihr das Blabla nicht lesen wollte.

    Natürlich möchte ich mich gerne vorstellen: Ich bin derzeit 25 Jahre alt und seit 8 Jahren IT-Unternehmer.
    Ich habe immer anständig verdient - habe dafür aber auch jede freie Minute gearbeitet.
    Vor ca. einem Jahr habe ich eine sehr wichtige Sache begriffen und mein Geschäftsmodell umgestellt: Die Wertschöpfung erfolgt jetzt nicht mehr aktiv durch meine Arbeit, sondern ich habe mein Geschäft skalierbar gemacht. Dadurch habe ich von einen auf den nächsten Monat meinen Gewinn vor steuern verzehnfachen und meine aktive Arbeitszeit auf 1/5 kürzen können - und dies auch langfristig.

    Jetzt gingen die "Probleme" los: Was macht man von heute auf morgen mit SO viel Geld, wenn man sowieso schon immer viel Geld hatte und damit glücklich war. Ich habe meinen Lebensstandard erst einmal gar nicht angepasst. Ein wirkliches dickes Auto (Porsche Cayenne, 1 Jahr alt) fuhr ich bereits vorher und dies reicht mir mehr als aus. Außerdem bin ich realistisch genug um zu wissen, dass der Geldsegen genau so schnell wieder beendet sein kann - obwohl es derzeit keine Anzeichen dafür gibt.
    Nachdem ich mich einige Monat "zurückgelehnt" habe (ich hatte ja schließlich meine seit 8 Jahren gesteckten Ziele erreicht), habe ich meine Arbeit wieder aufgenommen. Ich habe mir neue Ziele gesteckt, welche natürlich höher liegen als der derzeitige Stand.

    Und auf einmal hat sich meine Arbeitsweise geändert. Habe ich früher (wie beschrieben) die Wertschöpfung selbst geleistet so bestand meine Arbeit auf einmal nur noch aus Networking. Ständig treffe ich mich mit Personen, welche irgendwelche Partner- oder Kundenfirmen repräsentieren und ebenfalls auf der "hohen Welle" schweben.

    Was habe ich dabei gemerkt? Kleider machen Leute! Ich kleiner Junge, der beim Einkaufen manchmal nach dem Ausweis gefragt wird (ein wenig übertrieben), möchte Geschäfte im 6-stelligen Bereich abschließen.
    So leid es mir tut: Es besteht hier keine Möglichkeit allein durch Fachkompetenz zu überzeugen. Die Fachkompetenz können viele Leute haben - ohne wirklich jemals in dem Bereich Geld verdient zu haben.
    Mein Auto hilft mir hier zum Teil weiter. Trotzdem musste ich, ob ich wollte oder nicht, meinen Kleidungsstil ändern.
    Von Jeans-Hose und Polo-Shirts änderte es sich also zu Jeans-Hose mit lockerem Hemd und Sacko. Die Fingernägel immer ordentlich. Aber: Was fällt auf?
    Jeder Geschäftspartner fährt nicht nur ein dickes Auto, hat nicht nur schöne und teure Klamotten an, sondern trägt auch eine dicke Uhr - und schauen im Laufe des Gespräches immer in einem scheinbar unbemerkten Moment auf meine Uhr.
    Also war meine Entscheidung gefallen: Eine teure Uhr musste her.
    Einerseits als Belohnung für mich selbst (ich habe mir von dem On-Top-Geld bisher nichts gekauft, was ich mir nicht auch ohne das Geld gekauft hätte), andererseits zum Markieren des neuen Lebensabschnitts, andererseits um meinen "ersten Eindruck" wieder 2,3% positiver zu gestalten.

    Ich fing also an dieses und andere (markenneutrale) Uhren-Foren zu durchwühlen.
    Viele Uhren gefielen mir. Aber je größer die Auswahl wurde, desto unsicherer wurde ich mir. Preislich wollte ich mich anfangs nicht über 2.500 € - später nicht über 3.000 € bewegen.
    Ich ging aus Spaß noch zu dem örtlichen Uhren- und Rolex-Händler und schaute mir einige Modelle an. Da war die Auswahl schon nur auf Rolex-Uhren beschränkt. Ein echtes Kaufinteresse war überhaupt nicht mehr da. Die gezeigten Uhren gefielen mir alle nicht wirklich.

    Es gibt eine einzige Uhr, die ich aus "früherer" Zeit kenne: Das ist die Pepsi-Rolex. Die finde ich super hübsch und wollte diese eigentlich ungesehen kaufen. Voller erschrecken teilte mir der Rolex-Händler mit (ihr nennt ihn wohl Konzi), dass es diese Uhr nicht mehr gibt. Sie wurde von der GMT Master II abgelöst. Leider hat er die nicht vor Ort.

    Vom Katalog Bild her gefiel mir die GMT Master II sehr gut. Ich verabschiedete mich und fragt salopp ob sie mich denn mal kurz anrufen können wenn sie die Uhr vor Ort haben.
    Echtes Kaufinteresse war hier überhaupt gar nicht mehr mitschwingend. Die Uhr kostete über 5.000 € - 2.500 € war mein anfängliches Limit.

    Am Freitag rief mich der Konzi an: "Ihre bestellte Uhr ist eingetroffen. Und ich habe eine super Nachricht für Sie: ab 01.09. ist sie 10% teurer."
    Das soll eine super Nachricht sein? Ich müsste bis spätestens Samstag kommen, ansonsten ist die Uhr definitiv weg. Es gibt angeblich noch 5 Leute, die sie sofort kaufen möchten.

    Ich laufe am Samstag also durch die Stadt und hatte das Thema Rolex schon längst vergessen. Durch Zufall komme ich bei dem Konzi vorbei - 10 Minuten vor Feierabend.
    "Schatzi. Wir müssen noch mal hier rein. Ich will mir nur kurz die Uhr anschauen."

    Gesagt - getan. Wir gehen also rein und treffen auf 3 Personen: Einem Mitarbeiter (vielleicht der Sohn?), eine Dame (vielleicht die Frau vom Chef?) und dem Chef selbst.
    Ich stelle mir vor - der (nennen wir ihn einfach) Sohn holt die GMT Master II. Im Lager höre ich laut und deutlich eine Diskussion:

    Chef: "NEIN! Die soll nicht verkauft werden."
    Frau: "Doch! Die war bereits vor 2 Wochen zurückgelegt. Der Kunde kriegt die noch."

    Der Sohn kommt mit der Uhr nach vorne - der Chef und die Frau diskutieren weiter lautstark.
    Der Chef rennt schließlich mies gelaunt an mir vorbei - ohne mich eines Blickes zu würdigen oder guten Tag zu sagen.

    Der Sohn bedient mich hervorragend - nimmt mich ernst.
    Dies geht mir nicht überall so. Mercedes-Benz hat mich vor einem Jahr nicht ernst genommen als ich einen ML kaufen wollte - dann wurde es ein Cayenne.

    Ich musste mich sofort entscheiden: Der Preis gilt nur noch bis 31.8. - und ab Montag gehört sie einem anderen Kunden.
    Gute Verkaufstaktik - kenne ich eigentlich bisher aus allen Autohäusern, Fitnessstudios, Küchen- und Möbelhäusern und sonst wo her.

    So.
    Und dann kam der Augenblick: Immer noch kein ernsthaftes Kaufinteresse zu haben, die Uhr in der Hand haltend, sage ich zu dem freundlichen Herr:

    "Ich nehme das Ding und hole sie nach meinem Urlaub ab."
    Dieses Problem, dass ich morgen für 2 Wochen in den Urlaub fahre, kam nämlich erschwerend hinzu.

    Meine Frau schaute ganz ungläubig. Ich zahlte 5.000 € "an" (das war leider das Tageslimit meiner Kreditkarte) und verließ den Konzi-Shop.
    Zitterend stolperte ich durch die Fußgängerzone und sah nicht so gut situierte Menschen auf der Straße herumsitzen und um ein paar Cent betteln. Gut ging es mir gestern nicht - den ganzen Tag nicht.

    Nach einer Nacht bereue ich die Kaufentscheidung auf der einen Seite nicht und freue mich.
    Die andere Seite sagt mir aber ganz deutlich: Du hast eine Uhr für 5.000 € gekauft welche die eine einzige Sache, die sie können muss nicht anständig kann: Die genaue Zeit anzuzeigen. Das macht eine Uhr auf dem Kaugummiautomaten nämlich besser + genauer.

    Die Uhr hole ich wie gesagt in 2 Wochen ab und werde dann umgehend Bilder nachliefern.
    Freuen würde ich mich hier über ein paar Meinungen wie ihr damit umgegangen seid als ihr auf einmal nicht mehr zur Mittelschicht gehörtet, sondern ein wenig darüber wart.
    Und trotzdem noch in eurem "alten Leben" mit den alten Freund lebt, die das in einem Jahr verdienen was ihr in einer Woche mit weniger Arbeit verdient.

  2. #2
    Freccione
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    Erstmal willkommen. Aber, so ganz verstehe ich das Problem das hier geschildert wird nicht. Du berichtest ganz selbstverständlich von Deiner Erfolgsstory, und jetzt macht Dir der Kauf einer "lumpigen" 5000 Euro Uhr dir Kopfzerbrechen? Das hätte doch dann schon der Kauf des Cayenne auslösen können. Zumal, wenn DU in einer Woche ca. 30000 Euro verdienst, das rechne ich jetzt mal hoch aus deinem letze Satz, wo is das Problem?
    Gruß, Christian
    ------------------------------------------

  3. #3
    Datejust Avatar von ditz
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    Herzlich willkommen hier im Forum, Alfred!

    Sich für die GMT II C entschieden zu haben, war eine sehr gute Entscheidung. Ich selbst besitze sie seit 2 Jahren und kann mich an ihr immer noch nicht satt sehen.
    Zu deiner Anregung, auf den letzten Absatz deiner Vorstellung Bezug zu nehmen, kann ich leider nichts beitragen, denn ich war, bin und werde wohl immer Mittelschicht beiben.
    16030, 16613, 116710 - wo soll das noch enden?

  4. #4
    Gesperrter User
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    Irgendwo halt!
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    Der Threattitel "Unerwartet" einer von euch muss aufgrund eines Missverständnisses entstanden sein: Dieses Forum ist kein Millionärsklub. Auch wenn einige hier mehr Kohle haben, als sie jemals ausgeben können - weil sie es erarbeitet haben oder von Papi erbten - so würde ich mal annehmen, dass die meistens Members hier sind, weil sie einen Fetisch für mechanische Uhren haben.

    Ich selbst oute mich nicht zu einer Schichtzugehörigkeit, denn das finde ich ein bisschen albern. Aber ich bin auch schon ein wenig älter als du, und vielleicht spielt das eigene Selbstverständnis aufgrund der materiellen Verhältnisse mit anfang 40 nicht mehr so die Rolle wie mit ende 20.

    Das du dir Gedanken über die Menschen am Strassenrand nach dem Kauf einer Luxusuhr machst finde ich gut. Das zeigt doch, das du trotz Kohle noch zur Empathie fähig bist. Und das unterscheidet dich sicherlich von vielen begüterten Menschen die ich kenne. Trotzdem bekomme ich bei manchen deiner Formulierungen irgendwie das Gefühl, dass sich das in den nächsten Jahren ändern könnte...

    Ach ja, wie fühle ich mich mit meinen Kronen: Je länge ich sie habe und je mehr es werden, desto normaler wird der Zustand. Und ich freue mich jeden Tag wie ein kleines Kind über meine Uhren, und ehrlich gesagt habe ich mich noch nie dabei ertappt, eine umgeschnallte Uhr als Status Symbol zu begreifen.

  5. #5
    Yacht-Master
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    2.251
    Hey,

    Glückwunsch zur Rolex! Aber wenn du die doch schon mit Kreditkarte gezahlt hast, warum nicht gleich mitgenommen und umgemacht? Ne Rolex im Urlaub zu tragen is doch das beste!
    Ne teure Uhr wolltest du haben, haste jetzt auch. Stahlmodelle sind gute Einsteiger, preislich kannst du noch andere Grenzen erreichen. Schlechtes gewissen? Bettler hätten ohne deinen Kauf auch schon gebettelt... Aber das ist ein anderes Thema für mich.

    Zur Mittelschicht gehöre ich trotz meiner Rolex immer noch. Das hat damit nicht viel zu tun. Viele auf meiner Arbeit juckt es kaum einen was ich im moment für ne Uhr trage oder Auto ich fahre. Ich halte sie denen ja auch nicht direkt unter die Nase. Stolz darf man trotzdem darauf sein!

    Viele Grüße
    Geändert von NOmBre (29.08.2010 um 11:12 Uhr)
    Gruß,
    Dominik

  6. #6
    Daytona Avatar von bonkers
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    Mittelschichtler






    Gruß
    Henning

  7. #7
    Double-Red
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    Ich finde, du bist geradezu geschaffen für eine Rolex Uhr!

  8. #8
    Submariner Avatar von Stereo
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    Oh je oh je, ich glaube da ist jemand im falschen Forum gelandet! Mit Uhrenfan hat das ja nichts zu tun! Einziger Grund für dich eine Rolex zu tragen ist das Statussymbol - ts, ts! Im übrigen - warum erzählst du uns Deine Firmengeschichte - na ja, wen's interessiert!

    Liebe Grüße Stefan
    Grüße Stefan

  9. #9
    Mil-Sub Avatar von newharry
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    Aus den letzten Beiträgen können wir schon schließen in welche Richtung dieser Thread abdriften wird ... und darum machen wir an dieser Stelle einmal zu ... aus der Sachverhaltsdarstellung kann auch so jeder seine Schlüsse ziehen ...
    Harald

    "All the world's a stage,
    And all the men and women merely players."

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