Gibt es hier unter uns evtl. jemanden, der ein kaputtes Gewinde im Gehäuse wiederherstellen kann?
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Gibt es hier unter uns evtl. jemanden, der ein kaputtes Gewinde im Gehäuse wiederherstellen kann?
Welches denn ?
Berechtigte Frage. 16610T Gehäuse.
Ich glaube, Udo wollte wissen, welches Gewinde kaputt ist :D
Meinst Du das Gewinde des Bodendeckels oder das der Krone?
Boden oder Tubus ? ;)
Edith sagt Nico war schneller
Ihr merkt, dass ich keine Ahnung davon habe. :ka: Ein Freund bat mich um Unterstützung bei der Auffindung.
Gehäuse und Gehäusedeckel.
Das hängt STARK vom Zustand des Gewinde ab... ich repariere immer wieder die Gewinde im Gehäuse und am
Boden habe gerade im Moment zwei Panerai Gehäuse wieder hergestellt bei denen der Hersteller diese ersetzen
wollte...! Aber es lässt sich eben nicht jedes Gewinde wieder herstellen! :op:
Danke euch, für die Rückmeldungen. :gut: Ich werde den Freund mal bitten, ein paar Bilder zu machen. Evtl. hilft dies dann weiter.
Mich würde interessieren, wie das überhaupt funktionieren soll mit der Herstellung eines Kronengewindes bzw Bodengewindes am Gehäuse (?) Ich dachte bislang, dass das grundsätzlich gar nicht möglich ist, schon alleine dann wegen dem Thema Dichtung usw.
Es wäre super, wenn hier jemand einmal etwas zur Aufklärung posten könnte.
Lieben Dank und Gruß
Robert
Gibt es nicht in der Größe aber generell kann man mit Helicoil Gewinde wieder herstellen oder im Extremfall aufschweißen und neu schneiden, wird aber beides wohl eher nicht bei Uhrengehäuse gemacht, möglich ist aber viel.
In etwa so ist die Situation...Es handelt sich um Musterbilder aus dem Netz
Anhang 253918
Anhang 253919
Und kann auch das Gewinde , in welches der Tubus eingeschraubt ist, repariert werden ? Wie funktioniert das dann technisch ,so filigran wie das gearbeitet ist ?
VG
Robert
Also Robert wenn du im Zusammenhang mit einer Armbanduhr das Tubusgewinde als besonders Filigran bezeichnest
kannst Du dir sicher nicht vorstellen wie z.B. die Gewinde für die Reguliergewichte in den Unruhreif kommen...! :)
Das Tubusgewinde ist ein schnödes Feingewinde, je nach Modell 2, 2,5 oder 3mm, und kann, wenn noch möglich, ganz simpel
nachgeschnittenen werden.
:dr:
Beim Nachschneiden wird doch dann Material abgetragen (?) Wie passt dann wieder der Tubus rein, so dass er fest sitzt und auch dicht ist ?
VG
Robert
Es kommt eben immer STRAK auf den Zustand des Gewinde an... wenn, wie es oft der Fall ist, nur die Gewindeflanken
In Mitleidenschaft gezogen wurden kann ein nachschneiden die Flanken wieder „freiräumen“ und auch „aufrichten“.
Da der Tubus eh zusätzlich mit Loctite gesichert und mit einer Dichtung zum Gehäuse versehen ist werden die auch fast
immer wieder Dicht.
Anderenfalls kann natürlich auch aufgeschweißt, neu gebohrt und Gewinde geschnitten werden.
Lieben Dank für die Erklärung. Habe es mir nicht vorstellen können, dass das so möglich ist.
Ich glaube allerdings fast, dass sich Rolex hier keine große Arbeit machen wird und eher ein neues Gehäusemittelteil dann verkauft.
VG
Robert
Macht ja auch Sinn aus deren Sicht, was glaubst Du den was mehr Arbeit macht, die beschriebenen Schritte oder eine Neuproduktion, der Materialpreis st ja zu vernachlässigen.
Die Uhrmacher die es anbieten, stehen ja dann im Wettbewerb zu den Koaten für ein neues Gehäuse von Rolex, dann sieht die Rechnung schon anders aus.
Hallo,
heute habe ich von der technischen Abteilung / Rolex Köln die Auskunft bekommen, dass bei defekten Gewinden grundsätzlich das Gehäusemittelteil ersetzt und nicht repariert wird.
Bei dem Qualitätsstandard bei Rolex hätte ich mir auch ehrlich gesagt nichts anderes vorstellen können. Schon gar nicht, dass eine Hülse in ein nachgeschnittenes Tubusgewinde eingelassen wird, damit der Tubus wieder aufgeschraubt werden kann.
VG
Robert
Wenn ich Steffen richtig verstanden habe, werden in den Tubus auch keine Hülsen eingelassen.
Hast du gerade so ein Problem oder hast du Rolex aus reiner Neugier dazu kontaktiert?
Reine Neugier. Bei einem Kunden von mir wurde dessen Uhr einmal so repariert ( glaube, bei einer Sinn-Uhr ). Da hat es mich interessiert, wie das bei Rolex gelöst wird - Austausch. Fertig. 😀
44er Nummer auf dem Ersatzcase ist jedoch stark wertmindernd und im Austausch so teuer wie ne neue ordentliche Sinn.
Dann lieber eine Reparatur
Eine Reparatur kann dann jedoch nicht bei Rolex direkt vorgenommen werden, da dort lediglich ausgetauscht wird.
Im Fall der Fälle würde ich persönlich auch eher ein neues Gehäusemittelteil haben wollen. Bei einer Reparatur hätte ich Bedenken, dass der eingeschraubte Tubus dann nicht mehr richtig fest sitzen könnte, da durch ein Nachschneiden das Gewinde im Gehäuse „weiter“ wird. Ich vermute, dass es Rolex auch um das Thema Haftung bei Feuchtigkeitsschäden nach einer Reparatur geht, daher grundsätzlich der Tausch.
In unserem Forum scheint so ein Fall wohl noch nicht vorgekommen sein, zumindest habe ich noch nichts darüber gelesen.
VG
Robert
Eine Rolex Uhr, bei der das Gewinde für den Kronentubus defekt ist, habe ich erst einmal gesehen. Bei einem Gehäuse von Ebay für rund 100 Euro für Bastler. Um sowas hinzukriegen, muss jemand inkompetentes unfachmännisch an der Uhr rumgemurkst haben, da kann es eigentlich keine gute Uhr mehr gewesen sein, die behandelt man normalerweise mit Respekt weil man weiß was die wert sind. Und wenn schon jemand so rumgemurkst hat, das das Gewinde hin ist, dann hätte ich allergrößte Bedenken, in welchem Zustand sich der Rest der Uhr befindet. Ebenso,,wenn das Gewinde durch Korrosion beschädigt sein sollte. Das Feingewinde des Rückdeckels kann schon eher mal einen Schlag abbekommen, wenn jemand mit wenig Gefühl und ohne das richtige Werkzeug den Deckel schräg eindreht. Wenn das aber nicht mit brutaler Gewalt weit reingedreht wurde, kann man das mit viel Gefühl und einer ruhigen Hand mit einer ganz dünnen Diamantscheibe auf dem Technikerhandstück nacharbeiten, ich rede jetzt nicht von Dremel und den billigen Aufsätzen aus dem Baumarkt. Das sind Dinge, die ein älterer, erfahrener Uhrmachermeister, der das Handwerk von der Pike auf gelernt hat, scgnell und günstig hinbekommen sollte.
Diamantscheibe und Technikerhandstück am Deckelgewinde? Das bezweifle ich stark.
Wenn jemand den Deckel beim Einschrauben etwas verkantet hat und das Innengewinde im Gehäuse nur geringfügig verformt hat ( Ein Gewindegang, kleiner Winkelsektor), kann dies schon mit dem Feinmechanikerhandstück und einer dünnen Formscheibe nachgearbeitet werden.
Bei auch nur etwas größeren Beschädigungen ist dieser Weg wenig zielführender Murks. Dann hilft nur noch die Feinmechanikerdrehbank mit Gewindestahl und geschlossener Schlossmutter. Im Extremfall mit vorherigem Aufbringen von Material (Schweißen). Da wird´s dann gerne ein bisschen teurer...
Grüße, Schnauzer
....und vermutlich nicht mit dem guten Oystersteel 🙃
904l kann man erwerben ;)
Klugscheißermodus [on]
Dieser legendäre Oyster Stahl 904L hat die DIN Werkstoffnummer 1.4539. Für die Älteren unter uns: X1NiCrMoCu25-20-5. Und die wirklich EIngeweihten wissen, dass Schweisszusatzwerkstoffe nicht immer identisch zu den Werkstückwerkstoffen sein müssen.....
Klugscheißermodus [off]