Ich bin kein Experte, aber die Temperatur (inklusive Frequenz/Hoehe der Schwankungen) ist ja letztendlich der einzige Faktor, der den Gang beinflussen kann.
Alle anderen Parameter sind ja gleich (Lage des Werke; Luftfeuchtigkeit, da die Werke wasserdicht sind, etc...)
Was meinst du mit Passivitaet? Werden die Uhren im Winter seltener getragen?
Wurden die Messungen sofort durchgefueht, oder hat man den Uhren eine "Einlaufphase" (einige Aufzugszyklen) nach der Winterpause gegeben?
Moderne Oele verharzen zwar nicht mehr permanent, aber sie benoetigen immer noch einen "Yield stress"; d.h. anfangs muss eine hoehere Kraft aufgewendet werden, um sie duennfluessiger/homogen/schmierfaehiger zu machen.
Gruss,
Bernhard
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25.11.2010, 23:41 #1
Kälte, und monatelanges Schläfchen beeinflussen Gangwerte?
Bin gespannt was die Uhrmacherspezis unter Euch dazu meinen:
Folgendes Verhalten neulich beobachtet:
Uhren die lange (5-6Monate) im Safe lagen alle mal voll aufgezogen...und einige gingen merklich schneller (+2 bis 8 sek mehr) als vorher, alles schön im Excell dokumentiert.
Tendenz ist eher so dass die Vintage Modelle (Rolex und non Rolexmodelle) dieses Verhalten aufzeigten (obwohl einige 28800 Schwinger darunter waren), wobei es egal war ob frisch vom Service oder schon länger keines gesehen.
Welchen Grund hat diese veränderte Gangverhalten zu Grunde? Lange Passivität? Kälte? (Wobei das relativ ist, selten unter 0 Grad). Moderne Öle sollten ja nicht so anfällig sein gegen beide Umstände...
Freue mich über Euer Feedback.Grüsse,
Laohu
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26.11.2010, 05:07 #2
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26.11.2010, 08:19 #3
Mit Passivität meine ich dass die Uhren wenn sie im Safe liegen nicht bewegt werden. Winterschlaf halt
. Die Uhren wurden nach ca 20 min bei Zimmertemperatur voll aufgezogen und alle 12 Std gemessen.
Mich würde eher interessieren ob längere Kälteperioden wie eben beschrieben die Gangabweichung permanent bleibt, also sprich bis zum nächsten Ereignis wie Magnetfeld oder abermals starker und längerfristigen Temperaturschwankung.Grüsse,
Laohu
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26.11.2010, 13:32 #4
Wenn es am Oel liegt, dann wird die Gangabweichung nicht permanent bleiben und der Effekt ist reversibel. Es kann jedoch einige Zeit dauern, bis man zur urspruenglichen Ganagabweichung zurueckkehrt.
Der Grund dafuer ist, dass das Oel in den Lagersteinen nur recht langsam wieder vermischt wird. Ausserdem kann das Oel durch die lange Lagerung in der gleichen Position nicht mehr gleichmaessig verteilt sein.
Gewisse Schmierstoffe werden bei bei tiefen Temperaturen zaehfluessiger (Temperaturabhaengigkeit der Viskositaet) und koennen sich in einer Phase (geordnete Anordnung der Molekuele) anordnen. Dies wird jedoch meistens bei extrem tiefen Temperaturen (<10 C) beobachtet.
Wie gesagt, ich bin kein Uhrmacher, aber ich arbeite berufsbedingt mit Schmierstoffen. Ich wundere mich dennoch ueber die Gangabweichung, welche auch nicht mit meiner Hypothese ueberzeugend erklaerbar ist.
Gruss,
BernhardGeändert von RBLU (26.11.2010 um 13:35 Uhr)
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26.11.2010, 16:08 #5— Roland —
20 % auf alles!
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26.11.2010, 20:49 #6
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27.11.2010, 07:16 #7
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