Baufinanzierung - Kreditunterlagen

Eine Frage an unsere Bankexperten und Häuslebauer:

Wir haben Ende 2006, Anfang 2007 unsere Baufinanzierung bei der Raiffeisenbank abgeschlossen.
Wir bereits an anderer Stelle erwähnt, sind wir mit den ausgehandelten Konditionen auch zufrieden.
Die monatlichen Zinsen und Tilgungen werden seit damals pünktlich und ohne Probleme jeden Monat bei uns abgebucht.
Eine Sache stößt mir aber jedes Jahr um diese Zeit wieder auf:
Die Bank schreibt uns an und fordert zur "Vervollständigung ihrer Unterlagen" unseren Einkommensteuerbescheid und die kompletten Geschäftsabschlüsse von meiner Frau und von mir.
Ich habe mal gemotzt und bekam als Antwort, dass sei so Vorschrift, man müsste sich absichern.
Mich würde Eure Erfahrung interessieren. Ist es so üblich, dass von Selbstständigen jedes Jahr ein Striptease verlangt wird?
Was würde oder könnte denn passieren, wenn mal ein Jahreabschluss schlechter ist, als im Jahr davor, alle Zahlungen aber natürlich weiter brav geleistet wurden und werden?
Ich denke z.B. an die kommende Zeit mit der neu eingestellten Vertretung meiner Frau bzgl. Nachwuchs.

Ich werde aus den Bankern einfach nicht schlau :ka:.

Ist normal nach Basel....kenn ich auch, also machen....schlechtere Zahlen vor Übersenden kommunizieren, fertig.

Ist normal und in der Regel wandert es nur zu den Akten, solange Du zahlst werden solche Unterlagen nicht überbewertet

Wie Michi schon schreibt, das ist normal seit Basel II.

Der Handlungsspielraum bei den richtigen Bankern (ich spreche jetzt nicht von den Investmentzockern) hat sich in den letzten Jahren stark reduziert.

Allerdings hätte man dir das besser kommunizieren können.

Normal ist das schon, klar. Basel II ist hier fix.

Trotzdem erstaunlich das ganze.... ein "big fish" im Investment Bereich kann Mega Geschäfte tätigen und versenken ohne sich scheinbar die Unterlagen eingeholt zu haben. Bei nem "mini Kredit" wird die Sache wasserdicht gemacht.

Ich finde das noch garnicht mal so schlecht. Intelligente Kreditvergabe kommt allen Bankkunden zugute, bringt ja nix, wenn die Kohle ohne Kontrolle unters Volk gebracht wird.

Was regt mich dieser Striptease auf! :motz: Jedes Jahr aufs Neue.


Letztes Jahr habe ich mir geschworen: Diesmal nicht.

Ich habe auf die ersten 3 Erinnerungen nicht geantwortet.

Dann rief mein Sachbearbeiter an. :D

"Sie sind verpflichtet der "Offenlegung der wirtschaftlichen Verhätnisse" nachzukommen."
"Mache ich nicht."
"Müssen Sie aber."
"Was passiert mir wenn nicht? Kündigung des Vertrages? Sehr gerne, können Sie heute noch fertig machen. Ich löse sofort ab. Alles."

Seitdem ist Ruhe. :supercool:

Natürlich kann ich die Banken verstehen, es gibt genug schwarze Schaafe. Aber mich ärgert das sowas von, das kann ich gar nicht sagen. Und wenn ich kann und in der Lage bin mich dagegen zu wehren dann mache ich das weiterhin.

Wenn bei der privaten Baufinanzierung die Rahmenbedingungen stimmen, gibt es bei uns eine Erstprüfung und aus. Was sollen wir auch jährlich Häuslebauer dürfen, die ihre Raten bringen :grb:? 99 % fallen vom Betrag her nicht unter die KWG Grenze.

Ganz anders bei gewerblichen Finanzierungen...

Als Häuslebauer: Frag doch mal höflich nach, auf welcher Grundlage die Unterlagen jährlich angefordert werden. Bei der Begründung KWG darfst Du dann laut lachen. Interne Bestimmungen des jeweiligen Instituts sollten für Dich nur relevant sein, wenn vertraglich vereinbart. Mit genügend Fett auf der Kette bietet sich natürlich die Nummer von Mr. Porsche an ;).

den wollen Sie von mir auch jedes Jahr, bin nicht selbständig und Beamter ;)

Ja kenne ich.

Ist hier genau so.

Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum ich den teilweisen Rückzug aus dem aktiven Unternehmertum gewählt habe.

Banker sollten sich anschauen, wie Ihr Kunde gestrickt ist.

Immer nur nach Schema F handeln, verdirbt halt weitere Geschäfte

Hat mit Basel II nix zu tun - i.d.R. auch nix mit § 18 KWG, es sei denn Du hast ne fette Hütte und die auch noch vollfinanziert. Diese beiden Sachverhalte werden aber immer als Argument vorgeschoben. Wenn im Kreditvertrag nix drinsteht von jährlicher Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse, na dann :twisted: Hab auch einiges finanziert, aber bei mir weiß kein Banker wieviel ich verdiene.

Es hat schon was mit 18 KWG zutun.

Zwar verlangt 18 KWG erst ab einer Grenze von 750 T€ verbindlich den Stripptease -
allerdings fordert die Bankenaufsicht (Bafin und Bundesbank) auch unterhalb dieser Grenze , dass sich die Banken die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Kunden offenlegen lassen - begründet wird dies mit den Gepflogenheiten eines gewissenhaften Kaufmanns.

Hierbei hat die einzelne Bank allerdings einen Ermessenspielraum.
Dieser Ermessensspielraum wird zumindest bei uns durch die externe
Wirtschaftsprüfung penibel überprüft und Verstösse dagegen
sind alles andere als witzig und führen recht schnell dazu, dass in
Einzelfällen die Ordnungsmässigkeit der Geschäftsführung in Einzelfällen
in Frage gestellt wird.

Und daher verstehen die wenigsten Banken bei den Offenlegungspflichtungen Spass.

Der Banker hat heute auf erneute Nachfrage die Anforderung auf ein Minimum reduziert - vermutlich hat er gemerkt, dass ich mich bei Euch hier ein wenig kundig gemacht habe :D.

Außerdem meinte er, wir sollten uns mal zusammensetzen und die eine oder andere Modifikation durchsprechen, da ja momentan das Zinsniveau noch niedriger ist als bei unserem Abschluss 2007.
Er will vermutlich darauf raus, dass wir ab Oktober in unbegrenzter Höhe sondertilgen können.
Somit könte man das Ding sauber beenden und von den niedrigeren Zinsen profitieren.
Wobei wir uns ernsthaft überlegen, die Sache durch eine Sondertilgung zu beenden.
Selbst wenn wir jetzt 2,5 % angeboten bekommen ist dies immer noch mehr, als man aktuell aufs Tagegesgeld bekommt.

diese tatsache wird wohl immer so sein! :gut:

Zitat:

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Wobei wir uns ernsthaft überlegen, die Sache durch eine Sondertilgung zu beenden.
Selbst wenn wir jetzt 2,5 % angeboten bekommen ist dies immer noch mehr, als man aktuell aufs Tagegesgeld bekommt.

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Du hast Liquidität in Tagesgeld gebunkert und kannst evtl. ein Darlehen, das steuerlich wohl nicht relevant und mit 4-5% verzinst ist sondertilgen ? Was überlegst da noch ? Ne bessere Rendite gibt´s nur in Sirtaki-Anleihen :op:.

Zitat:

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Original von gumpsaar
Es hat schon was mit 18 KWG zutun.

Zwar verlangt 18 KWG erst ab einer Grenze von 750 T€ verbindlich den Stripptease -
allerdings fordert die Bankenaufsicht (Bafin und Bundesbank) auch unterhalb dieser Grenze , dass sich die Banken die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Kunden offenlegen lassen - begründet wird dies mit den Gepflogenheiten eines gewissenhaften Kaufmanns.

Hierbei hat die einzelne Bank allerdings einen Ermessenspielraum.
Dieser Ermessensspielraum wird zumindest bei uns durch die externe
Wirtschaftsprüfung penibel überprüft und Verstösse dagegen
sind alles andere als witzig und führen recht schnell dazu, dass in
Einzelfällen die Ordnungsmässigkeit der Geschäftsführung in Einzelfällen
in Frage gestellt wird.

Und daher verstehen die wenigsten Banken bei den Offenlegungspflichtungen Spass.

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So genau nehmen es einige Banken nicht.
Ich kenne einen Fall, da hat die Volksbank einem mit 3 Seiten negativer Schufa incl. mehrfacher EV, ein Konto mit Dispo und einen Ratenkredit von 20k gegeben. Ok, der Mensch zahlt in kleinen Raten seine Schulden und tilgt den Kredit brav.

Zitat:

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Original von Agent0815
Hat mit Basel II nix zu tun - i.d.R. auch nix mit § 18 KWG, es sei denn Du hast ne fette Hütte und die auch noch vollfinanziert. Diese beiden Sachverhalte werden aber immer als Argument vorgeschoben. Wenn im Kreditvertrag nix drinsteht von jährlicher Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse, na dann :twisted: Hab auch einiges finanziert, aber bei mir weiß kein Banker wieviel ich verdiene.

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Glaubst Du :D

Zitat:

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Original von fiumagyar

Zitat:

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Original von Agent0815
Hat mit Basel II nix zu tun - i.d.R. auch nix mit § 18 KWG, es sei denn Du hast ne fette Hütte und die auch noch vollfinanziert. Diese beiden Sachverhalte werden aber immer als Argument vorgeschoben. Wenn im Kreditvertrag nix drinsteht von jährlicher Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse, na dann :twisted: Hab auch einiges finanziert, aber bei mir weiß kein Banker wieviel ich verdiene.

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Glaubst Du :D

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Nee - das weiß ich :dr:

Wir "müssen" auch jedes Jahr mit der Bilanz der GmbH und unseren privaten Steuererklärungen bei der Raiba vorsprechen.

Klar nervt es, aber dafür haben wir ein recht gutes Rating und so immer wieder Chancen auf einen neuen Kredit zu guten Konditionen bei Bedarf.

Ist halt das Spiel!

Das ist ja der Grund für das Problem. Der R-L-X-Unternehmer braucht 3 Bilanzen. Die erste für die Bank muss gut aussehen, die zweite fürs Finanzamt schon wesentlich schlechter und dann noch ne ganz schlechte, um die Ehefrau zum Sparen anzuhalten, damit mehr Kohle für die neue Krone übrig bleibt :D

Die ganz schlechte können wir uns sparen - weil: Die Frau bin ich!

Hallo

Die Sparkasse wollte von uns einmal unseren Jahresabschluss sehen.
Und das, obwohl wir gar keinen Kredit laufen haben 8o

Mein Vater ist in geschäftlicher Hinsicht eigentlich sehr ruhig
und kümmert sich sonst nie um die Bankgeschäfte - nach dem Schreiben
aber schon.
Nach seinem Anruft dort, wird mit Sicherheit nie mehr eine Bilanz
verlangt werden...

Gruß
Andreas

Zitat:

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Original von Relax1
Die ganz schlechte können wir uns sparen - weil: Die Frau bin ich!

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Nee echt, wär ich bei dem Vornamen nicht drauf gekommen ;)