Mein Weg zum heiligen Gral
Der Uhrenvirus schlummerte schon über ein Jahrzehnt, konnte aber vorsichtiger Dosierung von Medikamenten der Kategorie Oris, Nomos oder Chronoswiss im Schach gehalten werden. 2010 fing der Irrsinn dann richtig an. Nach der Geburt unserer ersten Tochter das zweisitzige Spaßauto verkauft und zur Schmerzlinderung einen Teil des Erlöses in einen "haltbareren" und "wartungsärmeren" Gegenstand (so habe ich es mir rational- bzw. schöngeredet) gesteckt: eine Royal Oak 15300. Ich mag diese Uhr wie am ersten Tag, habe aber auch die oftzitierte Empfindlichkeit erlebt und begann mich daher nach einer robusteren Uhr umzuschauen. Also Vorhang auf für Rolex und R-L-X. Doch auch zwei Datejusts später ertappte ich immer wieder beim Gedanken an diese andere Genta-Uhr, die näher zu beäugen ich damals wegen des aberwitzigen Preisunterschiedes zur AP nie ernsthaft erwogen hatte: die Nautilus.
Anfang 2013 hatte ein bekannter Nürnberger Händler eine fast neue 5711, kurz darauf auch "mein Dealer" Frank Schuster, doch beide waren innerhalb weniger Tage weg. Na gut, war ja sowieso nur ein Hirngespinst, und vielleicht ist das sogar ein Zeichen, das so etwas Verrücktes einfach nicht sein soll, sagte ich mir. Ein paar Wochen später inserierte Frank plötzlich noch eine - diesmal ungetragen. Wieder einen Tag überlegt, ihn dann beherzt angeschrieben - zu spät, Uhr ist schon reserviert. Aber jetzt war der Jagdtrieb geweckt. Also rief ich ihn an und sagte ihm, wenn er irgendwann mal wieder eine bekäme, solle er sich melden. Nach allem, was ich vorher so über die Verfügbarkeit der "einfachen" Nautilus gehört und gelesen hatte, erwartete ich, irgendwann in ein oder zwei Jahren von ihm zu hören. Doch wenige Stunden später klingelte das Telefon, mitten in einem Geschäftstermin, und Franks Name stand auf dem Display. Mit verdoppeltem Pulsschlag auf den Flur... "Hi Christopher, ich bins, der Frank. Du bist stolzer Besitzer einer 5711! Du wirst es nicht glauben, der Typ, der die Uhr reserviert hatte, hat mir abgesagt, eigentlich auch ein Stammkunde, ich packs grad selbst nicht..." An die anschließend im Meeting besprochenen Themen kann ich mich nicht erinnern, denn ich befand mich quasi in Trance. Ein paar Tage später Übergabe in Neu-Ulm, und seitdem, immerhin dem 31.5. (!), schlummerte sie im Banksafe.
Heute ist mein 40. Jetzt darf sie raus. An meinen Arm. Wahnsinn. Perfektion. Irre schön. Freue mich riesig und bin dankbar, das alles so kam und ist, wie es ist.
Ach ja, Ihr wollt bestimmt Bilder sehen... (bevor es gleich Kritik hagelt: Einstellen und Bandjustieren steht gleich noch bevor).
Auf dem Kissen:
http://i44.tinypic.com/a4sebb.jpg
Erster Wristshot:
http://i39.tinypic.com/2r5gew5.jpg
Mit der kantigen kleinen Schwester:
http://i40.tinypic.com/act55.jpg
Herzlichen Dank nochmals und viele Grüße an Frank Schuster.
Allen anderen Uhrenverrückten trotz Dauerregen ebenfalls einen schönen Tag!
Gruß
Christopher