Original von Andreas
Zitat:
Original von Tom
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine wirklich ausführliche und wie ich finde sehr interessante Antwort.
Sind Dir denn schon Uhren bzw. Uhrwerke untergekommen, bei denen Du die "neuen" Qualitätsstandarts feststellen konntest ?
Du schreibst, dass die Qualitätskontrollen zurückgeschraubt wurden bzw. werden - was bedeutet das konkret für ein Werk ? (Höhere Gangabweichungen, grossere Gefahr eines sich lösenden Rotors, etc. ???) Auf was muss sich der Rolex Käufer von Morgen einstellen ?
BTW - Eigentlich muss das doch ein Fest für Euch Uhrmacher sein, wenn Rolex Uhren eher defekt sind. Die Reperaturen werden doch entweder vom Kunden oder von Rolex (während der Garantiezeit) bezahlt.
Siehst Du Tom,
deswegen wäre ich gerne Modelleisbahnverkäufer oder Spielzeug-Dicounter, weil neben den geringen Betriebskosten und den Aushilfskräften die als Fachpersonal ausgegeben werden, richtig was hängen bleibt, denn die Spannen die oben genannt werden stimmen bei der angegeben Umsatzgröße so nicht ganz und für unsere Branche ist das was übrig bleibt etwas geringer, da wir sehr hohe Nebenkosten haben...
u.a. eben auch diese Nebenkosten, das wir häufig Serviceleistungen gratis in der eigenen Fachwerkstatt machen, um eben solche Qualitätsmängel, die der Hersteller zu verantworten hat, für unsere Kunden eben ausbügeln, auch wenn wir die Ersatzteile , falls benötigt, gratis von Hersteller bekommen, bleiben die Arbeitskosten an uns hängen und was Arbeits- bzw. Personalkosten sind, wissen die meisten. Auch die Hersteller, deswegen sparen die sich auch auf unsere Kochen gesund, denn strenggenommen, wenn wir als Wiederverkäufer die Uhren den Servicewerkstätten der Hersteller zu senden würden, würden die a) überfordert sein mit der Flut an Gratisleistungen und die realen Reparaturen würde sehr lange dauern zum Nachteil der Kunden und des Profits und b) der Endverbraucher müsste auch noch die Portokosten tragen zumindest für eine Hintour zum Hersteller, denn diese Kosten deckt nicht die Garantie ab und meistens ist es ja so, das die Uhr irgendwo billig gekauft wirde und den Service soll dann ein anderer kompetenter Betrieb machen...natürlich gratis...
Nein wir reiben uns nicht die Hände über die Profitgier der Hersteller, denn wir müssen diesen Unfug derer Schlampigkeit ausbaden und es wirkt sich mehr negativ auf unseren guten Namen aus, als auf den Namen der Hersteller, denn wir als Menschen und damit natürlich auch als Kunden, richten unseren Ärger und unsere Entäuschung gegen den den wir packen können, sprich den der greifbar ist...und das sind wir an der Front...ich habe aus diesem Grund schon eineige Firmen aus dem Sortiment einfach weggekeult. Gnadenlos, denn das brauche ich nicht und meine Kunden auch nicht... und Tom, auch bei Rolex u.a. hochpreis Anbietern ist nicht alles Gold was glänzt, was aber auch normal ist, denn es gibt kein perfektes Produkt nur die Ausreißer dürfen nicht gravierend zunehmen und wenn ja, dann ist Eile geboten dieses zu ändern...
Mal ein Zitat eines schweizer Uhrmachers der mit über 70 Jahren noch aktiv ist und eine Menge Wissen hat..."bei Rolex exestiert doch auch nur noch der Name..."
Und das von einem Traditionalisten...
Mein Fazit ist: Man sollte die Lobesglocke auf Rolex mal auf die für sich richtige Höhe hängen und das mal ganz real von allen Seiten betrachten, dann hat man ein Produkt, man hängt am Fliegenfänger der Konzis oder Rolex direkt und kauft sich für sein Geld in Abhängigkeiten ein die nur hohe Folgekosten haben, obwohl man weiß, das eigentlich jeder Uhrmacher diese Werke reparieren kann und sogar jeder zweite Asiat sie super kopieren kann und das jeder Spinner möglichst ein Original für billig haben will...damit möchte ich so nicht leben, da meine Leidenschaft sich eher nüchtern auslebt, obwohl wissend, dass an jeder Sichtweise immer ewtas hinkt...
Aber ich liebe meine ollen Rolexzwiebeln und ich finde sie gut, aber huldigen werde ich sie nicht, da ich kein Rolexjunger bin...
Eine Gute Zeit wünscht ... Andreas
Eine Gute Zeit wünscht...Andreas