Challenge Kraichgau - oder: mein Mitteldistanz-Debüt
Eins vorweg:
Felix, Dir hab ichs ja schon per SMS geschrieben, für Dich hat mich Dein Finish ehrlich am meisten gefreut :gut: Sich 1,5 Monate vor dem Start spontan anzumelden und dann ohne viel Radtraining das Ding zu finishen, das ist einfach der Hammer. Riesenrespekt, ich glaub von uns allen musstest du vor allem im Halbmarathon echt durch die Hölle gehn :verneig: :verneig:
So, aber jetzt der Reihe nach:
Seit Mitte / Ende November letzten Jahres hab ich mich auf die Mitteldistanz vorbereitet. Zuerst mit lockeren Radeinheiten am Mountainbike, von Wochenende zu Wochenende, jedesmal immer bisl länger. AbWeihnachten bin ich dann auch vermehrt ins Lauftraining eingestiegen, auch hier langsam die Umfänge gesteigert und von Woche zu Woche weitere Strecken absolviert. Ich wusste ja, dass das Laufen eh meine schwache Disziplin ist, an der ich etwas "arbeiten" muss.
Das Schwimmen hab ich übern Winter wirklich bisl vernachlässigt, aber das war mir irgendwie egal. Vor allem als dann ab 1. Januar der richtige Trainingsplan losging von bis zu 11 Stunden Training in der Woche, da hab ich doch das ein oder andere mal keinen Bock aufs Schwimmen gehabt.
Also, ums kurz zu machen, ca. 2.000 km - 2.500 km Rad hatte ich seit November in den Beinen, beim Laufen warens ca. 400 km. Beim Schwimmen hab ich wirklich keine Ahnung wie viel ich gemacht hab. Alles in allem verlief das Training aber sehr gut und vor allem verletzungsfrei. Die letzten beiden "Tests" im Mai verliefen ja schon vielversprechend und ich war mit dem Training wirklich zufrieden.
Wie auch immer, vorgestern wars soweit: Mitteldistanz-Triathlon.
Das Wetter im Kraichgau war optimal für das Debüt auf dieser Distanz, so gings dann früh morgens voller Vorfreude an den Hardtsee:
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Neo anziehen und ab in den Vorstartbereich und ins Wasser. Die Anspannung war für mich fast nicht mehr auszuhalten: Wie wird das Schwimmen? So wie auf meiner letzten OD, mit Wasserschlucken und ner Fast-Panik? Gibts ne "Schlägerei" beim Start, komm ich in einen Rhytmus? Hoffentlich leg ich nicht zu schnell los.... Fragen über Fragen, Unsicherheit, Anspannung. Das ist der Triathlonstart :D Wie auch immer, ich fand mich äußerst rechts im Starterfeld wieder und kam gut weg. Bin die erste Hälfte relativ locker losgeschwommen, hab keinen Schluck Wasser abbekommen und konnte ab der Hälfte nochmal richtig nachlegen. Nach 30 Minuten und 50 Sekunden hatte ich die 1,9 km geschafft:
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Vom Radeln hab ich leider - noch - keine Bilder. Am Rad war für mich der innere Dialog total wichtig, ständig musste ich mich bremsen, immer einen Gang leichter zu fahren, als ich könnte, vor allem an den Anstiegen. Da das Laufen bei mir immer Scheiße ist, musste ich mir einfach paar Körner dafür aufheben. Alles in allem hat das aber wunderbar funktioniert. Ich hab mich gut verpflegt, hab mir ca. 8 Gels während der Fahrt reingehauen und hab ca. 2 Liter getrunken - was dann auf dem Rad und im anschließenden Halbmarathon zu zwei Zwangspausen gefüht hat, aber mei :D
Nach 2 Std. 55 Minuten waren dann auch die 90 km Rad absolviert. Auf den letzten 2 Radkilometern hab ich noch Selbstgespräche geführt, so wie "scheiße, jetzt noch 21 km Laufen!! ich Depp, wieso tu ich mir das überhaupt an?!?!"
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Als ich das Rad aus der Hand gab und zum Wechselzelt lief, hats mich fast auf die Fre**e gelegt, einfach weil die Beine nach den 90 km dann doch schon gut im Sack waren und erstmal nicht mehr wollten.... Dennoch, irgendwie gings dann schon und es hieß ab auf die Laufstrecke:
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Nach ca. 3 km, in denen sich die Beine an die andere Belastung gewöhnt haben, gings zuehmend besser und ich konnte sogar wieder bisl "Gas" geben :gut: ....Dass ich unterwegs dann auch den Rossi und den Felix immer wieder gesehen hab, hat auch schon angespornt...man wusste einfach, die anderen müssen sich auch durchbeißen - gemeinsam klappt das schon :gut:
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Bis km 16 gings erstaunlich gut, aber dann kams ganz plötzlich: Die Beine wurden richtig schwer, jeder Schritt wurde zunehmends mehr zur Qual und jede Verpflegungsstation hab ich mir sehnlichst herbeigewünscht. Ab km 5 schon hab ich nur noch Cola getrunken...
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Bei km 20 wars dann ein absolut heftiger Kampf: Erst hat der linke hintere Oberschenkel kurz zugemacht, dann kamen die beiden Oberschenkelvorderseiten und noch die linke Wade: Krämpfe an fast jeder Stelle in den Beinen. Noch eine Verpflegungsstation mitnehmen, nochmal ne Cola und dann noch in den Zielbereich rein. Da die Krämpfe wirklich erst auf dem letzten km kamen, wars mir irgendwie Wurscht, ich bin einfach weitergelaufen wie es halt noch ging.
Das Gefühl in den Zielbereicht reinzulaufen, auf den roten Teppich.... ich weiß nicht was mir da durch den Kopf ist. Viel zu viel, die Trainingsstunden, in denen man sich bei dem größten Shitwetter rausgequält hat, alles hat man nochmal vor Augen. Zusammen mit der Freude, dass die Schmerzen gleich nachlassen, mit dem Stolz das ganze durchgezogen zu haben, das halbe Jahr konsequentes Training und dann noch die Augen meiner Frau im Ziel, die mir das so gegönnt hat und das Training mit "ertragen" hat..... unbeschreiblich. Irre, Wahnsinn!!
Im Zielbereich....
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....die letzten 20 Meter.....
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....die letzten 10 Meter....
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....und Ende!! Aus!!! Vorbei!!!!
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Die ein oder andere Träne hatte ich dann doch in den Augen ;)
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Noch ein paar Fotos nach der "Schlacht":
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