Hallo,
wie ich von der Boutique erfahren habe, wird A. Lange & Söhne die Preise ihrer Uhren zum 01.Mai 2025 um durchschnittlich 4% erhöhen.
Ausgenommen davon sind die Preise der 4 auf der Watches & Wonders vorgestellten Modelle.
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Hallo,
wie ich von der Boutique erfahren habe, wird A. Lange & Söhne die Preise ihrer Uhren zum 01.Mai 2025 um durchschnittlich 4% erhöhen.
Ausgenommen davon sind die Preise der 4 auf der Watches & Wonders vorgestellten Modelle.
… die LP kennt ja eh‘ kaum noch einer „…auf Anfrage“ …
Ja, so wurde es auch am Samstag in der Boutique in München angedeutet. Dafür gab es bei Abholung einer Uhr, die vom Service zurück war, aber nicht einmal ein Service Etui. Nein, nicht einmal mit einem Poliertuch konnte man dienen =( Es war nicht meine Uhr. Ich war nur Begleiter. Aber es war als Fan der Uhren einfach nur traurig.
Preiserhöhungen u.a. bei L&S sind mir mittlerweile vollkommen wurscht. Haben immer weniger mit den Marktpreisen zu tun und ein Neukauf kommt eh schon lange nicht mehr in Frage.
Nach ein wenig Abstand zu Samstag habe ich nur noch Mitleid mit der Mannschaft in der Boutique, Carsten.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass die kurz vor der Aufgabe stehen (reine Spekulation meinerseits). Der Mitarbeiter trug nicht mal eine L&S Uhr, sondern ne Smartwatch. So etwas habe ich bislang noch bei keiner einzigen Marken-Boutique erlebt, auch bei deutlich günstigeren Marken nicht. Da gab es immer „Dienstuhren“.
Zumindest weiß ich jetzt, dass ich für die Abholung meines Datos vom Service eine eigene Reisebox mitbringen muss.
Hmm, da könnte was dran sein, lieber Ralf. Es wird ja schon länger gemunkelt, das ALS selbst eine Boutique in München führen möchte.
Aber auch von denen bekam ich bei Abholung meiner Uhren kein Service Etui. Die Boutique in Berlin hat zwar den Namen bzgl. Interieur schon verdient. Auch die Leute finde ich schon echt in Ordnung. Aber in der Preisklasse sind es eben gerade auch diese Kleinigkeiten, die eine Rolle spielen. Sogar von Rolex bekommt man so'n Etui für den Transport. Von PP bekam ich sogar jedesmal ein verpacktes Ledermäppchen wenn die Uhr mit Kurier angeliefert wurde. Einfach so als kleines Geschenk des Hauses.
Ich wurde neulich von der Boutique in Dresden kontaktiert. 2021 hatte ich das Geschäft besucht und geäußert, welche Modelle mir zusagen. Ich habe nix bestellt! Man sagte mir, eine Uhr (1815 Chrono) sei nun verfügbar und sie würden sich über einen Besuch freuen.
Sehr wertschätzend einerseits. Andererseits kam es mir vor, als würden die verzweifelt nach Käufern suchen. :D In deren Haut möchte ich derzeit nicht stecken. :weg:
Ja, die Anzahl derer, die es sich leisten können und vor allem wollen, so eine Uhr zum LP zu kaufen, die ist wohl eher klein. Das hindert sie jedoch ganz offensichtlich nicht daran, die Preisschraube weiter anzuziehen. Verstehe das wer will.
… „spannend“ … äquivalent zu „teuer“ könnte es in Sachen Service/Wartung/Reparatur werden.
Hier wurden die Preise im Mai 2022 heftigst angehoben (Zeitwerk bspw. von 1,8K auf 4,2K) …
Habe mir heute die Zeitwerk in der Boutique in Berlin angeschaut. Eine Uhr, für die man sich vor kurzem noch "qualifizieren" musste. Kunden wie mir, die ihre Lange Uhren noch beim Konzessionär erworben hatten, wurde sie verwehrt. Nun hätten sie mir die Uhr gern verkauft. Eine tolle Uhr, ohne Frage. Aber eben nicht 95k Euro toll. "Wenn das Geld bis zum 28.5. auf dem Konto von ALS ist" könne ich der Preiserhöhung zu Ende Mai zuvorkommen. Zwischen 5 und 10 Prozent sollen es werden. Angriff scheint die beste Verteidigung zu sein. Verrückte Luxusuhrenwelt!
Zeiten ändern sich
Ich finde die Zeitwerks absolut genial. Noch außerhalb meiner Reichweite und Prio, aber ich würde sie so gerne mal sehen. Gib dir einen Ruck, Carsten. :D
@Carsten: weißt Du, wo die ZW Date dann liegt? Der letzte mir bekannte LP war 120.500. Ich glaube, das war 2023.
Das Lange ohne Richemont nicht überleben könnte ist schon eine steile These. Die Erzählung, dass man mit seinem Geld ein sehr rares Gut erwirbt ist ja in der Luxusbranche weit verbreitet und wird von der solventen Kundschaft gern geglaubt. Das trifft aber sicherlich nur für einzelne Modelle zu. Ich denke schon, dass es Lange auch ohne den Konzern im Rücken schaffen würde. Vielleicht würde die Marke ohne die Vorgaben aus der Zentrale sogar besser dastehen. Es hätte das Management dazu veranlasst, andere Wege zu gehen. Ebenfalls eine steile These. Aber möglich wär's. Insbesondere diese Boutique only Strategie halte ich für fatal. Man wird sehen wie's weitergeht.
Ganz so heftig scheint die PE nicht ausgefallen zu sein. Die Lange1 liegt mit 46,5k nun 4,5% höher. Die 1815 up/down mit 37,6k ebenfalls.
Man enteilt halt immer mehr dem Sekundärmarkt. Ich glaube (und befürchte), dass Lange in den nächsten drei bis fünf Jahren noch weiter crasht - und daran sind sie ganz erheblich selbst schuld. Selbst Vacheron geht da offensichtlich vernünftiger vor…
Was die Preisentwicklung angeht kann ich da (leider) kein Alleinstellungsmerkmal bei Lange finden. Nur hat Lange eben keine 50.000 Uhren, die pro Jahr verkauft werden müssen. Mal schaun wie's weitergeht
Morgen,
was kostet jetzt die Odysseus in Stahl ?
Schau doch bei C24, dann weißt Du es.
Der LP ist bei dieser Uhr unerheblich ,-)
Spannend: es gibt ein (ich denke seriöses) Angebot aus der Schweiz, wo die Stahlodysseus unverhandelt bei knapp 50k liegt. Da kommt noch Steuer drauf, aber ist sicher auch noch etwas Rabatt drin. Damit würde ich fast davon ausgehen, dass die inzwischen gar nicht mehr sehr über Liste liegt.
Ich hoffe ehrlich, dass Lange rechtzeitig die Kurve bekommt. Gerade sieht es wirklich nicht gut aus.
Moin Felix,
In HK wird eine Odysseus für 45k angeboten. Inkl Mwst liegt die dann bei ca 53k.
Und der Listenpreis dürfte nach der PE jetzt bei 40,5 bis 43k liegen.
Meinem Eindruck nach sind die Preise für die Odysseus im Zweitmarkt etwas stärker eingebrochen, als die Preise für die Hype-Modelle bei PP und AP. Aber andererseits ist der Markt für die Odysseus auch deutlich enger und die Uhr polarisiert im Vergleich zur RO und Nautilus. Nicht wenige finden die Odysseus als Uhr nicht so begehrenswert.
Die Odysseus also als Indikator für die Situation von L&S heranzuziehen, halte ich für etwas irreführend - bei aller berechtigter Kritik am Vorgehen der Marke.
Moin Ralf,
um ehrlich zu sein, denke ich, dass die Odysseus noch immer besser läuft als der große Rest bei Lange. Man hat es in den letzten zwei bis drei Jahren geschafft, sich mit einer unguten Mischung aus Preiserhöhungen, Boutique-only und Zwangsbeikäufen aus dem Markt zu schiessen. Das führt, so weit ich das sehe, zu großem Bestand bei den Boutiquen (zu teuer?) und absurden Zweitmarktpreisen. Und das bei gerade mal 4-6.000 Uhren im Jahr.
Aus diesen Fehlern lernt man bei anderen Richemont-Marken schneller, wie mir scheint. Und mich wundert auch, dass ein börsennotiertes Unternehmen hier nicht schneller die Reißleine zieht. Aber wer weiß, vllt. läuft Lange ja bei einem Gewinnrückgang von 70% (bezogen auf alle Richemont-Uhrenmarken) relativ gesehen noch besser als andere Marken? Die Zweitmarktpreise sprechen aber nicht unbedingt dafür.
Zu dieser subjektiven „Wahrheit“ gehört aber auch, dass einige alte bzw. eingestellte Modelle richtig stark performen, darunter etwa die Lumen-Modelle, der legendäre erste Tourbillon oder der erste Datopgraph.
Guten Abend in die Runde,
Ich verfolge die Preise bei Lange natürlich auch schon seit geraumer Zeit.
Für mich (ja, ich bin noch ein Kunde, der für „gute Beziehungen“ mit dem Konzi und für das Wissen, dass meine Uhr auch wirklich neu & und dem Vorbesitzer vom Graumarkt nicht vielleicht schon 2 mal runter gefallen ist) galt lange Zeit, dass ich bereit war einen gewissen Aufschlag für das obige zu zahlen.
Aber mittlerweile sind die Preise von Lange komplett, wirklich komplett dem Sekundärmarkt enteilt.
Schaut euch zb doch den schönen 1815 Jahreskalendar an…bei Lange für 52.900€ zu bekommen (und natürlich sofort lieferbar…).
Auf dem Graumarkt in top Kondition und im Full Set für 33.000€… (und das auch schon länger, also auch bei ca. 40% Abschlag vom LP gibt es keine Nachfrage!).
Natürlich ist mir bewusst, dass diese Problematik aktuell auch andere Marken betrifft (schaut euch Moser&Cie. an oder Girard perregaux), aber ich frage mich, ob L&S mit ihren durchgehenden Preiserhöhungen bei paralleler Erstickung der Nachfrage nicht einen falschen Schritt geht.
Es wäre halt wirklich interessant mal globale Zahlen zu sehen.
Wahrscheinlich kann ein Unternehmen mit so geringen Produktionszahlen so ziemlich jeden Preis für seine Uhren aufrufen und wird immer Käufer finden.
Halt nicht in der deutschen Fußgängerzone.
Würde der Gewinn massiv einbrechen und die Zahlen gegen Null laufen, dann wäre sicherlich schon eine Änderung im Gange. Aber so lange sich da nix tut wird es noch im Rahmen der Vorgaben sein.
Am Ende ist doch eh fraglich, ob der Zweitmarkt ein guter Indikator für das Pricing einer Marke ist. Ein Neuwagen (wenige Ausnahmen) verliert ja auch 50% wenn es vom Hof fährt und keiner Zweifelt das Pricing an bzw. die Hersteller erhöhen trotzdem jährlich die Preise.
Am Ende ist einfach nur die Frage wieviel neue Uhren ALS jedes Jahr in den Markt bringen kann. (Aber die Zahlen wissen wir ja nicht, nehme ich an. ) So lange die Zahl nach oben geht oder die höheren Preise geringere Verkaufszahlen auffangen werden alle glücklich sein.
Viele gut betuchte Lange Kunden kämen gar nicht auf die Idee, eine gebrauchte Uhr oder eine vom Graumarkt zu kaufen. Die gehen zu ihrer Boutique und lassen sich dort verwöhnen. So wie bei der Abholung ihres Bentleys. Denen ist der Preis vollkommen egal. Solange es davon genug gibt ist für Lange die Welt in Ordnung.
Ich bezweifle nur, dass für Lange die Welt in Ordnung ist - jedenfalls in Europa.
Sooo schlimm kann es eigentlich nicht aussehen. Sonst hätten sie den Schmid doch schon ausgetauscht. Sowas geht bei Richmont doch eigentlich ganz fix
Deutschland und Europa sind nicht die Welt. Hat man gestern auch sehr deutlich im TV sehen können: Der Besuch des Bundeskanzlers bei Trump war für die Amis kein Thema. Europa ist da schlicht nicht relevant.
Und für L&S zählt Asien und USA und ggf. noch ein wenig Middle East. Dort sitzen die meisten High Networth Individuals, die weder die Zeit noch die Muße haben, sich ständig mit Preisvergleichen aufzuhalten. Ein gewisses Problem wird nur sein, dass man als globale Marke auch global präsent sein muss. Also braucht es auch Boutiquen in wichtigen Locations in Europa. Was sollten sonst Amerikaner, Chinesen und Japaner denken, wenn sie hier zu Besuch sind und die Marke keine Sichtbarkeit hat? Also unterhält man diese Standorte und subventioniert vermutlich mit Erträgen aus anderen Ländern quer.
Für die Entwicklung auf dem Zweitmarkt sehe ich eigentlich ein ganz anderes Problem: Die Servicepolitik von L&S schadet diesem Segment erheblich. Viele Erstkäufer werden sich oft keinen Gedanken machen über den Service. Irgendwann wird man der Uhr überdrüssig und verkauft sie an einen Händler. Die Serviceintervalle sind dann massiv überschritten und der Käufer hat das Risiko, im Fall des Falles absurde Reparaturkosten plus Teile zu bezahlen. Das Wissen darum nimmt ständig zu, auch durch Berichte in Foren etc. und schreckt ab. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Nachfrage.
Und es treibt Kunden auch aus der Marke raus. Nur aufgrund der Servicepolitik habe ich zwei Uhren nach Glashütte zur Revision gegeben, obwohl beide in perfektem Zustand waren und exakt liefen. Bei beiden waren aber die Serviceintervalle deutlich überschritten. Ich habe wohl Glück gehabt und beide Uhren wurden zum regulären Revisionspreis angenommen. Aber sorry: das sind in Summe immer noch 5000€ für zwei Uhren, die perfekt liefen und ca. 6-8 Wochen in Summe im Jahr getragen werden. Die Freude am Tragen geht mir da leider wirklich verloren und zumindest den Datographen werde ich verkaufen (da nur eine ggf. nötige Reparatur in Glashütte möglich ist). Die L1 bleibt erstmal, da hier auch Wempe noch eine Zertifizierung von L&S hat. Aber final entschieden habe ich mich da auch noch nicht, da es im derzeitigen Umfeld absolut ein Verkaufsargument ist, wenn die Uhr nach der Revision wieder eine Garantie hat.
Insgesamt eine sehr betrübliche Entwicklung. Aber Uhren sollen für mich in erster Linie Freude bereiten.
Zu den Listenpreisen: auch die Entwicklung finde ich persönlich schade, da sich L&S damit aus meiner Gehaltklasse heraus gepreist hat. Aber nachvollziehen und akzeptieren kann ich das und finde es auch richtig, dass L&S den Weg geht. Als ich die Marke Mitte der 90er für mich entdeckte, war die Marke vergleichbar mit BMW oder MB. Dann haben sie sich über Porsche zum Rolls-Royce entwickelt. Mich würde wirklich freuen, wenn sie das erfolgreich erhalten können. Günter Blümlein hätte es verdient, dies von seiner Wolke beobachten zu können. Und vielleicht kann er ja ein wenig "göttliche Eingebung" von oben zu Richemont schicken, über ein neues Top-Management nachzudenken :bgdev: