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Ein paar Gedanken zur 116710 oder: kann man Percy wirklich glauben?
Guten Tag,
fernab anderer, wichtiger Themen, die uns an diesem Wochenende beschäftigen, möchte ich heute etwas über eine Uhr schreiben.
Diese Uhr ist besonders, weil sie a) von Percy vor einigen Jahren intensiv vorgestellt wurde und b) jetzt mir gehört.
Damals hat Percy einen vorzüglichen Bericht über drei Uhren geschrieben, ich meine, das waren die Yachtmaster, die Deepsea und die Daytona. Als Vergleichsuhr zog er damals die GMT Master II hinzu, die irgendwie nix besonders gut oder schlecht gemacht hat. Er sagte damals in seiner Zusammenfassung etwas wie "die Uhr ist perfekt". Oha.
Nun haben der Percy und ich ja nicht immer den gleichen Geschmack:D , aber ein wenig vertraue ich ihm dann doch.
Und so kam vor zwei Wochen die GMT ins Haus, von Alessandro perfekt eingestellt, einmal angelegt und seither nicht mehr abgelegt.
Das ging irgendwie sofort los: die Uhr saß so perfekt am Arm, nicht zu fest, nicht zu lose, gerade so, daß sie sanft in beiden Richtungen über den Handgelenksknochen rutscht.
Als typische 6-stellige kommt sie technisch-kühl daher: eine dominante, unverwüstliche Keramiklünette definiert satt die überschaubare Größe der Uhr, wie gewohnt eingerahmt von den Hemdsärmelfresserzacken. Die Lünette zeigt die Zahlen von 2 bis 22, die 24 wurde durch ein Dreieck ersetzt, das im Gegensatz zu den Taucheruhren keine Perle trägt und somit nachts auch nicht leuchtet.
Die Verarbeitung der Keramiklünette ist schlicht perfekt ausgeführt, eine absolut gleichmäßige Platinbeschichtung der freigelegten Zahlen erfreut mich genau so wie das butterweiche "Schaltgefühl", wenn die Lünette gedreht wird. Ein sauberes Einrasten, und die Lünette ist eine Stunde weitergestellt.
Die Keramiklünette ist auch in blau/schwarz lieferbar, aber dieser Farbkontrast spricht mich nicht so sehr an, daher die Wahl der schlicht-schwarzen Version.
Das Uhrglas ist flach ausgeführt und steht ganz knapp über der leicht konischen Lünette hervor. Das Glas ist nicht entspiegelt und dennoch deutlich durchsichtiger als das gewölbte Glas der Deepsea, die sich ja manchmal beim Fotografieren sehr zickig anstellt.
Nein, hier trifft ein flaches Glas auf ein glänzendes, tiefschwarzes Blatt, auf dem sich die Zeiger bei ihrer Arbeit spiegeln.
Auch bei der GMT Master II muß man sich die Uhrzeit zusammendenken, da so informative Zeichen wie Zahlen auch hier durch runde Punkte, zwei Rechtecke und ein Dreieck ersetzt wurden, diese allerdings sehr, sehr sauber von einem feinen Rahmen aus Weißgold umfaßt sind.
Bei drei Uhr dann der Sündenfall: die Lupe, und darunter dann eine rechteckige, leicht angefaste Öffnung im Blatt, die den Blick auf die weiße Datumscheibe mit ihren schwarzen Ziffern frei gibt.
Ich hatte großes Glück und habe noch die "alte" Lupe mit rund 2,5-facher Vergrößerung erhalten, die Gründe, warum Genf dieses Alleinstellungsmerkmal verwässert, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Die Zeiger sind großzügig mit Leuchtmasse belegt, der Minutenzeiger erreicht bis auf wenige 1/10 Millimeter die Minuterie, die ausschließlich aus aufgedruckten Strichen besteht, ca.60 Stück habe ich gezählt, kein einziger dieser Striche berührt die Dots. Kein Lollipopblatt also, hier darf man das ja sagen. Draußen in der echten Welt gäbe es schon wieder diese komisch/mitleidigen Blicke in Verbund mit sofortigem Hausverbot.
Der vierte Zeiger ist sehr selbstbewußt: er dreht sich in 24 Stunden nur einmal rum, sein in einem spannenden Grünton lackierter schlanker Grundkörper trägt an der Spitze ein recht groß geratenes, mit Leuchtmasse versehenes Dreieck, das locker in die Minuterie herein ragt und die Dots fast komplett abdeckt, einen nach dem anderen.
Und sonst? Das Blatt wirkt aufgeräumt, bei der 12 leider keine aufgesetzte Goldkrone, sondern nur eine gedruckte Version, darunter dann ROLEX und Austerständigdatum , beides sehr sauber gedruckt.
Bei der 6 erfahren wir dann noch in schönem Grün gedruckt das Modell: GMT Master 2, und darunter steht noch, daß die Uhr ganz offiziell superklasse ist. Die "2" ist wirklich eine römische Zwei, also nix mit sticky dial. Alles ganz normal.
Sooh, nun muß meine Tochter gaaanz dringend an den Rechner, ich mach dann später mal weiter.
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Die Ablesbarkeit der Uhr ist großartig, bei Sonne wie bei Dunkelheit: das haben sie fein gemacht.
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So, weiter geht es. Die Lupe ist entspiegelt und gestattet somit ein einwandfreies Ablesen des Datums bis zu einem Winkel von ca.+/-20°, ein wenig Arbeit ist das also schon.
Die Lünette hat -im Gegensatz zu der in der Deepsea verbauten -praktisch kein vertikales Spiel. Das ganze Teil macht einen sehr soliden Eindruck, wenngleich der Charme der alten Aluinlays fehlt. Da ich aber für perfekte Vintageuhren zu wenig Geld habe, bin ich mit der hier umgesetzten 6-stelligen Lösung sehr zufrieden.
Die GMT hat ein ernstes, präsentes Gesicht, sie strahlt eine unwahrscheinliche Robustheit aus, die von ihrem feinen, mit einem kleinen Gegengewicht versehenen Sekundenzeiger konterkarriert wird.
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Ein exakt gravierter Rehhaut (doch, ich darf das so schreiben und das Teil ist männlich) mit exakt mittig zur gedachten 12 eingelaserter Krone führt den Blick langsam weg vom Blatt hin zum Gehäuse. Doch erstmal bekommt der Percy einen Punkt für die Lünette und noch einen für die Ablesbarkeit.:gut:
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das Gehäuse der GMT ist rundherum fein satiniert bis auf die Flanken und den Kronenschutz. Für einen Deepseaträger ist die GMT eine wirklich flache Flunder mit ihrem ganz eigenen Reiz. Für eine moderne Massenuhr zeigt das Gehäuse eine sehr schöne Linienführung entlang der sauber gefertigten Kanten, die uns zu überraschend schlank ausgeführten Hörnern ohne Diagonalschliff führen.
Die Unterkante der Hörner ist sehr scharfkantig ausgeführt und leicht nach außen abfallend gearbeitet.
Zwischen den Hörnern sitzen die Bandanstöße, fast ohne erkennbaren Spalt und einer Geometrie, die mit ganz leichten Versatz genau der Form der Hörner folgt. Wie beim Band sind auch hier die Mittelteile poliert.
Das Oysterband kommt wie gewohnt daher: es verjüngt sich auf den ersten drei Gliedern um ein paar Millimeter, um dann mit konstanter Breite Richtung Kastenschließe zu laufen, die die 6-Uhr-Seite fest aufnimmt, während die 12-Uhr-Seite über ein umklappbares Bandglied eine schnelle Justage der Bandlänge um 5mm gestattet.
Die Schließe selbst besitzt einen bereits bei der Deepsea liebgewonnenen Sicherungsbügel und ist, wie das Band auch, sehr sauber gefertigt. Das ganze Teil klappert auch deutlich weniger als die Schließe meiner DJ II.
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Percy, ja. Ein weiterer Punkt geht an Dich;)
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Ja sapperlot, das war doch gar keine Vorstellung, die gibt es ja schon und die Uhr ist ja auch schon ne ganze Zeit lang am Arm. Trotzdem danke für die Glückwünsche, ich kann diese unscheinbare Uhr nur wärmstens empfehlen.
Jetzt versuch ich das mit den Bildern noch einmal vom iPhone, das sollte klappen:dr:
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Und noch mein Lieblingsbild:bgdev:
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